Teil 85: Verhütung (1)

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"Liss? Nimmst du eigentlich die Pille?"

Liss

"Ja", sage ich verwirrt.

"Wieso willst du das denn jetzt wissen???"

"Naja, durch mein Piercing, kann ich dich leider nicht mit Kondom ficken."

Ich muss über seine vulgäre Art lachen.

"Kannst du das nicht etwas liebevoller ausdrücken?" sage ich kopfschüttelnd.

Er grinst mich breit an.
Dann wiederholt er:

"Durch mein Piercing, kann ich leider nicht mit Kondom...RAMMELN."

"Idiot!", sage ich genervt und verdrehe ich Augen.

"Ok, ok", lacht er.

"Gib mir noch eine Chance!"

Er schaut mich fordernd an.

Ich hebe meinen Kopf und schaue erwartungsvoll in seine Augen.

"Durch mein Piercing, kann ich leider nicht mit Kondom...mit dir Sex haben."

"Geht doch!", sage ich zu ihm, gebe ihm einen Kuss auf die Stirn und kuschel mich wieder in seinen Arm.

Er kommt mit seinen Lippen, nah an mein Ohr.

"Es sei denn, du willst unbedingt schwanger werden."

Mir läuft es eiskalt den Rücken runter und ich muss mich schütteln.

"Bloß nicht!", antworte ich ihm.

Kurze Stille.
Dann fragt Hendrik unsicher:

"Willst du denn keine Kinder?"

"Doch", sage ich, schon fast auf mein Kissen sabbernd.

"Aber nicht jetzt."

"Gut!"

Hendrik atmet erleichtert auf.

Das er jetzt schon über so ein Thema redet, ist für meinen Geschmack viel zu früh.
Er hat wirklich nicht gelogen, als er mir gestanden hat, dass er zu früh zu viel will.

"Wie viele Kinder willst du denn mal?"

Er kann es einfach nicht lassen.
Genervt antworte ich:

"Zu früh Hendrik. Einfach noch zu früh für das Thema!"

"Ok", sagt er leicht gekränkt.

"Ich halte ja schon meine Klappe..."

Dann spüre ich wie er eine seiner Hände auf meine linke Brust legt und kurz darauf eingeschlafen ist.
Ein leichtes Schnarchen verrät ihn.
Ich seufze zufrieden und bin ein wenig neidisch, dass er es schafft so schnell einzuschlafen. Selbst brauche ich dazu meistens mehrere Stunden.

Hendriks sanftes Atmen bringt mich schließlich doch zur Ruhe und ich merke wie ich einschlafe.

Irgendetwas unangenehmes reißt mich aus dem Schlaf.
Verwirrt blicke ich mich um und brauche eine Weile bis ich kapiere, dass es Hendriks Wecker ist.
Er selbst hat das Klingeln nicht gehört und schläft seelenruhig weiter.
Somit wäre also meine Frage, ob er mitkommt, beantwortet.
Ich muss schmunzlen und schwinge mich, so gut ich kann, aus dem Bett.

Als ich meine Kleider suche, stelle ich fest, dass sie immer noch nass in der Maschine sind.
Oh man, er muss das wohl durch meinen Überraschungsbesuch im Bad total vergessen haben.
Ich beschließe einfach in den Klamotten, die ich anhabe, zu gehen. Der Weg ist ja zum Glück nicht so lang.

Kurz husche ich noch ins Bad, wasche mir mein Gesicht, putze mir meine Zähne und kämme mir noch kurz die Haare durch.
Dann ziehe ich mir meinen Mantel über und husche zur Tür.

An der Türe frage ich mich, ob ich ihm noch eine kurze Nachricht hinterlassen soll.

1. Ja

2. Nein

Und plötzlich warst du da (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt