Teil 60: Bedingung (1)

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Als der Schmerz endlich nachlässt, fragt Anne:

"Wie sieht es jetzt aus? Gehen wir noch gemeinsam weiter?"

"OK", sage ich und sehe wie Hendrik breit grinst.

Freudig klatscht Anne in die Hände und winkt der Kellnerin zu.

Nachdem wir gezahlt haben, holt Hendrik unsere Jacken.
Erst zieht er seine an und dann hilft er mir meine anzuziehen.

"Heute bist du ja ein richtiger Gentleman", lacht Anne.

Ich nicke zustimmend und füge hinzu:

"Daran könnte ich mich gewöhnen!"

Ich grinse Hendrik breit an und er grinst noch breiter zurück.
Dann lehnt er sich vor um in mein Ohr zu flüstern.

"Alles nur, weil du heute bei mir übernachtest."

Er zwinkert mir zu.

"Wer hat gesagt, dass ich das mache?" antworte ich scharf und sehe wie er gleich sein breites Grinsen verliert.

"Du hast doch eingewilligt feiern zu gehen..", antwortet er verwirrt.

Um ihn zu ärgern, antworte ich nicht und lasse ihn einfach stehen.
Als ich die Tür öffne um auf die Straße zu treten, höre ich Hendrik hinter mir rufen:

"Du bist so gemein, Liss!"

Draußen steht Tim bereits, der sich eine weitere Zigarette angezündet hat.
Um ihm nicht wieder die Gelegenheit zu geben, mir den Rauch ins Gesicht zu pusten, laufe ich einfach an ihm vorbei und stelle mich etwas abseits hin.
Er grinst mich fies an und ich versuche so aufgesetzt wie möglich zurück zu grinsen.
Ich glaube nicht, dass ich ihn jemals mögen werde.

Anne und Hendrik lassen nicht lange auf sich warten und kommen schon kurz darauf aus der Bar zu uns.

Eilig machen wir uns auf den Weg in den Club.

Tim hält Anne's Hand, während Hendrik stumm neben mir her läuft.
Er muss wohl immer noch sauer sein, weil ich ihn eben so habe stehen lassen.
Ich muss innerlich lachen, aber nachgeben will ich nicht.
Wenn er will, dass ich bei ihm übernachte, dann muss er sich noch etwas ins Zeug legen.

Als wir vor dem Club ankommen, bricht Hendrik endlich sein Schweigen:

"Wir sind da!"

Schnell reihen wir uns in der Schlange ein, die sich schon vor dem Club gebildet hat.
Da wir nur sehr wenig Platz haben, stellt Hendrik sich ganz dicht hinter mich.
Ich kann seinen Atem in meinem Nacken spüren.
Je länger wir warten, desto mehr kommt es mir vor, dass Hendrik's Atem immer intensiver wird.
Will er mich provozieren?

Ich versuche mich zu ihm umzudrehen, doch er lässt es nicht zu.
Schnell legt er seine Arme um mich und drückt mich noch enger an sich.

"Hab dich!" sagt er grinsend.

"Du kommst hier erst wieder raus, wenn du sagst, dass du bei mir übernachtest!" fügt er ernst hinzu und haucht mir erneut provozierend in meinen Nacken.

1. Ihn fragen, ob er dich dann auch mit aufs Klo nimmt.

2. Ihn auslachen.

Und plötzlich warst du da (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt