Teil 95: Singen (1)

60 7 1
                                    

Wir applaudieren fleißig, als er sein nächstes Lied beendet.

Mir kommt spontan eine Idee.

"Komponierst du eigentlich auch selber Lieder?", frage ich neugierig.

"Na klar!", antwortet Leo sehr selbstbewusst.

"Und spontane Improvisationen?"

Er nickt hoch motiviert.

"Dann wäre es für dich doch bestimmt ein leichtes, etwas Kleines für Deb zu dichten."

Ich zeige auf Deb, die begeistert in die Hände klatscht.

"Oh ja! Oh ja!"

Wie ein kleines Kind springt sie vor Freude fast vom Sofa.

Hendrik piekst mir in die Seite. Ich quieke laut und beschwere mich bei ihm, was das denn soll.
Vorsichtig flüstert er mir ins Ohr:

"Du Kupplerin."

Dann gibt er mir einen sanften Kuss auf die Wange und schlingt seine Arme eng um mich.
Ich schmiege mich in seine Umarmung, während Leo die ersten Töne für Deb erklingen lässt.

"Uuuuh uuuuh", beginnt er.

Dann erklingt folgendes mit der Melodie des Liedes "Hakuna Matata":

"Oh Deborah,
deinen Nam' sag ich gern.
Oh Deborah,
klingt für mich modern.
Man sagt die Sorgen,
sind bei dir alle fern.
Keiner nimmt dir die,
Lebensphilosophie.
Oh Deborah."

Den Blicken nach sind alle in der Runde ziemlich fasziniert, was Leo so spontan gezaubert hat. Deb strahlt über beide Ohren. Wahrscheinlich würde sie Leo jetzt gerne die Kleider vom Leib reißen und über ihn herfallen.
Schnell verwickelt sie ihn in ein angeregtes Gespräch.

Robin erhebt sich, wahrscheinlich um Deb und Leo etwas alleine zu lassen, mit der Begründung, dass er noch weiteren Wackelpudding holt und bittet mich, ihm zu helfen.
So hilfsbereit wie ich bin, löse ich mich schnell aus Hendrik's Armen und gehe mit ihm in die Küche.
Ein kurzer Blick zu Hendrik verrät mir, das er uns mit Adleraugen beobachtet.

"Der Wackelpudding ist echt lecker", gestehe ich Robin, um das Gespräch anzukurbeln.

"Danke", sagt er leicht verlegen und ich glaube eine leichte Röte auf seinen Wangen zu erkennen.

Wie kann man denn wegen einem kleinen Kompliment schon so verlegen werden?
Ich bin leicht verwundert.

Er öffnet den Kühlschrank und zieht zwei weitere Tabletts mit Wackelpudding heraus. Eines davon drückt er mir in die Hand.

"Darf ich dich darum bitten es zu verteilen?"

"Klaro", antworte ich schnell und laufe hochmotiviert wie eine Bedienung durch die Wohnung und biete dabei so höflich ich kann den Wackelpudding den Gästen an.

Als mein Tablett leer ist, laufe ich zurück zu Robin.

"Ist noch Nachschub da? Ich selbst habe jetzt gar nichts mehr davon abbekommen", sage ich leicht traurig.

"Im Kühlschrank ist leider nichts mehr", gesteht er mir.

Schade!

"Aber im Keller habe ich noch zwei große Schüsseln."

Oh!

"Kommst du schnell mit und hilfst mir  den Nachschub zu holen? Du bekommst dann auch gerne eine Schüssel davon für dich alleine."

Er zwinkert mir zu und läuft ohne meine Antwort abzuwarten Richtung Tür.

1. Sofort mitgehen.

2. Zögern.

Und plötzlich warst du da (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt