Teil 97: Wackelpuddingunfall (1)

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Verlegen klopfe ich mir den Dreck und den Pudding von der Kleidung und muss leicht lachen als ich sehe, dass Robin noch viel mehr abbekommen hat als ich.

"Was ist denn hier los???"

Deb und Leo stehen plötzlich hinter uns und schauen uns fragend an.

"Äh...ähm..."

Robin bekommt vor lauter Überraschung kein richtiges Wort heraus.

"Eine Spinne!", rufe ich schnell dazwischen.

"Ahja...eine Spinne", wiederholt Deb und schaut mich ungläubig an.

Erst jetzt wird mir so richtig bewusst wie seltsam das Bild von uns beiden sein muss...
Wahrscheinlich können wir auch tun und sagen was wir wollen, es wird uns eh keiner glauben...

"Robin! Du hast doch gesagt, dass du die Finger von ihr lässt", sagt Leo auf einmal ziemlich vorwurfsvoll.

"Was?", frage ich verwirrt und drehe mich zu Robin.

Hat er etwa mit seinem Kumpel über mich gesprochen?
Und wenn ja...wieso?

Robins Blick sieht gerade so aus, als wolle er seinen Kumpel am liebsten umbringen. Dann sagt er ziemlich gereizt:

"Boah Leo...was unterstellst du mir denn hier eigentlich? Wir wollten wirklich nur den Wackelpudding holen, bis Liss eine Spinne über die Schulter gekrabbelt ist."

Nach einer kurzen Atempause fährt er fort:

"Und was macht IHR eigentlich hier unten?"

Deb errötet leicht.

"Wir wollten eine rauchen und als wir im Treppenhaus waren, haben wir jemanden schreien gehört."

Klingt logisch, aber eins wundert mich doch: Deb raucht doch gar nicht.
Will sie etwa für diesen ukulelespielenden Schönling damit anfangen?

"Wie gesagt, ich habe geschrien wegen einer Spinne", füge ich nochmals hinzu in der Hoffnung, dass Deb und Leo uns endlich glauben.

"Na gut", höre ich Leo schließlich sagen.

Er schnappt Debs Hand und ohne ein weiteres Wort verschwinden die beiden wieder.

Ich blicke zu Robin. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, sucht er einen Besen und eine Schaufel im Keller, um unser Massaker zu beseitigen. Die Stimmung zwischen uns ist ziemlich frostig geworden und ich fühle mich ziemlich unwohl. Ich schaue ihm unbeholfen dabei zu, wie er den Dreck vom Boden weg macht und weiß nicht genau, was ich sagen soll.

"Entschuldigung", kommt es mir erneut über die Lippen.

"Alles ok", sagt er.

Er äußert zwar, dass alles Ok zu sein scheint, aber er sieht mich immer noch nicht an.
Auch sagt er nichts mehr und so schweigen wir uns eine Weile an.
Nur das Fegen des Besens und das Reiben der Schaufel auf dem Boden ist zu hören.

Ich beschließe wieder nach oben zu gehen. Doch gerade als ich mich von Robin wegdrehen will, sieht er mich an.
Sein Blick ist besorgt und auf einmal so schüchtern. Nichts ist mehr von dem Strahlemann von vorhin zu erkennen.

"Liss...", sagt er schließlich.

1. "Nimmst du die volle Schüssel mit nach oben?"

2. "Sagst du Hendrik bitte nichts davon!?"





Und plötzlich warst du da (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt