Teil 117 A: Trennung

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Hendrik

Ungeduldig laufe ich auf und ab.
Ich habe wirklich seit unserem Telefonat von gestern nichts mehr von Liss gehört.
Wieso habe ich ihr nur diesen dummen Vorschlag gemacht?
Nun sitze ich wie auf heißen Kohlen und warte ungeduldig in der Hoffnung, dass sie mich nicht fallen lässt wie eine heiße Kartoffel.
Ich weiss, dass das zwischen uns ziemlich schnell ging...
Aber genauso weiss ich, dass ich sie unglaublich liebe und egal wie sie sich entscheiden wird, ich werde nie aufhören können sie zu lieben...

Ich raufe mir die Haare und schaue ungeduldig aus dem Fenster.
Wirft sie wirklich wegen drei Monaten alles was wir hatten und haben aus dem Fenster?
Meine Gedanken bringen mich fast um den Verstand und ich schmeiße mich verloren aufs Bett.
Meine Augen starren auf die Uhr.
17.50 Uhr.
Noch 10 Minuten.
Das werden bestimmt die längsten 10 Minuten meines Lebens.
Ungeduldig wälze ich mich hin und her und beschließe, doch wieder aufzustehen.
Meine Füße tragen mich in die Küche, in der ich verzweifelt nach etwas Essbarem suche. Meine Augen erblicken eine noch verschlossene Packung Froot Loops, die ich schnell aufreiße, um mir eine handvoll davon in den Mund zu stopfen. Geschirr ist völlig überbewertet und ich brauche jetzt dringend Nervennahrung, schießt es mir dabei durch den Kopf.

Als ich laut vor mich hin kaue, klingelt es an der Türe.
Mein Herz springt vor Aufregung fast aus der Brust und ich eile um rasch zu öffnen.
Bitte, bitte lass es Liss sein.
Ich atme noch einmal tief durch und öffne dann die Türe.

Enttäuscht blicke ich in das Gesicht eines dunkelhäutigen Taxifahrers.

"Sie habe Taxi bestellt?"

"Ja", antworte ich seufzend und hole niedergeschlagen meine Koffer.

Als ich die Türe schließe, lege ich den Ersatzschlüssel für meinen Bruder unter die Matte und hieve dann meine Koffer in den Kofferraum.

"Alles?", fragt mich der Fahrer breit grinsend.

"Ja", antworte ich kurz angebunden.

"Gleich los?"

Die Uhr schlägt 18 Uhr.

Dong. Dong. Dong.

Ich blicke kurz noch einmal in die Straßen, doch nirgends ist Liss zu sehen.

"Ja", seufze ich und steige mit gesenktem Haupt ein.

Traurig schaue ich zu wie die Sonne untergeht, während das Taxi durch die Straßen fährt.

Ich habe vielleicht eine Schlacht verloren, aber noch lange nicht den Krieg.
Wenn ich zurück komme, dann werde ich um Liss kämpfen, dass schwöre ich mir!

Ende

Und plötzlich warst du da (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt