Teil 96: In den Keller? (2)

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"Kommst du schnell mit und hilfst mir den Nachschub zu holen? Du bekommst dann auch gerne eine Schüssel davon für dich alleine."

Er zwinkert mir zu und läuft ohne meine Antwort abzuwarten Richtung Tür.

"Oh...ähm...äh", stottere ich.

Ich laufe Robin hinterher in den Flur, bleibe aber dann abrupt stehen. Eine deutliche Unsicherheit macht sich in mir breit. Hendrik wird ausrasten, wenn er das mitbekommt. Vorsichtig drehe ich mich zu ihm um. Anstatt Robin und mich weiter anzustarren, unterhält er sich gerade mit Anne und Tim. Das wäre meine Möglichkeit, schnell zu verschwinden, ohne dass er es gleich mitbekommt. Zögernd stehe ich immer noch im Flur und weiß nicht, was ich tun soll.

"Komm schon!", höre ich Robin schließlich sagen.

Er packt mich am Arm und zieht mich ruckartig hinter sich her durch die Tür.
Die Treppe hat nur ein paar Stufen und schon sind wir auch schon im Keller angelangt.
Robin lässt meinen Arm los und öffnet die quietschende Kellertür.
Meine Augen erblicken einen alten Gewölbekeller mit spärlichen Lampen in den Ecken. Es ist teilweise so dunkel, dass mir ein leichter Schauer über den Rücken läuft.

"Komm schon!", höre ich Robin erneut sagen, als er mein Zögern sieht.

Er verschwindet schnell durch die Tür und ich folge ihm langsam.

"Gleich da vorne links", fügt er wegweisend hinzu.

Und tatsächlich steht kurze Zeit später ein kleiner Kühlschrank neben uns. Robin öffnet rasch die Tür und drückt mir eine der großen Schüsseln in die Hand.

"Hier!"

Ich nehme die Schüssel und streife mit meinem Blick durch den Keller.

"Ganz schön gruselig hier", gestehe ich laut.

"Findest du?", fragt Robin schon fast lachend.

"Es ist doch einfach nur ein alter Keller."

Leicht amüsiert schaut er mich an.

"Trotzdem gruselig!", wiederhole ich meine Aussage und starre weiterhin in die Dunkelheit.

Als ich mich wieder zu Robin wenden will, spüre ich etwas über meine Schulter krabbeln. Vorsichtig schaue ich genauer hin und sehe eine schwarze Spinne mit eckligen langen Beinen.

"Spinne!!!", kreische ich so laut ich kann und lasse vor Schreck den Wackelpudding fallen.

Ich hüpfe wie ein wildgewordenes Tier durch den Raum und versuche panisch das Ding abzuschütteln. Robin macht ein paar Schritte vor um mir zu helfen und achtet dabei nicht auf den Boden. Er tritt genau in den von mir fallengelassenen Glibber und verliert das Gleichgewicht.

Rums!

Sein Sturz reißt mich mit zu Boden.
Auf einem dreckigen Kellerboden liegend mitten im Wackelpudding, halb unter Robin begraben, kneife ich fest meine Augen zusammen.

"Ist sie weg?", frage ich zitternd.

Robin lacht.

"Wir liegen hier auf einem dreckigen Boden, mitten in Wackelpudding und deine einzige Sorge ist, ob die Spinne weg ist?"

Ich spüre wie er den Kopf schüttelt.

"Du hast meine Frage nicht beantwortet", sage ich vorsichtig.

"Jaaa...sie ist weg", antwortet er schließlich seufzend.

"Gut! Ich hasse nämlich Spinnen."

"Ist mir fast nicht aufgefallen", kommentiert mich Robin ironisch.

Vorsichtig öffne ich wieder meine Augen und sehe, wie sich Robin von mir herunter schiebt, um aufzustehen. Als er wieder aufrecht steht, reicht er mir seine Hand.
Dankend nehme ich sie an und mit einem kurzen Ruck stehe ich schneller als gedacht wieder auf den Beinen.

Verlegen klopfe ich mir den Dreck und den Pudding von der Kleidung und muss leicht lachen als ich sehe, dass Robin noch viel mehr abbekommen hat als ich.

"Was ist denn hier los???"

1. Deb und Leo stehen plötzlich hinter uns.

2. Anne und Hendrik stehen plötzlich hinter uns.

Und plötzlich warst du da (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt