Teil 99: Deb plaudert aus (1)

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"Und dann ist er auf Liss drauf gefallen", fügt Deb hinzu.

Verdammt!

Am liebsten würde ich jetzt im Boden versinken.
Wieso konnte Deb nicht einfach ihre Klappe halten?

"Jedenfalls behaupten die beiden das", fügt sie kichernd hinzu und stellt dann erst fest, dass ich sie zornig anschaue.

"Ups..", kommt ihr verlegen über die Lippen.

Anscheinend scheint sie jetzt erst zu verstehen, dass ihre Information nicht so belustigend war, wie sie sich erhofft hatte.

Hendriks Augen blitzen auf und ich merke, wie er ein Stück von mir weg rückt.

Verdammt! Verdammt! Verdammt!
Mein Herz rutscht in die Hose und ich spüre deutlich, wie es meine Kehle zuschnürrt.

"Hendrik", krächze ich ziemlich verzweifelt und versuche seine Hand zu fassen.

Ruckartig zieht er jedoch seine Hand weg. Sein Hals wird krebsrot und man kann deutlich erkennen, wie seine Adern am Hals heraus springen. Fäusteballend steht er nun dicht vor Robin.
Robin wird kreidebleich und geht vorsichtshalber einen Schritt zurück.

"Will ich wirklich die Wahrheit wissen oder sollte ich dich lieber gleich umbringen", zischt Hendrik.

Schnell springe ich von der Tischplatte auf und packe Hendrik am Arm.

"Es war eine Spinne. Eine verdammte Spinne", schreie ich schon fast total verzweifelt und versuche ihn von Robin weg zu zerren.

Doch leider ohne Erfolg. Stattdessen versucht Hendrik mich abzuschütteln und ich lande auf meinem Hosenboden.

Rums!

Mit schmerzverzerrtem Gesicht reibe ich mir meinen Hintern und versuche mich wieder aufzurappeln.

"Scheiße Liss! Das wollte ich nicht..."

Jegliche Wut ist aus Hendriks Gesicht gewichen und er eilt besorgt zu mir.

"Schon ok", sage ich.

"Ist nicht das erste Mal, dass ich heute auf dem Boden gelandet bin."

Ein Lächeln huscht mir über die Lippen, doch mein Versuch eines Scherzes scheint Hendrik nicht wirklich aufzuheitern.
Besorgt nimmt er mich in seine großen, starken Arme und drückt mich fest an sich.

"Es war wirklich nur ein Unfall", sagt Robin, als er endlich wieder seine Stimme gefunden hat.

"Schnauze!", zischt Hendrik ihn nochmal an, worauf Robin gleich wieder verstummt.

Hinter Hendriks Rücken gebe ich Robin ein Zeichen, dass er sich einfach aus der Küche verdrücken soll.
So leise er kann kommt er dem sofort nach.

"Ist die Ratte weg?"

"Ja", antworte ich.

"Gut!"

Er legt sein Kinn auf meinen Kopf und wir verharren noch einen Moment so eng aneinander geschlungen.

Dann nimmt er plötzlich meine Hand und zieht mich auf den Balkon. Er zieht die Tür hinter uns zu und sieht mich ernst an.
Mir wird ganz unwohl und ich trete nervös von einem Fuß auf den anderen. Dann ergreift Hendrik endlich das Wort.

1. "Liss...wieso tust du mir so weh?"

2. "Liss...war das wirklich die Wahrheit?"

Und plötzlich warst du da (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt