Teil 42: Ja/Nein/Vielleicht (1)

67 8 1
                                    

"Liss...was genau ist das jetzt zwischen uns?" höre ich mich sagen.

Sie schweigt kurz.
Dann sagt sie:

"Jedenfalls mehr als Freundschaft."

Da ist sie wieder.
Ihre vage Art.
Ich dachte eigentlich wir wären über diese Phase hinaus.

"Das da mehr als Freundschaft ist, ist mir gaaaaanz dezent aufgefallen", antworte ich ironisch.

Ich höre Liss lachen.

"Dann bist du ja gar nicht so dumm, wie du dich immer anstellst", provoziert sie mich.

"Heeee...", rufe ich verärgert in den Hörer und würde sie am liebsten kneifen.

Warum muss sie eigentlich immer so frech sein?
Ich höre sie immer noch lachen.

"Liss?", sage ich schließlich.

"Ja?", fragt sie mich neugierig zurück.

"Können wir bitte beim Thema bleiben?", antworte ich nervös.

"OK!" höre ich sie ohne Widerworte sagen.

"Also?", bohre ich fragend nach.

"Also was?", sagt sie darauf leicht verwirrt.

Oh mein Gott!
Ist sie so schwer von Begriff oder tut sie nur so?
Dieses Hin und Her fängt langsam an mich zu nerven.

"Soll ich dir etwa einen Zettel schreiben auf dem steht: Willst du mit mir gehen? Ja/Nein/Ich mag Toastbrot???" sage ich genervt ins Telefon.

Kurze Stille.
Dann sagt sie:

"Ich mag Toastbrot", und lacht aus vollem Herzen.

"Liss!!!", brülle ich jetzt schon fast in den Hörer und bin kurz davor einfach aufzulegen.

Wie schafft sie es eigentlich immer wieder mich so verrückt zu machen?
Mal, weil sie so viele Gefühle in mir auslöst und ein anderes Mal, weil sie mich zur Weißglut bringt.
Ich raufe mir die Haare.

"Ich wäre sehr gerne mit dir zusammen", höre ich auf einmal.

"Was?" sage ich total verwirrt und überrascht in den Hörer.

"Du hast mich schon richtig verstanden", wiederholt sie.

"ICH. WILL. MIT. DIR. ZUSAMMEN. SEIN!!!"

Mein Kopf braucht eine Weile um ihre Antwort zu verarbeiten.
So sehr hatte ich mir diese Antwort gewünscht und nun hat sie es gesagt.
Ich kann es kaum glauben!

"Bist du noch da?" fragt sie besorgt.

"Ja,ja!" sage ich schnell, als ich meine Gedanken ein wenig geordnet habe.

Ich strahle über beide Ohren und könnte Luftsprünge vor Freude machen.

"Dann bist du jetzt wohl mein Baby", necke ich sie.

"Oh Gott bitte nicht!" fleht sie.

"Babe ist ok, aber bitte nenn mich niemals Baby. Ansonsten kann ich dir nicht garantieren, dass ich dir auf die Schuhe kotze."

"OK Babe!" antworte ich schnell.

"Wann sollen wir es Anne sagen?" höre ich Liss darauf fragen.

Das ist eine gute Frage und ich bin mir nicht sicher, ob wir es vorerst überhaupt jemanden sagen sollten.
Sollten wir nicht erst einmal schauen, wie es zwischen uns läuft, bevor wir es unserem Umfeld mitteilen?
Vorsichtig frage ich Liss:

"Ist es ok, wenn wir unsere Beziehung erstmal für uns behalten?"

Mein Herz klopft mir bis zum Hals, da ich tierische Angst vor ihrer Antwort habe.

1. Gereizt reagieren

2. Verständnisvoll sein

Und plötzlich warst du da (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt