Teil 29: Mundgeruch (2)

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"Aber du riechst so extrem nach Erbrochenem."

Als ich plötzlich aufspringe um schnell ins Bad zu rennen, fragt Hendrik mich verwundert:

"Was machst du denn, Liss?"

"Ich will mir schnell die Zähne putzen!" sage ich und bin auch schon fast beim Badezimmer angekommen.

Hui, ich hätte niemals gedacht, dass ich in dem Zustand noch so flink sein kann.
Ich höre Hendrik lachend hinter mir her laufen.
Warum läuft er mir denn hinter her?
Noch bevor ich die Frage zu Ende denken kann, kommt mir die Erkenntnis.
Ich stoppe und drehe mich zu ihm um.

"Ähm, hast du denn überhaupt eine Zahnbürste für mich?", sage ich verlegen.

Er lacht.

"Ich hatte schon Angst du nimmst einfach meine" und quetscht sich an mir vorbei um ins Bad zu gelangen.

Kurz darauf reicht er mir eine frisch verpackte Zahnbürste und grinst dabei über beide Ohren.
Schnell greife ich mir die Zahnbürste und schiebe ihn zur Tür hinaus.

Ich schaue in den Spiegel und bin von meinem Anblick angewidert.
Igitt!
Es wundert mich, dass Hendrik mich so noch nicht aus seiner Wohnung geworfen hat.

Schnell ist die Zahnbürste ausgepackt und ich putze eifrig meine Zähne.
Hoffentlich kommt dann endlich der heiß ersehnte Kuss!
Mehrmals klatsche ich freudig in die Hände.
Dann spucke ich die Zahnpasta in das Becken und spüle mir meinen Mund mehrmals gründlich aus.
Die benutzte Zahnbürste stelle ich in eines der Gläser, die neben dem Waschbecken stehen.
Jetzt habe ich schon eine eigene Zahnbürste bei ihm, lache ich innerlich.
Dabei haben wir uns noch nicht einmal geküsst.
Ich muss schmunzeln.
Als ich mich wieder im Spiegel betrachte, bin ich schon deutlich zufriedener mit mir.
Schnell noch aufs Klo.
Auf dem Klo bemerke ich, dass ich eine der Ninja Turtles Unterhosen anhabe.
Hat der Kerl denn keine normale Unterwäsche?
Ich muss lachen.

Gerade als ich die Spülung drücke, höre ich das Hendrik laut ruft.

"Liss! Deine Mom ruft an."

Oh verdammt!
Die hab ich ja ganz vergessen.
Hektisch schaue ich auf die Uhr.
Oh nein...schon 10 Uhr.
Schnell öffne ich die Tür und kralle mir mein Handy.

"Mom?" sage ich als ich den Anruf annehme.

"Oh mein Gott, wo bleibst du denn?" höre ich sie verzweifelt am anderen Ende sagen.

"Ich...äh...ich", stottere ich.

"Ich muss schnell nach Hause!" sage ich panisch zu Hendrik.

"OK, ich fahre dich", antwortet er schnell und beginnt sich seine Schuhe anzuziehen.

"Wo bist du denn?" höre ich meine Mutter sagen.

"Äh", antworte ich verlegen.

"Bist du etwa bei Hendrik???"

"Äh nein! Äh doch....also eigentlich ja", sage ich ertappt.

Wenn meine Mutter könnte, dann würde sie jetzt bestimmt mehrere Luftsprünge machen.

"Ich bin gleich bei dir!" verspreche ich ihr.

Doch dann sagt sie:

"Ach...bleib lieber bei Hendrik. Ich rufe lieber Tante Hilda an und frage, ob sie mir helfen kann. Sie wollte eh heute zum Kaffee vorbei kommen."

Noch bevor ich etwas dazu sagen kann, legt sie einfach auf.

Meine verrückte Mutter!
Ich muss über ihr Verhalten lachen und schüttel den Kopf.

"Du kannst deine Schuhe wieder ausziehen", sage ich zu Hendrik.

Er schaut mich fragend an.

"Ist alles OK mit deiner Mom?"

"Ich denke schon!" antworte ich.

"Also wo sind wir stehen geblieben?" sage ich schließlich.

Hendrik zieht seine Schuhe aus und stellt sich dicht vor mich.

"Ich glaube, du wolltest mich gerade küssen."

1. Ihn küssen

2. Ihn zappeln lassen

Und plötzlich warst du da (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt