Kapitel 13

16.9K 499 6
                                    


Pov Ella

"Geh du am besten nach oben und zieh dich um. Wir warten solange hier. Wenn du fertig bist, kommst du einfach wieder nach unten." meinte Ethan und ging mit seinen Händen nochmal über mein Fell, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn gab. Dann lief ich schnell nach oben in Ethans Zimmer, wo ich mich zurückverwandelte. Gut, dass die Tür nicht verschlossen war. Ich war nämlich zu klein, um die Tür zu öffnen.

Als ich mich verwandelt hatte, ging ich schnell zum Schrank und suchte mir eine schwarze Sporthose und ein weißes Tshirt, sowie einen hautfarbenen BH heraus. Dann ging ich ins Bad und schlüpfte nur schnell unter die Dusche. Ich hatte ja heute morgen schon geduscht, aber das Training war relativ anstrengend. Ich hatte ja auch nicht allzu lange Pausen gehabt. Ich beeilte mich und zog mich um. Meine Haare band ich mir zu einem Messy bun zusammen und ging dann runter.

Unten hörte ich alle Stimmen kreuz und quer durch die Küche reden. Ich nahm die Stimme von Ethan, Flora, Jason und Brandon wahr. Aber auch die von George war zu hören. Erleichtert atmete ich auf. Also war Marie auch anwesend. Langsam ging ich Richtung Tür und öffnete sie so leise, wie ich konnte. Dennoch, Werwolfsohren waren einfach zu gut, denn sobald ich in der Küche stand, waren schon alle leise und aßen. Ethan kam auf mich zu und umarmte mich, was ich lächelnd erwiderte. Dann führte er mich zu meinem Platz und setzte sich daneben. Flora gab mir schweigend Essen auf den Teller und George sah mich unterdessen komisch an. Es herrschte peinliche Stille und ich fühlte mich auf einmal richtig Fehl am Platz. Ich aß das Essen auf, aber wusste, dass ich von allen Seiten beobachtet wurde. "Würdet ihr euch vielleicht mal mit eurem Essen beschäftigen? Ist ja schrecklich euch dabei zuzusehen, wie ihr Ella alle anstarrt, als wäre sie ein Vampir oder so." sagte Marie plötzlich. Sie war (mit Flora) die einzige, die mich nicht so komisch angesehen hatte, weil sie wussten, dass ich von meinem Dad gelernt hatte und das mein Dad der beste war. Ihn konnte man in einem Kampf nicht so leicht besiegen. Das hatte bis jetzt ja auch noch niemand geschafft und es kann auch niemals einer schaffen.

"Das tut mir leid. Ich bin nur so fasziniert von deiner Kampftaktik. Es ist, als hättest du dich nichtmal anstrengen müssen um Alex zu besiegen. Von wem hast du das gelernt?" fragte Brandon mich.
Sollte ich sagen von meinem Dad oder sag ich einfach ich hatte Judo?
Ich bin für die Wahrheit. Wenn du ihnen helfen willst müssen sie nunmal wissen von wem du gelernt hast. Sonst guck Marie einfach bittend an.
Okay, dass ist eine gute Idee.
Immer wieder gerne

Also sah ich Marie bittend an, worauf sie verstand und für mich antwortete. "Ella hatte einen guten Trainer. Es war ihr Vater. Ich weiß nicht, ob ihr ihn kanntet, aber er hieß Eric Jones." Nachdem Marie diesen Namen ausgesprochen hatte, kamen mir die Tränen und alle anderen guckten so verdutzt aus der Wäsche, dass es schon wieder zum Lachen war. So kam mir auch unter Tränen ein Lacher, welcher durch den Blick von George verstärkt wurde.

"Warte mal dein Dad, war der Alpha des Shadowrudels? Und du hast nichts gesagt?" fragte mich Ethan völlig fassungslos. Das Lachen aus meinem Gesicht verschwand und die Tränen wurden mehr. "Hey tut mir leid" meinte Ethan dann, als er meine Tränen sah. "Alles gut.."sagte ich und drehte mich von ihm weg. Somit sah ich Marie an, welche mich freundlich anlächelte. Ich erwiederte. "Ella wie wärs, wenn wir jetzt etwas vom der Kette sagen?" fragte Flora mich leise. Ich wusste, dass alle es gehört hatten. Zögernd nickte ich. Mir war nicht direkt aufgefallen, dass Flora sich von ihrem Platz erhoben und hinter mich gestellt hatte.

"Also, als Ella das erste Mal hier war, hatten wir uns unterhalten. Ich war am Anfang zwar noch voll bei der Sache, bis mir ihre Kette ins Auge fiel. Ich denke, dass sie diejenige ist, auf die wir warten. Zumindest wurde die Kette in einer der Prophezeiungen von Glory erwähnt." beendete Flora ihre kleine Rede. Ethan sah erst mich an, danach Flora und dann blieben seine Augen an mir hängen. "Darf ich?" fragte Ethan vorsichtig und deutete auf meine Kette. So sehr ich es auch wollte, ich konnte nicht. Ich vertraute ihm, ohne Frage, dennoch konnte ich ihm die Kette nicht in die Hand geben. Ethan hatte wohl meine Zweiel bemerkt und rückte näher zu mir. Ich verstand und tat das gleiche. Langsam näherte sich seine Hand meiner Kette, bis er sie umschlossen hatte. Ganz vorsichtig öffnete er seine Hand wieder und ließ den Anhänger zwischen Daumen und Zeigefinger gleiten. Dort bewunderte er ihn sorgfältig. "Du hast recht Flora, dieser Anhänger ist der, den Glory beschrieben hatte und dort ist gleichzeitig noch der Wolf drauf."

Langsam verstand ich nicht mehr so viel, wie vorher. Wer zu Hölle ist Glory und was für eine Prophezeiung? Auch Marie schien nicht ganz zu verstehen, was das hier sollte. Wahrscheinlich wusste sie noch viel weniger als ich. Als ich die anderen am Tisch ansah, wusste ich, dass die anderen Bescheid wussten. Zumindest hatten sie kein großes Fragezeichen über dem Kopf, sowie Marie und wahrscheinlich ich auch.

"Wir müssen Glory herholen. Sie kann uns wahrscheinlich mehr sagen" meinte Brandon. Och ne bitte nicht. Ich wollte einfach nur noch schlafen und keine Antworten geben. Kurzzeitig wollte ich laut aufseufzen, dass kam mir dann aber zu blöd vor. Innerlich verdrehte ich somit die Augen und ließ leise, aber bedacht, die Luft aus meiner Lunge entweichen. Ethan sah mich wieder kurz an, aber wendete sich dann an Flora. "Ich denke, dass können wir auch auf morgen verschieben. Das wäre wahrscheinlich besser für Ella." Flora nickte verständlich. Ich hatte heute viel durchgemacht. Angefangen mit dem Einbruch, welcher mir immernoch einen Stich ins Herz versetzte. Dann kam das Training. Es war zwar nicht wirklich anstrengend, aber vorallem der letzte Gegner, der Alex hieß, hatte es in sich. Er war auch ziemlich gut aber eben leicht zu durchschauen. Hätte ich vielleicht nicht von einem Alpha gelernt, hätte der Kampf anders ausgesehen.

Ethan legte mir eine Hand auf die Schulter. "Komm mit, wir gehen nach oben." meinte er. Ich stand auf, er nahm meine Hand und zusammen liefen wir aus der Küche. Auf dem Weg zur Tür, warf ich Marie noch einen letzten Blick zu und ließ mich dann von Ethan in sein Zimmer ziehen. Dort setzten wir uns auf das Bett, er am Kopfende mittig und ich am Fußende mittig, und dann fing er an zu reden.

1113 Wörter

*******************************

I need you, MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt