Kapitel 10

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Pov Ella

Wenn man bedachte, dass in diesem Haus normalerweise um die 20 Wölfe wohnten, war es erschreckend leer. Leise ging ich die Treppe herunter und lief in die Küche.

Dort konnte ich auf den ersten Blick niemanden sehen, bis mir zwei Füße hinter der kochinsel auffiehlen. Langsam ging ich den Füßen entgegen. Sie waren unglaublich klein. Wahrscheinlich ist es ein Kind.
Ich schlich weiter um die Insel, bis vor mir ein Junge saß. Er müsste ca 8 Jahre alt sein. Außerdem weinte er.
"Hey" flüsterte ich. "Warum weinst du?"
"Weil die anderen mich alle auslachen" antwortete dieser.
"Und warum lachen die dich aus?" fragte ich wieder.
"Weil sie sich alle schon verwandeln können. Nur ich mich noch nicht ich werde erst in der Nacht beim nächsten Vollmond zu einem Wolf, weil ich auch dann Geburtstag habe" schluchzte er und ich ging in die hocke um ihn in den Arm zu nehmen. Er schmiegte sich an mich. Und ich musste sagen es fühlte sich gut an. Vielleicht war ich dieser ganzen Sache doch nichtmehr so fremd, wie vorher gedacht.

"Wie heißt du denn?" fragte ich den Jungen. "Ich bin Jonas." antwortete er und sah mich mit großen Augen an. Abwartend, was ich ihm sagen wollte. "Also Jonas, ich bin Ella. Weißt du bevor ich 16 Jahre alt wurde, wusste ich nicht einmal, dass es Werwölfe gibt." "Aber hast du dich denn nicht schon mit 7 oder 8 Jahren das erste Mal verwandelt?" fragte Jonas mich. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin ein Wolf ohne Rudel. Naja zumindest, bis ich Ethan kennengelernt hatte." Ich schüttelte kurz den Kopf und beschloss das Thema zu wechseln. "Weißt du, ich glaube du bist etwas besonderes. Du hast an Vollmond Geburtstag. Das hat nicht jeder. Die Mondgöttin hat dir einen wundervollen Tag geschenkt und wenn deine Freunde dich auslachen, dann sagst du ihnen das. Denn vielleicht sind sie ja auch nur ein bisschen neidisch auf dich. " sagte ich und zauberte damit ein Lächeln auf die Lippen des kleinen Jungen. "Ella kann ich dich etwas fragen?" fragte Jonas. Ich nickte und ließ ihn weitersprechen. "Magst du es hier? Also magst du es hier im Rudel?" sagte Jonas und sah mich an. Ich musste nicht lange überlegen, was ich sagte, denn meine Antwort stand fest egal, wie gut es alle fanden oder nicht. Aber Jonas hatte mit die Augen geöffnet. So herzlich, wie er zu mir war.

"Ich habe mich zwar am Anfang nicht sehr wohl hier gefühlt, aber jetzt begreife ich, dass die Mondgöttin wahrscheinlich all das hier wollte. Sie hat alles vorherbestimmt. Und ganz ehrlich. Ich mag es hier. Jetzt fühle ich mich nicht mehr so alleine, wie vor ein paar Tagen noch. Hier hab ich meine beste Freundin, einen komplett verrückten aber gleichzeitig total süßen Typen und das Rudel. Es ist so, als hätte ich eine zweite Chance auf eine Familie bekommen" lachte ich. Ja ich war mich sicher, egal was auch kommen würde, ich blieb hier. Ich würde es nicht nur versuchen. Nein ich wollte hier bleiben.

Bei meinen Worten musste der Junge lächeln. "Weißt du Ella ich mag dich. Du bist eine tolle Luna!" sagte der Junge und umarmte mich nochmal fest, bevor er raus, zu den anderen Kindern ging.

Keine 2 Sekunden später kam Flora in die Küche. Gefolgt von Marie, George und den Typen den ich immernoch als Elyas identifizieren konnte. Aber sicher war ich mir da nicht. Sofort umarmte mich Marie und als sie mich wieder losließ, liefen ihr Tränen über die Wange. Bevor ich sie fragen, konnte weshalb umarmte mich Flora sowie auch George und 'Elyas'.

"So Ella, bevor du jetzt irgendwas sagst. Willkommen in der Familie. Wir sind ja so froh, dass du unsere neue Luna wirst. Es passt auf jeden Fall zu dir. Ich glaube, du wirst das Rudel, sowie auch Ethan sehr gut beschützen können."sagte Flora und sah mich unter Tränen an.

Rose Warum weinen alle? Fragte ich meinen Wolf. Keine Sekunde später, konnte ich sie schon winseln hören.
Ey Rose, dass ist doch nicht dein ernst, du auch noch?
Ja schniefte sie es war einfach so schön, was du zu dem kleinen Jungen gesagt hast. Es hat mein Herz erwärmt. Die anderen sehen es wahrscheinlich genauso. Auch und Ethan verlässt gerade die 'Besprechung' und kommt Richtung Küche.

Ich sah die anderen stirnrunzelnd an. Dann kam Ethan durch die Tür. Wir hatten uns zwar erst vor 2 Stunden das letzte Mal gesehen, aber es fühlten sich wie Tage an. Schnell drängelte ich mich zu ihm durch und warf mich ihm in die Arme. Daraufhin küsste er meine Stirn, aber löste sich auch gleichzeitig von der Umarmung. Warum wusste ich nicht.

"Nunja Ella wir müssen mit dir sprechen. Es geht um dein Haus." Fing er an zu erzählen. Ich verschloss meinen Mund und sagte mir selber ihn erst wieder zu öffnen, wenn alle ausgeredet hatten. Keine Ahnung warum aber ich wusste das mich das Thema schneller wieder fangen würde, als ich davor weglaufen konnte.
"wie du selber sehen konntest, wurde dort eingebrochen" diese Worte nochmal zu hören, versetzte mir einen Strich im Herzen. Mein Zuhause komplett zerstört... Dennoch ließ ich Ethan weiterreden und mir nichts anmerken. "Aber du konntest auch feststellen, dass dort nichts geklaut wurde. Das ist für Einbrecher ja ziemlich untypisch." redete er weiter. Oh Gott bitte komm auf den Punkt. BITTE.

"Naja, dann habe ich den Schulleiter angerufen. Bitte hör mir weiter zu, denn wenn du das hörst, wirst du ausrasten und ich möchte dir alles auf einmal erzählen." sagte er mit ruhiger Stimme. Scheiße Was kommt jetzt?! Ich nickte, damit er bescheid wusste, dass ich ihn aussprechen ließ.
Wie gesagt ich halte meinen Mund, bis er fertig ist.

Er sah mich mit einem leicht sauren Blick an. Nicht auf mich, sondern auf das, was er erzählen würde. Sein Blick war nur einfach auf mir geheftet.

"Er sagte dann zu mir, dass wir so schnell wie es geht da weg sollten. Denn es waren ja wie gesagt keine typischen Einbrecher, sondern Werwölfe. Und zwar die, des Shadowrudels. Und weißt du, was sie dort wollten? Sie wollten dich bzw das, was du bei dir hast."knurrte er und sah geistesabwesend die Schränke an.

Ich wusste, dass er das Knurren keineswegs auf mich bezogen hatte, sondern eher auf die fremden Wölfe. Dennoch jagte mir sein Tonfall einen Schauer über den Rücken.

"Ich will dich ungern nach Hause lassen verstehst du, weil hier bist du sicher. Sicher vor allen anderen, die dir etwas tuen wollen." Ich kannte diese Art mich schützen zu wollen nur zu gut. Meine Eltern hatten es auch immer versucht und letztendlich, waren sie ermordet worden. Auch das jagte mir einen Schauer über den Rücken. Jedoch so, dass alle es sahen.

"Es tut mir so leid, aber ich kann dich nicht alleine lassen, dafür bist du mir zu wichtig." sagte Ethan und sah mich an. Aus der Wut, die er vor zwei Minuten noch in seinem Blick hatte, war nichts mehr geblieben, jetzt war dort nur noch Fürsorge und liebe. Sowie auch Gewissen. Ein schlechtes Gewissen lag nicht nur in seinem Blick sondern auch in seinem Gesichtsausdruck. Ich wusste ja, dass er es nicht so meinte, aber ich will nicht das mit ihm das gleiche passiert.
"Das geht nicht. Ich kann zwar hier wohnen und nicht mehr zurück nach Hause, dass sehe ich ein und da hättest du mich auch gar nicht drum bitten müssen. Jedoch muss ich dir die Idee mich beschützen zu wollen, direkt aus dem Kopf schlagen. Meine Eltern hatten es auch versucht abe-"dann stockte ich, schluckte einmal, atmete ein und aus und sammelte mich erneut, bevor ich weitersprach. "Zumindest kann ich das nicht. Also dich verlieren. Genauso wenig wie du, aber du musst mir auch Vertrauen. Und ich kann mich verteidigen glaub mir."sagte ich. Plötzlich lag auf seiner fürsorglichen miene ein riesiges Grinsen. "Ach ja?" fragte er mich herausfordernd.

Oh nein...

1318 Wörter

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I need you, MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt