Kapitel 57

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Pov Ella

"Ethan" hauchte ich, als ich neben seinem Bett zum Stehen kam und ihn betrachtete. Er lag im Koma. Genauso wie Elyas oder Amaniel. Ich nahm seine Hand in meine und sah in sein Gesicht. Seine Augen waren geschlossen und verbargen diese somit vor mir. Er lag oberkörperfrei im Bett und war an vielen Kabeln befestigt. Eine Träne bahnte sich stumm ihren Weg über mein Gesicht und sprang danach auf Ethans Handgelenk. Es war, als würde kurz wieder etwas in ihm passieren, denn er drückte meine Hand. Er wusste also, dass ich hier war. "Du fehlst mir so. Bitte komm schnell wieder zu mir zurück. Ich liebe dich" flüsterte ich und drückte ihm einen Kuss auf seine Stirn und danach auf seine Lippen. Ich glaubte kurz seine Erwiederung zu spüren, doch ich löste mich wieder. Immerhin waren wir hier nicht alleine im Raum. Dann wurden seine Muskeln in seiner Hand schwächer und er ließ meine wieder los. Ich stand wieder auf und ging zu Kya. Sie stand neben einem der Heiler und hatte uns beobachtet. Auch bei ihr konnte ich eine Träne erkennen. Doch ich machte sie nicht darauf aufmerksam. "Lass uns zu den anderen gehen" flüsterte ich ihr zu. Sie nickte und nahm meine Hand.

Dann führte sie mich zu der Tür meiner Eltern. Ich klopfte, doch von innen kam keine Antwort. Ich klopfte erneut, doch schon wieder war nichts zu hören. Dann öffnete ich die Tür und sah niemanden. Weder meine Mum noch meinen Dad. "Kya wo sind sie?" fragte ich meine Freundin, denn ich malte mir schon wieder schlimmes aus. "Wahrscheinlich sind sie dann unten. Es gibt gerade Essen" wie aufs Stichwort knurrte mein Magen. Wir beide lächelte uns zu, denn laut lachen konnten wir nicht. Zusammen liefen wir die Treppe herunter in den großen Versammlungsraum. "Bereit?" fragte Kya vor der Tür. "Ja" flüsterte ich. Ihre Worte versuchte ich so schnell es ging zu ignorieren. Ethan sagte sie auch. Und das kurz bevor ich Luna wurde. Kya drückte die Türklinke runter und ging in den Raum. Doch ich blieb unschlüssig davor stehen. Vielleicht war ich ja doch noch nicht so bereit. Doch bevor ich irgendetwas sagen konnte, nahm Kya meine Hand und zog mich ins Innere des Raumes. Alle starrten mich an. Es fing an lauter zu werden,denn alle fingen an zu tuscheln. Ich lief so schnell es ging auf meinen Platz zu. Kya wich mir dabei kein einziges Mal von der Seite. "Ella!" riefen meine Freunde und umarmten mich. Erleichtert stellte ich fest, dass meine Eltern auch hier waren. Sie saßen neben Flora, welche nicht gut aussah.

Marie, George, Jason und Irina durchlöcherten mich mit Fragen, doch ich ignorierte sie und wandte mich Flora zu. Als sie mich sah, blickte sie mich einfach nur an. Ihre Haare galten fast einem Vogelnest und auf ihren augenringen nach zu urteilen hatte sie schlecht geschlafen. Ich setzte mich neben sie und umarmte sie. Flora genoss diese Umarmung, denn genau das hatte ihr wahrscheinlich gefehlt. Umarmungen sind immer gut. Die mit dem, der einen versteht, die sind jedoch besser. Aber die Umarmungen mit seiner Luna, die einen ohnehin schon gut verstand, waren die besten. Und die, mit seinem Mate. Flora weinte und ich Strich ihr langsam über den Rücken.

Wir aßen alle zusammen und ich beantwortete manche Fragen. Nach dem Essen, ging ich mit Dad zusammen in das Gefängnis des Rudels, denn Emily war ja noch da. Dad hatte mir angeboten, mir bei der Entscheidung bei zu stehen. Jedoch musste sie noch hier bleiben, bis Ethan aufgewacht war. Ich wollte ihm nicht die Entscheidung nehmen. Immerhin war es eines der letzten Teile seine Familie. Im Keller angekommen, liefen wir erst eine Weile geradeaus und dann sahen wir schon ein paar wachen. Sie machten uns Platz und wir konnten eintreten. Hier drinnen stank es ein wenig und ich die Lichtversorgung war nicht wirklich sie beste. Dann blieben wir beide vor einer silberzür stehen. Dad öffnete sie und wir traten ein. "Hallo Emily" meinte ich und setzte mich auf einen Stuhl in die Mitte. Emily hatte gegenüber von mir Platz genommen. Mein Dad lehnte an der Wand und sah uns zu. "Hi Ella" meinte sie und lächelte. Mum hatte mir nun auch von ihrem Plan erzählt, den ich ja schon von Luna kannte. "Was willst du?" fragte Emily herablassend und ihr Lächeln verschwand. "Ich will dir jemanden vorstellen" meinte ich. "Deinen Dad kenne ich schon." erklärte mir Emily augenverdrehend. "Ich meine auch noch meinen Dad. Sondern meine Grandma" sagte ich und zeigte auf eine Ecke hinter ihr. Sie drehte sich um und sah mich danach wieder an. "Das ist niemals deine Oma! Das war meine Tagesmutter!" meinte sie. Nun war ich diejenige, die stutzig guckte. "Deshalb habe ich dir auch Eleanor anvertraut" sagte Maria dunkel. Sie stellte sich hinter mich und legte ihre Hände auf meine Schultern. Eine Welle von Energie durchflutete mich. "Und wie dir alle schon sagten, ist Eleanor meine Tochter und somit die Tante von Ella." erklärte meine Oma ihr. "Okay" Sagte Emily niedergeschlagen. "Okay?" fragte ich nochmal nach. Emily hatte immer einen Hintergedanken. Immer. Niemals würde sie einfach so okay sagen. "Was soll ich denn sonst sagen. Ich weiß, dass Eleanor nicht meinkind ist und ich weiß auch, dass Eleanor dich lieber mag als mich. Es tut zwar weh, aber meinen Lebenswillen habe ich sowieso schon verloren."Sagte sie und wieder zum Ende hin immer leiser. Das Ende war außerdem eine Anspielung auf Dean,welcher von Ethan umgebracht wurde. Vielleicht hatte sie dieses Mal ja wirklich keinen zweiten Gedanken. Also nickte ich nur. *Sagt sie die Wahrheit?* fragte ich meinen Dad, denn er hatte schon immer eine Gabe gehabt, erkennen zu können, ob man die Wahrheit sagte oder nicht. Er nickte. "Wo ist Eleanor?" fragte Maria, welche noch immer hinter mir stand und ihre Hände auf meinen Schultern liegen hatte. "Bei mir Zuhause. Wahrscheinlich ist sie in ihrem Zimmer" sagte Emily und zögerte. Nervös biss sie sich auf ihre Unterlippe. "Wir sind fertig. Danke Maria."sagte ich und nickte ihr zu sie nickte zurück und verschwand. Mein Vater ging Richtung Tür, doch ich bewegte mich noch nicht. "Ella?" fragte er. "Ich muss noch etwas unter 4 Augen besprechen." sagte ich und zeigte ihm an draußen auf mich zu warten. Er nickte und schoss die Tür hinter sich.

"Was ist los Emily?" fragte ich sie mitfühlend. "Dean war mir verdammt wichtig und mein Bruder hat ihn getötet. Es war ein Kampf, aber es war nunmal auch Ethan, der ihn umgebracht hat. Ella Es macht für mich gerade einfach keinen Sinn mehr zu leben. Being mich einfach um okay?" fragte sie und sah mich bittend an." Emily ich verstehe dich vielleicht nicht wirklich, aber ich bin mir sicher, dass Dean es nicht so gewollt hätte. Versuche nochmal glücklich zu werden. Ich würde dir eine Chance geben und dich sogar frei lassen. Jedoch würde ich dich bei Nikolaj mitgeben. Sie würden doch in eines der umliegenden russischen Rudel schicken. Doch es ist nicht meine Aufgabe. Ethan wird es entscheiden, doch du kannst es dir ja mal überlegen und Ethan das vorschlagen." sagte ich und drehte mich zum gehen um. "Ella?" fragte Emily mich nocheinmal. "Ja" sagte ich und drehte mich um. "Dankeschön" murmelte Emily verlegen. Dann wandte sie sich einem Wärter zu und ging aus dem Raum raus, sowie ich auch.

1224 Wörter

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I need you, MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt