Kapitel 61

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Pov Ella

"Lass uns jetzt reingehen" quengelte Elyas. "Ha, wie alt bist du nochmal?" lachte Eleanor. "Du wirst auch bald so, zumindest wenn du deinen Seelenverwandten gefunden hast. Und jetzt mach endlich die Tür auf!" meinte Elyas. Ich ging seiner eindringlichen Bitte nach und öffnete die Tür. Elyas stürzte sofort nach vorne in den Raum und sah sich nach Flora um. "Flora" rief Elyas leise. Diese drehte sich um und bekam strahlende Augen. "Elyas" flüsterte sie und umarmte ihn. Wahrscheinlich würde sie ihn nie wieder loslassen, doch in diesem Moment kam eine Wache von Emily aus dem Keller und in den Raum gestürmt. "Ella, beeil dich, sie will sich umbringen" rief er panisch. "Mist" murmelte Ethan und ich rannte der Wache hinterher. Als ich erkannte, dass Ethan dicht hinter mir war, wurde ich ein wenig entspannter. Wir kamen an Emily's Zelle an und öffneten diese. Doch anscheinend waren wir zu spät..

Emily lag in Blut getränkt auf dem Boden und hatte die Augen weit aufgerissen. Langsam ging ich zu ihr hin und fühlte, ob sie noch puls hatte und das, obwohl ich hörte, dass sie keinen Herzschlag mehr hatte. Ich wollte es aber nicht wahrhaben. Vielleicht hätte sie ja noch ein schöneres Leben gehabt. Vielleicht hätte Emily wieder glücklich werden können, aber vielleicht war es aber auch die richtige Entscheidung für sie. 'Pass auf sie auf, Luna' dachte ich und weinte. "Ella, Emily hat deine Tränen nicht verdient" meinte Ethan, nachdem er mich in den Arm genommen hatte. "Vielleicht hätte sie in Russland einen Neuanfang starten können oder so." schluchzte ich. "Jeder hat eine zweite Chance verdient, sogar Emily" flüsterte ich gegen Ethans Brust.

Wahrscheinlich hatte Ethan mich nach oben getragen. Jedenfalls saß ich in der Küche auf einem der Barhocker und wartete, bis Ethan wiederkam. Er wollte noch die angereisten Alphas und Lunas zu mir holen, denn diese wollten wieder fahren. "Ella!" rief mir Irina zu und umarmte mich. "Es tut mir so leid. Ich wünschte ich könnte noch ein wenig bleiben, aber meine kleine Schwester wartet schon auf mich." meinte sie und schenkte mir ein aufmunterdes Lächeln. "Wir werden euch auf jeden Fall nochmal besuchen!" meinte sie fest entschlossen. Nun kam auch Kya dazu. "Auf jeden Fall und ganz sicher nicht nur einmal. Außerdem will ich ja auch noch sehen, wie Eleanor aussieht, wenn sie älter ist." lachte sie. Wir drei umarmte uns und schluchzten leicht. Der Abschied fiel uns allen doch ein wenig  schwerer als gedacht. "Wie bist du eigentlich an unsere Nummer gekommen?" fragte nun Amaniel, welcher gestern Abend wieder aufgewacht war. "Naja, Luna hat sie mir gegeben." meinte ich leicht verlegen. "Und ich bin der Kaiser von China" lachte Nikolaj. Ich konnte ihnen nicht böse sein. Es waren meine Freunde und Ethan und ich wussten ja, dass ich die Wahrheit sagte. Bevor mein Mate jedoch antworten konnte, kam Kya ihm schnell zuvor. "Ist doch auch egal. Wichtig ist, dass du uns überhaupt angerufen hast. Denn hättest du das nicht gemacht, dann wären wir wahrscheinlich nie in Kontakt gekommen, sondern hätten immer nur voneinander gehört" meinte sie. "Da hast du recht" stimmte Irina ihr zu. Wir umarmte uns das letzte Mal und traten dann zur Tür. "Bis bald!" rief ich, als sich alle verwandelten. Irina in eine dunkelbraune und Kya in eine karamellfarbene Wölfin. Sie beide sahen mich nochmal an und liefen dann los Richtung Grenze.

"Lass uns hinterher!" rief ich voller Tatendrang und zog Ethan die Treppe herunter. Ich sprang auf der vorletzten Stufe herunter und verwandelte mich noch, bevor meine weichen Pfoten den Waldboden spürten. Ethan hatte sich auch verwandelt und zusammen liefen wir durch die riesige Gruppe an Wölfen, Löwen und Geparden. Als wir uns an die Spitze gekämpft hatten jaulten Irina, Kya und ich fröhlich auf. Wir rannten weiter, bis wir über die Grenze kamen. Doch Ethan und ich drehten noch nicht um, denn jetzt waren wir in meinem Gebiet. *Du bist ein White wolf?* fragten Amaniel und Nikolaj fast gleichzeitig, als sie mich sahen. *Überraschung* rief ich und lachte. Auch Irina und Kya fingen an zu lachen. *Das erklärt zumindest, warum du es uns noch nicht sagen wolltest* meinte Nikolaj. Dann waren wir auch an der nächsten Grenze *Bis bald* rief ich das allerletzte mal, bevor beide Rudel dahinter verschwanden.

Ethan und ich trotteten gemächlich zurück. *Wie viel Zeit haben wir noch?* fragte ich Ethan. Er sah mich verwirrt an. *Bis Flora wieder Abendessen macht vielleicht 3 bis 4 Stunden* meinte er. *Das ist gut. Lass uns schnell nach Hause und dann muss ich mit dir noch unter die Erde.* Ich rannte los und kam nach ein paar Minuten an der Villa an. Ich öffnete die Tür, was ich mittlerweile schon gelernt hatte und lief nach oben. In unserem Zimmer verwandelte ich mich schnell zurück und zog mir frische Sachen an. Ethan kam ins Zimmer gerannt und sah mich an. Dann verwandelte er sich zurück und zog sich ebenso frische Kleidung an. "Und jetzt sag mir bitte, wohin genau wir gehen und weshalb." forderte Ethan mich auf. "Wir retten die Leute aus dem Keller. Ich weiß nicht wie lange sie kein Essen mehr hatten und ich habe Julie, dem Mädchen, versprochen sie zu retten. Außerdem haben wir jetzt Zeit." Ethan nickte und lief nach unten. Ich folgte ihm. Er lief in die Küche und sagte Flora Bescheid. "Wo geht ihr hin?" fragte mich Eleanor, welche gerade mit Jason auf dem Wohnzimmer kam. "Elli wir werden jetzt Leute aus der Höhle meines Bruders retten. Beim Abendessen sind wir wieder da." versicherte ich ihr. "Bleib bei Flora oder Jason. Sie passen in der Zeit auf dich auf. Weich ihnen aber nicht von der Seite okay?" meinte Ethan. Meine Tante nickte und nahm Jason's Hand, um in die Küche zu gehen. Das Mädchen ist einfach Zucker.

Wir beide liefen Hand in Hand aus dem Haus und gingen in Richtung der umgefallen Bäume.

"Hier ist es" sagte ich, als wir bei 3 umgestürzten Bäumen standen. Ich umfasste Ethans Hand fester und versank dann mit ihm zusammen in der Erde. "Krass" hauchte er. Ich kicherte. "Lass uns weitergehen" meinte ich und zog ihn durch die Erde. Vor uns tat sich der große Gang auf, welcher bis zum Keller führte. Ich schluckte und ging den Tunnel weiter entlang.

1043 Wörter

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I need you, MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt