27. Kapitel

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POV James

Anscheinend habe ich die Zeit total vergessen, denn der Flur ist draußen menschenleer. Scheiße jetzt komm ich wieder zu spät zu ... äh was hab ich den jetzt überhaupt für ein Fach. Ich greife zu meiner Hosentasche und hole meinen zerknüllten Stundenplan heraus, am besten fotografier ich den Plan nächstes mal ab, denn ich weiß jetzt schon das ich den bald verlieren werde und dann bin ich richtig am Arsch.

Ich kann mir sowieso richtig schlecht Dinge merken und obendrein bin ich Orientierungslos wie eine blinde Taube. Ich falte das Papier auf und blicke drauf.

Nach dem Plan habe ich jetzt Bio, im Raum 102  bei ... äh wie heißt der Lehrer nochmal, oh man mein Kopf fühlt sich wie Pudding an, alles ist Durcheinander und nichts findet sein Platz. Ich mache mich auf den Weg dort hin und denke über die Situation im Abstellraum nochmal nach. 

Was fällt ihm ein, sowas zu behaupten und warum lasse ich mich von einem Typen, dessen IQ genau so groß ist wie eine Nuss, provozieren. Normalerweise lassen mich solche Bemerkungen immer kalt, aber bei Blondi war es anders, und ich weiß nicht mal warum ...

Liegt es daran, dass ich ihn anders sehe als die anderen ... ? Ich schüttel schnell den Kopf, dass kann nicht sein ... ich lasse niemanden an mich ran, dass ich mir damals versprochen und das wird auch so bleiben ...

Das will ich hoffen James ... denn du weißt was dann passieren wird ... 

Ich laufe die Treppe hoch und laufe den restlichen Gang entlang und sehe vor mir wie eine andere Person ebenfalls, Richtung Bio Raum läuft.

Shit... ich hab ganz vergessen, dass er auch Bio hat.

Da ich sein Gesicht nicht sehen will, schau ich einfach an sein Gesicht vorbei, zu einem Poster das von Ökosystemen handelt. Auf den Boden schauen ist keine Option und er soll nicht denken, dass er mich verletzt hat oder denkt das ich Angst habe vor ihm, diese Genugtung gönn ich ihm nicht. 

Anscheinend hat Blondi dieselbe Idee gehabt, denn er schaut ebenfalls an mir vorbei. Soll er machen was er will, interessiert mich nicht. Ich hoffe ich komm schneller an, denn ich hab kein Bock wenn wir gemeinsam vor der Tür stehen und uns dämlich anschauen. Aber das Schicksal meint es nicht gut mit mir.

Denn wir kommen Gleichzeitig an der Tür an und bleiben vor der stehen. Toll und jetzt. Und wer öffnet jetzt von uns beiden die Tür als erstes ? 

Ich starre auf den Türklinke und warte.

Er starrt ebenfalls die Türklinke und wartet.

Worauf wir warten ist klar. Das jeweils der andere die Tür öffnet. Keiner will den ersten Schritt wagen, ist doch logisch.

Wie verweilen einige Minuten vor der Tür. Irgenwann wird es mir zu blöd und greife als erster den Griff und spüre plötzlich eine warme Hand die meine umschließt. Seine Hand fühlt sich schön warm an, im gegensatzt zur meine die einfach nur kalt ist.

Wir beide halten kurz inne, keiner hebt den Kopf hoch um den jewiligen in die Augen zu schauen. Ich hebe dennoch langsam meinen Kopf nach oben und blicke Blondi an, er schaut mich ebenfalls an und ich kann nicht sagen was er denkt.

Statt seine Hand weg zu nehmen, drückt er sie stattdessen, sodass sich die Tür öffnet. Danach zieht er seine Hand weg und somit verfliegt der kurze Moment der Wärme auf meiner Hand.

Ich drücke die Tür weiter auf und betrete mit Blondi gemeinsam das Klassenzimmer. Alle anwesenden Schüler werfen ihre Köpfe in die Höhe und beobachten uns neugierieg. Ich kann ihre Neugier verstehen, der neue und der beliebte tauchen immer zusammen zu spät auf. Zufall ich glaube nicht ...

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