30. Kapitel

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POV James

Ich laufe den leeren Flur entlang Richtung Ausgang. Ich muss so schnell wie möglich von hier weg, sonst lauf ich der Gefahr ihn nochmal sehen zu müssen. Ich spüre wie mein Herz etwas zu schnell schlägt, wenn ich an die Situaton von vorhin denke.

Die Situation im Krankenzimmer war mehr als peinlich und ich weiß auch gar nicht was in mir gefahren ist. Aber das schlimmst von allen ist, wollte mich Blondi wirklich gerade küssen  oder hab ich mir das alles nur eingebildet ?

Und wieso hast du ihn nicht von dir gestoßen wenn er das getan hätte ...

Stattdessen bist du still geblieben ...

Du hast recht. Wieso bin ich nicht ausgewichen. Genug Platz zum ausweichen hatte ich gehabt. Ich schüttel leicht den Kopf bei dem Gedanke. Auch wenn ich ausweichen wollte konnte ich es nicht, irgendwas hat mich davon abgehalten. Waren es die Schmerzen die mich abgehalten haben oder villeicht das Fieber ?

Ich fasse mit meiner Hand die Stelle an meiner Stirn, wo er mich vor kurzem berührt hat. Sie ist noch warm. Ich hab mich ehrlich gesagt ziemlich erschrocken als er seine Stirn gegen meine gepresst hat. So nah war mir keiner ...

Ich stoße die Tür auf und maschiere zur Bushaltestelle, ich muss unbedingt eine Runde Schlafen. Irgenwas stimmt nicht mit meinem Kopf. Bestimmt liegt es am Schlafmangel, dass ich so durcheinander bin, denn sonst hätte ich mich bestimmt nicht von einem wie ihm berühren lassen. Und ich Idiot lasse es auch noch zu, was ist den nur los mit mir ...

Das frag ich mich auch ...

Du hast Glück das er dein Handgelenk nicht gesehen hat ... denn das hätte dir eine menge Ärger bringen können ...

Plötzlich halte ich inne, stimmt er hätte um haaresbreite meine Schnittwunden gesehen. Das war mehr als knapp. Das hätte echt schief gehen können, wenn er das gesehen hätte. Vorallem könnte ich ihm nicht erzählen wieso ich das mache undaus welchem Grund. Denn Grund kenn nur allein ich und das soll auch so bleiben. Hätte ich es Blondi gesaht, hätte er diese Gelegenheit ausgenutzt und mich damit erpresst oder damit gedroht es allen zu erzählen. Ja genau so einer ist er ... zwar kenn ich ihn nicht gut genug aber dennoch hab ich das Gefühl das er sowas  machen würde.

Dennoch hat es mich überrascht, als er versuchen wollte mir zu helfen, indem er Erste Hilfe leisten wollte. Es klingt zwar komisch, aber das mir jemand freiwilig hilft ist irgendwie merkwürdig und es liegt auch nicht daran das er mir versichert hat den Erste Hilfe Kurs gemacht zu haben, denn das habe ich ihm direkt geglaubt. Ich hab es dran gemerkt, als er die ganzen Materialien aus dem Schrank geholt hat und direkt wusste, welche Sachen benötigt werden.

Noch komischer war es aber, als ich ihm gesagt habe, er soll den Raum verlassen, denn an seinem Blick habe ich gesehen das ihm das gar nicht gefallen hat. Wie den auch, er ist so einer der sich nicht von jemanden wie mir herum kommandieren lässt. Dennoch war ich überrascht als ich ihn gebeten habe den Raum zu verlassen, was er mit einem lauten Seufzer auch getan hat. Aber den Blick den er mir zugeworfen hat, bevor er in den Flur hinaus gegangen ist, hat mich etwas stuzig gemacht.

War er etwa verletzt ... ? Ist er verletzt, weil ich ihm nicht meine Wunde zeigen wollte oder war er verletzt weil ich ihm nicht vertraue ...

Bei den ganzen wirren Gedanken, wird das Pochen in meinem Kopf immer stärker. Ich schalte mein Handy an um zu schauen wie spät es ist und vergleiche die Uhrzeit mit dem Busplan. Nach dem Plan kommt der Bus in genau vier Minuten.

Ich torkel mehr oder weniger zu Bank und lass mich dort nieder. Zum Glück sind hier keine Schüler die auf ihre Büsse warten müssen, denn der Lärm ist echt das letzte was ich gebrauchen kann. Ausserdem habe ich keinen Nerv für den Lärm, mir tut alles weh ...

Wenn ich Zuhause bin schlucke ich schnell eine Schmerztablette und lege mich aufs Bett. Dieser Tag war mehr als anstrengend, anstrengender als alle anderen Tage zusammen, die ich auf der neuen Schule bin.

Bei dem Gedanken an Zuhause schließe ich meine Augen und ruhe mich einwenig aus, während ich auf den Bus warte. Es ist still und es fahren nur vereinzelt schnelle Autos, die mich ein wenig beruhigen ...

Plötzlich höre wie ein Fahrzeug langsam fährt bis er vor der Haltestelle stehen bleibt. Villeicht ein Taxifahrer, der ein Kunden hinauslassen will oder jemand der hier zufälligerweise aussteigen möchte um mit dem Bus weiter zu fahren.

Meine Augen sind immer noch geschlossen und vom Bus fehlt jede Spur.

"James ...", höre ich jemanden rufen. Ruft da jemand meinen Namen ? Muss bestimmt ein anderer James sein, wer soll mich den rufen.

"James ...", höre ich wieder von der Person. Die Stimme kenn ich doch von irgendwo ...

Plötzlich höre ich das zukanallen einer Tür und wie sich jemand mir nähert.

Bitte sei nicht Blondi ...

"James, ist alles in Ordnung", höre die sanfte Stimme von Blondi. Ich öffne leicht meine Augen und kneife sie einwenig, da es sehr hell ist. Vor mir kniet Blondi und mustert mich besorgt.

"Was machst du hier James ?", fragt mich Blondi ruhig, als hätte er Angst ich könnte von ihm weglaufen. Fürs weglaufen habe ich ehrlichweise keine Kraft, obwohl ich am liebsten weg gerannt wäre. Bei seine Anblick muss ich die ganzen Zeit an die Situation im Krankenzimmer denken.

"Auf den Bus warten", sagte ich ihm und schau an ihm vorbei zu seinem Auto, welches immer noch auf der Straße steht obwohl das verboten ist. Aber so ist nun mal Blondi, ein typischer Junge der auf Regeln scheißt ...

"Soll ich dich villeicht mitnehmen ?", fragt er mich und schaut in meine müden Augen. Ich dagegen schüttel leicht denn Kopf, er hat schon zu viel gemacht ausserdem kommt gleich der Bus also ist es nicht nötig, zudem sollte er wissen das ich Autofahren hasse.

"Es macht mir nichts aus dich nach Hause zu bringen, wirklich...", versucht er es noch einmal.

"Nein Danke, aber ich fahre lieber mit dem Bus", sagte ich leise und gähne laut auf. Man bin ich müde. Plötzlich steht Blondi auf und schaut mich wütend an. Hab ich was falsches gemacht ?

"Was soll der Mist, da bin ich einmal nett zu dir und will dir helfen und du lehnst alles ab. Ich sehe doch das es dir schlecht geht und du Schmerzen hast, also was hält dich davon ab dir von jemanden helfen zu lassen ... ?!", sagt er schon fast wütend.

"Hast du vergessen, dass ich Autofahren hasse", erinner ich ihn und hoffe das der Bus jede Sekunde kommt und mich aus der Situation rettet, denn er ist seit 5 Minuten überfällig. Mein Blick schweift zu Blondis Gesicht und sehe wie sein Gehirn anfängt zu arbeiten. Das geht eine Weile so und ich hab ehrlicherweise Angst, dass Blondi nicht rechtzeitig verschwindet, denn sonst kann der Bus nicht halten. Denn der Idiot hat allen ernsten auf der Stelle geparkt, wo normalerweise der Bus hält.

Plötzlich hebt er seine Hände und umfasst mit beiden Händen mein Gesicht und nähert sich dem. Der will mich doch nicht ernshaft ...

"Ich weiß du hast Angst, aber für dieses eine mal, musst du mir vertrauen James ... ", sagt er und ich kann an seinen Blick sehen wie ernst er das meint. Soll ich ihm wirklich vertrauen und es riskieren oder ...

"Also was sagst du, vertraust du mir ? "

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