55. Kapitel

1.2K 71 2
                                    

POV James

"Nicht bewegen", ist das einzige was er sagt und lehnt sich nach vorne.

Was hat er vor ...

Er will mich doch nicht etwa hier im Schulflur küssen ?!

Plötzlich fliegt eine Tür auf und donnert volle Kanne gegen Taylors Rücken, sodass wir gegen die Wand knallen.

"Jedes mal kotzt jemand vor der Turnhalle und ich Idiot muss immer diese Sauerei weg machen. Ich hätte einfach damals meinen Abschluss nachmachen sollen", höre ich eine alt bekannte Stimme.

Es ist der Hausmeister.

Ich schubse Taylor von mir weg, damit er uns nicht in diesem Zustand entdeckt, während er seinen Rücken massiert, denn um ehrlich zu sein hat es ihn richtig getroffen.

Der Hausmeister blickt erst jetzt hinter der Tür und entdeckt uns beide.

"Oh na nu euch beiden habe ich gar nicht gesehen", er runzelt die Stirn und mustert mich von oben bis unten ab.

"Ah du bist doch der neue Junge oder ?"

Ich nicke. 

"Und hast du dich schon hier gut eingelebt", fragt er mich anschließend und rollte dabei denn Eimer mit Wasser und Mop aus der Abstellkammer.

"Mehr oder weniger", antworte ich ihm.

"Ach das wird schon mein Junge, hast du wenigstens Freunde gefunden ?", wie soll ich jetzt diese Frage beantworten. Hab ich den überhaupt Freunde gefunden ? Kann ich Jake als meinen Freund sehen. Ich glaube nicht ...

"Sagen Sie mal haben Sie mir gerade die Tür gegen mein Rücken gedonnert ?", quatscht Taylor rein und um ehrlich zu sein bin ich ihm dankbar, denn dank ihm muss ich die Frage nicht beantworten.

"Tut mir leid hab dich nicht gesehen", sagt der Hausmeister uninteressiert, woraufhin Taylor auf schnaubt.

"Passen Sie nächstes mal auf", der Hausmeister rollt die Augen und macht sich dann auf den Weg zur Turnhalle. Aber bevor er das tut verabschiedet er sich noch von mir und lässt uns dann beide alleine im Flur stehen.

"Wäre der Typ nicht so alt, hätte ich ihm längst eine drüber gebraten. Unverschämt", höre ich Taylors genervte Stimme.

"Naja wärst du nicht gewesen, hätte die Tür mich getroffen", feuere ich zurück was ihm schlussendlich zum schweigen bringt.

Ich schau auf die Flur Uhr und stelle fest das die Pause um ist. Fuck, wie soll ich nun Jake erklären, dass ich es nicht geschafft habe pünktlich zu kommen.

Nicht das ich schon genug Probleme habe ertönt auf einmal die Schulglocke.

"Die Pause ist vorbei, na dann mach ich mich mal auf denn Weg zum Klassenzimmer"

"Was hast du jetzt für ein Fach ?", frag ich ihn.

"Biologie und du ?"

"Geschichte", ich schnapp mir meinen Rucksack und setze zum gehen an.

"Du hast doch noch meine Nummer oder ?"

"Ja warum fragst du ", ein verschmitztes Lächeln taucht auf sein Gesicht auf.

"Ich hol dich pünktlich um 18 Uhr vor deiner Haustür ab", und bevor ich was zurück erwidern kann rennt er wie ein irrer weg.

Der will wirklich mit mir Essen gehen  ? Und ich konnte ihn nicht mal eine Absage geben.

Naja egal jetzt muss ich wieder zurück in Klassenzimmer und mir eine Standpauke von Jake anhören, wieso ich nicht gekommen bin.

Jakes Standpauke bestand darin, dass er mir mein Ohr abheult, weil er kein vierten Nachschlag bekommen hat und deshalb denkt das die Küchenfrau die das Essen austeilt es mit Absicht gemacht hat, weil sie ihn nicht mag. Ich lasse seine Gejammere über mich ergehen sowie den rest des Schultags.

Ich packe meine Sachen ein und fahre, diesmal mit dem Bus nach Hause. Zu hause angekommen, schmeiße ich Taylors Klamotten in die Waschmaschine und laufe ins Badezimmer. Wenn der Idiot schon kommt kann er auch direkt seine Klamotten mitnehmen. Ich mache die Dusche an und fange an, in dem nieselden Wasser was aus dem Duschkopf kommt, über die Geschehnisse der letzten Tagen nachzudenken. Es ist viel passiert, vorallem zwischen mir und Taylor, auch ich spüre eine leichte Veränderung an mir selbst bezüglich Vertrauen und körperliche Nähe. Er hat es geschafft, dass ich meine Angst wegen dem Autofahren ein wenig zu reduzieren, obwohl ich mir versprochen habe in kein Auto mehr einzusteigen. Er hat es ebenfalls geschafft meine Gedanken und meinen Kopf durcheinander zu bringen, obwohl das überhaupt nicht möglich ist. Ich hab mir nicht umsonst über Monate eine Fassade aufgebaut, meinen Verstand auf Rationalität trainiert damit ein daher gelaufener Blondschupf alles über den Bord schmeißen kann ?! Ich glaub ich spinne ...

Ich schlage mit der Faust auf die Wand ein. Wie kann das sein, ich habe mir doch nach dem ganzen versprochen niemanden an mich ran zu lassen und was mache ich ... genau ich lass es auch nur zu, ich Idiot.

Na wieder mal am nachdenken ...

Schön das auch mal wieder erscheinst, teile ich meiner Stimme mit.

Aber aber warum so schlecht gelaunt hmm ... bist du nicht froh was von mir zu hören ...

Sehe ich etwa zu aus als würde es mich freuen.

Jetzt wirst auch noch aufmüpfig gegenüber mir, seit wann so mutig James...

Ich seufze auf und fange an meinen Körper einzuseifen.

Lass mich einfach in Ruhe, auch wenn ich weiß das ich damit meine Stimme provoziere, habe ich momentan ganz andere Dinge im Kopf.

Du wirst noch sehen ... 

Fertig geduscht und mit leichten Kopfschmerzen steige ich aus der Dusche und trockene mich ab, ziehe mich an und laufe in mein kleines, unrenoviertes Wohnzimmer wo ich mich auf das alte Sofa lege. Wir haben jetzt 16:30 Uhr, Taylor kommt in 90 Minuten.

Ich pack mein Handy aus und suche nah seiner Nummer, irgendwie habe ich kein Bock mit Ihm Essen zu gehen, geschweige sein Gesicht zu sehen. Solange ich nicht weiß was mit mir los ist, will ich mich nicht vor ihm blicken lassen, zu groß ist die Gefahr das noch mehr Sachen passieren werden die ich dann am ende bereuen werde.

Ich halte mein Handy am Ohr und warte bis der annimmt, was nach 5 Sekunden der Fall ist.

"Hallo ?", kommt es am ende der Leitung.

"Ich bins James, ich wollte dir nur sagen das du nicht kommen brauchst. Ich fühle mich nicht so gut und bleibe einfach zu Hause", ich kann ihm ja schlecht sagen, dass ich nicht komme weil er mich durcheinander bringt, daher muss eine andere Lüge her.

"Du lügst"

"Nein tue ich nicht"

"Doch tust du. Ich hab es dir versprochen, da gibt es keine Ausreden", sagt er ernst.

"Hörst du mir überhaupt zu oder was ?! Ich hab gesagt du sollst nicht kommen und damit basta", sage ich eine spur zu laut.

"Pech gehabt, ich werde trotzdem kommen und wenn es sein muss werde ich dich aus deiner Wohnung raus zerren", und legt einfach auf.

Ich seufze frustriert aus und lege das Handy weg. Taylor mach keine halben Sachen, wenn er sich was im Kopf gesetzt hat dann zieht er das auch durch.

Er wird mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit vor meiner Haustür stehen.



---------------------------------------------------------

Ähhh hello 0-0

Ich  hoffe ihr seit nicht sauer, dass es doch nicht zum Kuss gekommen ist  😱 Ihr müsst euch ein wenig gedulden ...

Als Entschädigung habe ich euch dafür 2 neue Kapitel geschrieben, villeicht kommt es doch zum lang ersehnten Kuss ... seit gespannt.


Viel Spaß beim lesen!

Rachel xoxo





You Are My LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt