Holy Men's

81-Zacharias

Heute ist dieser Tag den ich nicht gern erlebt hätte. Der Prozess um Charlie ist öffentlich geworden. Über Siebzehn Männer sind samt ihrer Mutter angeklagt und die Presse stürzt sich auf die Familie wie Gratis Eiscreme. Zwar sind die Namen der Angeklagten geschützt aber der ihrer Mutter nicht und der von Charlie auch nicht. 

Dennoch sitzen wir jetzt im Auto und fahren zum Gericht um dort die einzige Aussage zu machen die Charlie machen muss. 

Als wir halten hält sich Charlie ein Buch vor die Augen und wir bringen sie rein. In ruhe lassen wir uns kontrollieren und dann geht es in den Gerichtssaal mit dem Anwalt. Richard, Jason und auch Jack sitzen schon hier. 

In ruhe setzten wir uns und der Anwalt spricht mit Charlie noch bevor sie aufstehen und die Angeklagten reinkommen. Die meisten laufen noch auf freiem Fuß herum aber sie tragen alle eine Fußfessel. 

Charlie blickt stur nachvorne und sieht die Herren nicht an, die alle kaum ein Gefühl in ihrem Gesicht haben.

Als der Richter sitzt, setzten wir uns auch und ich schaue auf. "So, dann bitte. Die letzte Anhörung hat man nach Vier Anhörungen der Angeklagten vorerst beendet. Heute sollen weitere folgen und die Anhörung des Opfers." Erklärt der Richter und damit nicken die Anwälte, "gut, dann möchte ich das gern Charlotte Farrington hören." Sagt der Richter und Charlie setzt sich zur Befragung hin. 

"Sie wissen sie dürfen nicht lügen?" Fragt der Staatsanwalt nach und Charlie nickt. "Gut, dann bitte." Damit steht der Anwalt auf, "Mrs. Farrington..." Er kann nicht mal die Frage stellen, "Charlie." Gibt Charlie von sich und der Anwalt nickt, "Charlie, sie haben die Video aufnahmen vor einigen Monaten einem Polizeibeamten gegeben. Dort ist bis auf Eineinhalb Jahre alles aufgenommen, was passiert danach, wieso haben sie so lange damit gewartet bis sie damit zur Polizei gegangen sind?" Fragt der Anwalt. 

"Die Ruhe vor dem Sturm ist eine Kriegskunst und ein Taktisches Denken, es war ein ungünstiger Zeitpunkt damals zur Polizei zu gehen, meine Eltern hatten zu viel Einfluss und darüber spreche konnten ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht." Erklärt sie und der Anwalt nickt, "sie haben vor diese Personen in den Knast zu bringen, was hätten sie davon?" Fragt der Anwalt weiter.

Charlie sieht ihn einige Sekunde an, "meine ruhe." Sagt sie und der Anwalt lächelt leicht, "Wieso haben sie sich keinem Anvertraut was ihre Situation anbelangte?" Fragt der Anwalt weiter. "Mir glaubte niemand. Ich hatte es versucht aber alle haben gelacht, es nicht ernst genommen oder waren sauer weil ich ja darüber Witze machen würde. Dann wurde meine Mutter angerufen und damit war die Sache schneller vorbei als sie angefangen hat." Erklärt Charlie. 

Der Anwalt nickt, "wie wurden sie auf die Männer vorbereitet?" Fragt er und ich sehe ihn an. "Meist hatten sie Anforderungen. Meine Mutter kam rein sagte ich soll das anziehen. Dann zog ich es an, auf Schläge hatte ich keine Lust. Sie packt mich und fuhr mich dann zum gewünschten Ort, wo sie immer so tat als würde ich einen Verwandten treffen. So bekam sie die Schlüsselkarte und sorgte dafür das ich auch im Zimmer bin. Wenn man dort noch was gewünscht hatte, sorgte sie dafür dass das eintrifft sonst hat sie vor der Tür gewartet bis die Herren drin waren. Das Zahlen wurde bereits im Vorfeld abgewickelt." Erklärt Charlie. 

Sie blieb verdammt ruhig, aber die Fragen die der Anwalt stellt, kennt sie ja schon. Sie sind nichts besonders mehr. 

"Was passierte wenn einer der Herren ins Zimmer kam?" Fragt der Anwalt und Charlie sieht ihn an. "Nenne sie mir einen Namen, dann kann ich es ihnen sagen." Gibt Charlie von sich. "Paul Parker." Sagt er und sie nickt, "Paul mochte es nicht wenn man ihn bei seinem Nachname ansprach, er wollte immer Paul genannt werden. Er konnte es auch nicht leiden wenn man ihm in die Augen sah. Er verband sie einem immer genauso wie er völlige Kontrolle haben musste. Er konnte es nicht leiden wenn man niedlich war, man musste bereits, wenn er ins Zimmer kam, die Augen geschlossen haben und entkleidet auf dem Bett sitzen. Er mochte es auch nicht wenn man vorab sich die Augen verband. Er musste das machen, er hatte seine Rituale und die durfte man nicht verändern." Erklärt sie und ich atme tief durch.