82-Charlie

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Ich hole mir gerade was zu trinken als mich Jack ansieht. Leicht lächelt er, ich würde gern mit ihm sprechen, aber diese Versuchung lasse ich und trinke meinen Kakao. Ich bin müde, konnte die halbe Nacht nicht schlafen weil ich an heute dachte. 

Ich frage mich wirklich wie es ausgehen wird. In ruhe trinke ich meinen Kakao aus und werfe den Becher in den Müll bevor ich zurück zu meinem Anwalt laufe, er liest sich die Akten nochmal durch und ich besuche mal die Toilette und atme tief durch. 

Dann geht es zurück zum Saal und ich setzte mich auf meinen Platz und warte bis es weitergeht und der Richter zurückkommt. 

Der Richter möchte nun jemanden hören der nicht anwesend ist. Zumindest sehe ich ihn nicht, doch als die Tür aufgeht und man einen Mann reinbringt staune ich nur. "Mr. Clarkson vielen dank das sie diesen weiten weg gekommen sind." Sagt der Richter und der Mann nickt. "Sie haben Charlotte Einundzwanzig mal gesehen und sie haben sie nie angefasst, habe ich das richtig gesehen?" Fragt der Richter und Mr. Clarkson nickt. 

"Erzählen sie von den treffen, wie kam es zustande, wieso haben sie aufgehört sie zu treffen?" Fragt der Richter. "Damals war Charlie Zehn und ich habe das Kind meines Nachbars abgeholt. Er konnte es nicht und es war auch alles in Ordnung. Ich hörte wie die Mutter von Charlie mit jemandem sprach über Kinder und diese Männer und fragte sie einfach frei raus ob ich das auch haben könnte und so erzählte ich ihr etwas vom Clown und traf Charlie. Sie war ein Kind und ich wusste das sie das schon oft gemacht hat. Ich habe ihr gesagt das ich nichts tun werde. Sie sah mich an und glaubte mir nicht. 

Ich habe damals als Vater das gleiche durchgemacht wie Charlie. Meine Tochter war auch an sowas geraten und ich habe immer dagegen gekämpft das Mädchen sowas passiert. Ich setzte mich dafür ein und als ich das mitbekam musste ich etwas tun. Ich traf mich mit ihr einfach damit sie jemanden zum reden hat. Es war mal schön eine Sicht auf Dinge zu hören die man so nicht mehr hat. Ein Kind denkt anderes wie eine Erwachsene Person. 

Ich mochte die Treffen, sie waren mal eine Abwechslung in meinem Alltag. Ich hatte immer viel zu tun und meine Drei Söhne waren auch noch da. Meine Tochter brachte sich damals um weil sie keinen Ausweg fand und ich habe für Charlie keinen gefunden. Mir glaubte keiner als ich zum Jugendamt ging, zur Polizei. Als das letzte Treffen vorbei war rief mein Sohn an, er studierte zu dieser Zeit schon seid einigen Jahre in England. Ich bin mit dem nächsten Flug zu ihm und bei ihm wurde Krebs festgestellt. 

Ich verkaufte alles in den USA und zog nach Europa um bei meinem Sohn zu sein und ihm zu helfen in den harten Zeiten. Seine Brüder ließen sich an die Uni versetzten und wir halfen ihm. Doch es half nichts, mein Sohn starb vor einem halben Jahr an Krebs. Seine Brüder beendeten die Uni und sind zurück in die Staaten und arbeiten hier, ich habe alles in England klären müssen und als ich vor Zwei Wochen zurück kam, lag der Brief vom Gericht auf dem Küchentisch. Ich habe mit allem gerechnet und das es schlimm sein wird, aber dann ließ ich meinen Sohn den Brief vorlesen und ich erfuhr das Charlie den Rat von mir annahm und sich wehrte und nicht aufhörte. Ich habe an sie gedacht und mich gefragt was aus ihr wurde als ich weg war, ich hatte gehofft das sie nicht mehr leidet und Gesund wird. Ich habe manchmal nach ihr gesucht im Internet, aber ich habe sie nicht gefunden. Der Brief hat mich gefreut." Erklärt er und wir schweigen alle. 

"Warum haben sie nicht versucht mit der Mutter zu sprechen?" Fragt der Richter. "Das hatte ich, mehr als einmal. Doch sie wollte nichts hören. Sie wollte nur Geld haben und sehen wie Männer mit ihrer Tochter umgehen wie mit einem Müllsack. Charlie hat darunter sehr gelitten. Manchmal saß sie einfach Zwei Stunden schweigend neben mir auf einer Parkbank und ich sprach über belanglose Dinge, wie das Wetter. Es war das einzige was man tun konnte. Es glaubte ja niemand einem etwas. Der Polizeibeamte lachte nur und meinte ich sollte nicht seine Zeit verschwenden und darüber Witze machen. Ich bin zu einer anderen Polizeistation gegangen in der Hoffnung das man mir glaubt, aber das tat man nicht. Sie haben sich darüber Lustig gemacht also habe ich mich ans Jugendamt gewendet aber die Dame hat bloß gelacht und auch der Herr hat mich nur angesehen und mich gefragt ob ich seine Zeit gerne verschwenden möchte. Niemand glaubte einem und selbst als Charlie es versucht hat, hat ihr keine geglaubt. Niemand glaubte einem und dann hatte man ja keine Chance mehr. Selbst Lehrer und andere Personen die einen Ordentlich Stand in der Gesellschaft hatten, glaubten einem nicht." Erklärt er und ich sehe auf meine Finger. 

Holy Men'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt