77-Jason

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Die ersten Prüfungen sind geschrieben und in Zwei Wochen geht es auf Abschlussfahrt, dennoch ist heute ein regnerischer, trauriger Tag. 

Charlies erste Pflegeoma im Seniorenheim ist vor einigen Tagen verstorben. Sie war eigentlich völlig gesund, aber am morgen wachte sie nicht mehr auf. Das hat Charlie hart getroffen. Man rief sie weil sie auch einer der Ansprechpartner war. 

Tja, jetzt stehen wir hier in Schwarz und verabschieden uns, haben dann noch den Termin beim Anwalt. Charlie fährt dann erst morgen wieder Nachhause, aber dennoch ist es schwer für sie. Mrs. Sophie war wohl eine sehr nette Dame und sehr aufgeschlossen. 

Zwar war sie betagt aber nicht beeinträchtigt gewesen. Charlie hat das ziemlich überrascht, aber nun gut. Jetzt stehen wir in der Kirche und viele sind da, auch von der Familie von Mrs. Sophie. 

Leise laufen wir auf unsere Plätze und schweigen, nehmen einen Zettel von der Bank und hören dann zu und müssen lächeln weil die Enkel von Mrs. Sophie eine Rede halten und man Bilder sieht. Ich freue mich das sie so tolle Enkel hatte und das sie nicht gelitten hat als sie gestorben ist, sondern einfach nur in ruhe eingeschlafen ist. Sowas ist ein schöner Tod und ich hoffe das ich auch so sterbe ohne Qualen und beim schlafen, aber erst wenn ich so richtig alt bin und schon Enkel habe, dann weiß ich das ich alles richtig gemacht habe in meinem Leben. 

Es werden auch Bilder mit Charlie gezeigt, "wir danken besonders Charlie, sie hat immer für unsere Oma gesorgt und auch als Charlie weggezogen hat, hat sie an unsere Oma gedacht und angerufen, ihr Briefe geschrieben und an wichtige Tage im Jahr gedacht. Wir sind ihr Dankbar, das sie unser Oma immer ein lächeln auf die Lippen gezaubert hat. Oma hat das bis zu ihrem Ende immer geschätzt und wir sind Charlie dankbar das sie ihre Zeit mit unser Oma verbracht hat." 

Ich lächle und Charlie wischt sich die Tränen weg. Mir tut das für sie verdammt leid, dennoch sterben wir alle und auch wenn Mrs. Sophie keine Beschwerden hatte, ist sie alt geworden. Fast neunzig zu werden, muss man erstmal schaffen, weshalb ich darüber froh wäre, würde ich so alt werden. 

Als Charlie aufsteht läuft sie nach vorne und lächelt. Man sieht das die Enkel sie nicht leiden können, aber dafür wohl der Sohn von Mrs. Sophie. 

Nach dem Lied lächelt Charlie leicht und geht von der Bühne. Sie setzt sich und dann werden ein paar wenige Worte gesagt bevor es dann ans Abschiednehmen geht. Leise laufen wir dem Sarg nach und Charlie hält sich bei mir am Arm fest. 

Wir erhalten eine Blume und dann spricht der Pfarrer noch ein paar Worte. Leise beten wir und dann legt Charlie ihre Rose auf den Sarg und gibt dem Sohn die Hand. "Danke das du für meine Mutter da gewesen bist." Sagt er und sie nickt und gibt der Frau die Hand, sie lächelt, "danke, für deine mühe und den Liebevollen Umgang mit ihr." Sagt sie und Charlie lächelt. 

Leise warten wir bis der Sarg nachunten gelassen wird bevor noch ein paar Worte gesagt werden und dann die Gesellschaft sich auflöst. Wir laufen zum Auto und steigen ein. Leise fahre ich los und Charlie wischt sich die Tränen weg. 

Ich drücke ihre Hand und lächle leicht. "Das wird alles wieder. Sie hat nicht gelitten und hat gelebt und wurde fast Neunzig. Daran solltest du denken und das ist es was du im Hinterkopf behalten solltest. Sie ist einfach in ruhe eingeschlafen und war glücklich als man sie das letzte mal sah. Das ist gut und daran solltest du denken." Sage ich und sie nickt. 

Wir halten beim Anwalt und laufen rein. Eine Dame lächelt uns an, "wie kann ich helfen?" Fragt sie, "hi, meine Name ist Charlotte Farrington, ich habe einen Termin mit Mr. Paulson." Sagt Charlie und die Dame nickt. "Nehmen sie platz, er wird sie gleich abholen." Sagt die Dame und damit setzten wir uns und warten. Charlie wischt sich die Tränen weg und wir warten. 

Holy Men'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt