-chapter 17-

2.1K 74 4
                                    

Heute war der Tag, der über alles entscheiden wird. Vollmond. Schon als ich morgens aus dem Bett gestiegen bin merkte ich die Nervosität. Was ist, wenn Quinn mich besiegen würde? Ich meine, sie ist eine der ersten aus meinem Rudel und hätte somit viel längere Erfahrung und ist natürlich auch eigentlich stärker als ich, aber ich hoffe natürlich, dass ich die Tipps, die ich von Klaus bekommen hatte, auch richtig einsetzen kann und es für mich gut enden wird.

Fertig angezogen gehe ich runter in den Salon, wo mich Rebekah erwartet. ,,Wie fühlst du dich?'', fragte sie mich besorgt ,,Alles gut Bekah. Ich werde es schon schaffen, keine Sorge'', überraschend stürmt sie auf ich zu und nimmt mich ihn ihre Arme. ,,Wag es ja nicht zu sterben. Ich möchte meine beste Freundin nicht verlieren'', ich nicke leicht, dennoch lege ich meine Arme um sie. Einige Minuten standen wir einfach so dar. Arm in Arm. Auch wenn alle glauben, dass ich es nachher auf jeden Fall schaffen werde, so werde ich mich trotzdem schon mal irgendwie von ihnen verabschieden. Nur für den Fall der Fälle.

Durch ein Räuspern werden wir aus unserer Umarmung gerissen und ein lächelnder Elijah steht vor mir. ,,Ich hoffe doch, dass es keine Abschiedsumarmung war, Miley'', ebenso lächle ich ihn auch an und ziehe ihn ebenfalls in eine Umarmung. Man merkt ihm an, dass es überraschend war, dennoch erwidert er diese. ,,Danke für alles Elijah. Versprich mir bitte eins.'', langsam löse ich mich von ihm. Fragend schaut er mich an. ,,Pass bitte auf Hayley auf. Behandle sie gut, okay?'', verwirrt zieht er die Augenbraue zusammen. ,,Ich meine, falls-'', ,,Nein, daran werden wir nicht denken, denn du wirst es schaffen'', unterbricht er mich. ,,Gib mir bitte dein Wort, dass du auf sie aufpasst. Ich will es nur schon mal wissen'', ,,Natürlich. Ich gebe dir mein Wort.'', dankend schaue ich ihn an.

Der Rest der Familie hat sich nun am Esstisch versammelt. Als ich finde, dass es ein angemessener Zeitpunkt ist stehe ich auf und schaue in die Runde. Ihre Aufmerksamkeit ist auf mich gerichtet. ,,Ich wollte nur nochmal was loswerden'', ich schließe kurz die Augen und atme durch ,,Ich wollte euch nur nochmal sagen, dass ich froh bin, dass ich in so eine wunderbare Familie so gut aufgenommen worden bin. Ihr seid mir sehr ans Herz gewachsen und ich bewundere euch wirklich sehr. Ich weiß auch, dass Hayley und Hope hier sehr gut aufgehoben sind und dass die ganze Familie hinter ihnen steht und sie immer beschützen würde egal was passiert. Ich konnte in kurzer Zeit hinter die Fassade der Mikaelson Familie schauen und dafür bin ich euch wirklich dankbar. Bitte behaltet diese Eigenschaft an euch auch wenn es nicht immer einfach ist.'', für einige Zeit ist es still und alle schauen mich an. Bei Hayley und Hope kann ich Tränen in den Augen erkennen und lächle sie an. ,,Ich werde jetzt nochmal in mich gehen und mich für nachher vorbereiten'', mit diesen Worten drehe ich mich um und gehe in mein Zimmer und setze mich in den Sessel und entspanne mich.

Durch ein Klopfen an der Tür werde ich aus meinen Gedanken gerissen. ,,Herein?'', die Tür öffnet sich und ich kann in blau-grüne Augen blicken. ,,Kann ich rein kommen?'', leicht verunsichert fragt er mich. ,,Niklaus Mikaelson fragt mich, ob er reinkommen kann? Das ich das nochmal erlebe'', grinse ich ihn an. Er tritt ein und schließt die Tür hinter sich. ,,Das gerade... War das eine Verabschiedung?'', langsam kommt er auf mich zu. ,,Ich wollte nur, dass ihr sowas mal gehört habt.'', schnaufe ich. ,,Du denkst du wirst verlieren, hab ich recht?'', er setzt sich mit diesen Worten neben mich und schaut mich dabei nicht an. ,,Ich rechne nur mit allen Möglichkeiten. Entweder ich gewinne oder nicht. Etwas anderes gibt es nicht und eine 50% Chance ist ja jetzt nicht wirklich hoch'', versuche ich ihm klar zu machen. ,,Du wirst das aber schaffen. Du musst das schaffen'', dabei flüstert er den letzten Teil eher zu sich als zu mir. Entschlossen nehme ich seine Hand in meine und schaue ich aufmunternd an.

Einige Zeit nach dem Schweigen, welches zwischen uns herrschte, was wirklich sehr angenehm war, stehe ich auf. ,,Ich werde dann mal meine Tasche packen und dann müssen wir auch schon los'', unterbreche die Stille. Klaus steht ebenfalls auf und schaut mir in die Augen. Ich kann nicht anders und umarme ihn. Ich merke noch, wie sich seine Arme um mich legen und an ihn gedrückt werden. ,,Du wirst das schaffen'', murmelt er. Ich bekomme mit, wie sich seine weichen Lippen auf meine Stirn legen. Ungewollt löst es ein warmes Gefühl in mir aus. Ich löse mich aus unseren Umarmung und fange an meine Tasche zu packen.

Mit der fertigen Tasche mache ich mich auf den Weg nach draußen, wo die Familie schon versammelt steht. Fragend schaue ich in die Runde. ,,Du denkst doch nicht wirklich, dass wir dich alleine dahin gelasst hätten, oder?'', antwortet Rebekah auf mein verwirrtes Gesicht und sofort fange ich an zu lächeln. 

An der Lichtung angekommen bereitet Freya alles vor. Nachdem sie unser Blut in einer Schale miteinander gemischt hatte und den entsprechenden Zauber gesprochen hatte, umringt Quinn und mich ein Feuerkreis. Es geht los. Ich merke wie meine Augen sich in das stechende blau verändern. Quinns werden rot. Mein letzter Blick gilt Niklaus, der mich besorgt anschaut, doch ich lächle ihn nur aufmunternd zu. Unsere Blicke werden durch meinen schmerzerfüllten Schrei unterbrochen und ich beginne mich zu verwandeln.

Wenige Minuten später stehen wir also gegenüber. Ein schwarzer Wolf mit rot glühenden Augen und ein weißer mit stechend blauen Augen. Je länger ich sie anschaue, desto mehr überkommt mich das Gefühl der Aggression und des Hasses. Quinn kommt auf mich zugerannt und schafft es, mich auf den Boden zu drücken und in die Pfote zu beißen. Schnell drehe ich uns und ramme meine Fangzähne in ihren Hals. Der Kampf artet immer mehr aus. Ich schmeiße sie auf den Boden und reiße ihr immer mehr Fell ab und schwäche sie somit. Auch ich komme nicht ganz heil daraus. Immer wieder schafft sie es mich zu beißen und zu verletzen. Es dauert immer länger und es steht unentschieden. Wir beide sind am Ende unserer Kräfte, dennoch muss einer gewinnen und ich bin kurz davor aufzugeben. Ich falle zu Boden. Ich Blicke erneut in Richtung der Familie und ich sehe in besorge Gesichter. Ich mustere alle und mir wird bewusst, dass ich jetzt nicht aufgeben, nicht sterben kann. Diese Menschen sind meine Familie und werden es auch immer bleiben. Mir entweicht ein tiefes animalischen Knurren und ich raffe mich mit letzter Kraft nochmal auf und laufe auf den schwarzen Wolf zu. Ich drücke sie auf den Boden und schaue ihr in die Augen und nehme ihr die Schmerzen ab. Ein letzter Blick in ihre Augen und ich sehe ihr gesamtes Leben aus ihnen weichen. Es ist vorbei. 

--------------------------------------------------

Da gestern nur ein kurzer Teil kam, kommt heute ein etwas längerer und ich hoffe, dass es euch gefällt. LG


The white wolf (N. Mikaelson) (Book 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt