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Namjoon pov:

Nachdem Jin die Tür zugehauen hatte, verschwand mein aufgesetztes Lächeln. Leise trat ich näher an seine Tür und konnte ein leises unterdrücktes schluchzen von der anderen Seite wahrnehmen. Mein Herz zog sich augenblicklich zusammen. Seit dem ersten Mal, wo er mir in die Augen gesehen hatte, wusste ich, daß ihn irgend etwas bedrückte.

Erst dachte ich, daß es nur Einbildung war, aber nachdem ich ihn so weinen hörte, wurde ich vom Gegenteil überzeugt.

Ich eilte in mein Zimmer, zog mir etwas an und rannte die Treppen ins Wohnzimmer runter. Dort traf ich auch sofort auf meine Schwester. ,, wie geht's ihm?" fragte sie besorgt und nahm meine Hände.,,Er weint." antwortete ich ihr schlicht. Sofort weiteten sich ihre Augen und sie ließ meine Hände los.,,Ich muss zu ihm.",,Lass ihn. Gib ihm Zeit, es ist sicherlich nicht leicht für ihn, aufeinmal eine Frau lieben zu müssen." hielt ich sie auf, bevor sie die Treppe zu Jin hochgehen konnte.

,,Aber wir müssen doch irgendwas für ihn tun! Immerhin gehört er zur Familie!" wurde sie lauter und schlug meine Hand weg, mit der ich sie vorher festgehalten hatte. ,,Wir können nichts tun! Und außerdem hast du selber schuld das es ihm so geht, schließlich hast du der hochzeit zugestimmt!" meine Stimme wurde nun auch lauter. Unsere Gesichter wurden ernst, und unsere vorher Flachen Hände ballten sich zu Fäusten. ,,Ja! Weil ich keine andere Wahl hatte! Denkst du ich mag es ihn so leiden zu sehen? Denkst du wirklich ich möchte freiwillig einen Mann heiraten, der mich niemals wirklich mit ganzem herzen lieben kann? Namjoon.... Ich habe mir meine Zukunft auch anders vorgestellt." ihre stimme wurde gegen Ende hin leiser und schwacher.

Stumm und mit Kalter miene lief ihr eine Träne über die Wange. ,,Lee...." gerade als ich sie in den Arm nehmen wollte, wich sie aus. ,,ich geh kurz raus. Ich brauche gerade einfach bisschen Zeit zum nachdenken. Kümmere dich bitte um Jin, ich kann ihn nicht so leiden sehen." Danach klopfte sie mir kurz auf die Schulter und verschwand hinter mir in den Garten.

Bevor ich zu Jin ging, machte ich noch zwei Tassen Tee und nahm noch ein paar kekse mit. ,,ich komm jetzt rein." sprach ich gegen seine Tür, nachdem ich kurz vorher an ihr geklopft hatte. Langsam öffnete ich die Tür und fand vor mir auf den Boden einen eingekugelten Jin. Wieder zog sich mein Herz zusammen. Es tat mir einfach so weh, ihn so zu sehen. Keiner hatte das verdient, was er durchmachen musste. Vorsichtig stellte ich die vollen tassen auf die Komode neben mir und hockte mich neben ihn auf den Boden.

Er lag mit dem Rücken zu mir direkt vor meinen knien. Kurz machte ich mir sorgen, ob er noch lebte, da er kein einziges Geräusch machte. Doch diese Sorgen verflogen, als er sich zu mir umdrehte.

Seine Augen waren Rot und Glaßig. Seine Hände zitterten noch immer. Ohne darüber nachzudenken, nahm ich ihn einfach in den Arm. Ich hielt ihn fest in meinen Armen, ich wollte ihm einfach zeigen, daß ich für ihn da bin. Von meinem rechten Ohr aus, nahm ich ein leises schluchzen wahr und kurz darauf spürte ich etwas nasses an meiner Schulter. Seine zittrigen, kalten Hände wanderten meinen Rücken hoch und krallten sich förmlich darin fest.

,,pscht... Alles wird gut." versuchte ich leise auf ihn einzureden. Ob das was brachte? Ich wusste es selber nicht.

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