Erkenntnis

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[Sirius]

„Wo sind Remus und Peter?", fragt James, als er aus unserem Schlafsaal in den Gemeinschaftsraum kommt. Er hat zwei Bücher, Pergamentrollen und zwei Federn dabei. Wir wollten alle zusammen in der Bibliothek die Hausaufgaben machen. Remus zwingt uns, die jetzt schon zu erledigen. Wuhu.

„Die sind schon vor gegangen. Ich hab noch auf dich gewartet. Auf geht's.", sage ich, schnappe mir meine Bücher und gehe Richtung Portalloch.

„Wow. Du kannst ja richtig nett sein.", lacht er und schlägt mir gegen den Arm. Lachend machen wir uns auf den Weg zur Bibliothek. Hoffentlich haben Remus und Peter unseren Stammplatz ergattert. Eine gemütliche Sofa Ecke am Fenster mit einem langen Tisch und ein paar Stühlen zwischen den unzähligen Bücherregalen, die so abgeschirmt ist, dass man beinahe nichts mehr von den anderen Tischen hört.

Als wir in der Bibliothek angekommen sind, steuern wir automatisch in den hinteren Teil, in dem sich unsere Sofa Ecke befindet. Und tatsächlich. Dort sitzen schon Peter und Remus gebeugt über Bücher und mit Federn in den Händen. Als wir uns nähern, heben beide synchron den Kopf. Das sieht so witzig aus, dass ich grinsen muss.

„Da seid ihr ja endlich.", sagt Peter und rückt ein Stück zur Seite, dass James sich setzen kann. Ohne darauf zu warten, dass Remus mir Platz macht, lasse ich mich neben ihm fallen und lande mit meinem Oberschenkel auf seinem. Er keucht auf, drückt mich weg und macht mir Platz. Ich mag es, ihn zu ärgern.

„Du Fettsack hättest ruhig was sagen können.", grinst er und blättert eine Seite in dem dicken Geschichtsbuch um. Ich grinse zurück und lege meine Sachen, die ich mitgebracht habe, neben mich auf den Boden.

„Prinzessin James musste noch in Ruhe ihren Schönheitsschlaf beenden.", sage ich nebenbei und durchsuche meine Bücher.

Mein Geschichtsbuch habe ich vergessen, stelle ich fest.

„Haha, Black, sehr witzig.", sagt James trocken und schlägt sein Buch auf. Ich grinse und gucke noch mal meine Bücher durch, um sicherzustellen, dass ich es eben nicht einfach übersehen habe. Ich habe es aber wirklich vergessen. Na toll.

Ein wenig frustriert stelle ich mein Tintenfass und meine Federn zurecht und schaue dann zu Remus, der konzentriert eine Seite aus seinem Buch liest.

„Psst. Moony!", sage ich und tippe auf seine Schulter. Er schaut auf und sieht mich abwartend an.

„Kann ich bei dir mit reingucken? Ich habe mein Buch im Schlafsaal vergessen.", frage ich und sehe ihn bittend an. Er sieht auf sein Buch vor sich und schaut dann wieder zu mir.

„Dann musst du dir wohl eins holen. Ich bin schon weiter und habe keine Lust, von vorne anzufangen oder ständig vor und zurück blättern zu müssen.", sagt er und zuckt entschuldigend mit den Schultern. Ich ziehe einen Schmollmund und stehe auf.

„Wie immer danke für deine Ehrlichkeit, lieber Moony.", sage ich und strecke ihm die Zunge raus. Er zwinkert keck und widmet sich wieder seinem Buch. Kopfschüttelnd gehe ich um die Ecke, um mir ein Geschichtsbuch zu besorgen. In Gedanken an das komische Gefühl in meinem Inneren, als er mir zugezwinkert hat, laufe ich an dem Regal, in dem die Schulbücher stehen, vorbei. Als es mir auffällt, drehe ich so unauffällig wie möglich um. Hoffentlich hat das niemand gesehen, denke ich. Mit dem Buch in der Hand mache ich mich auf den Weg zur Nische. Dort angekommen, ist Remus' Buch zugeschlagen und er holt gerade ein neues heraus.

Wolfstar OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt