Darf ich nicht mal an meinem Freund riechen?

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[Remus]

Entspannt von der heißen Dusche, trat ich aus dem Bad. An meinem Bett zog ich meinen dicken Pullover über und machte mich mit noch nassen Haaren auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Es war Sonntag mitten im Dezember und ich fühlte mich in diesem Moment großartig.

Nicht nur, dass Sirius und ich nach Monaten der Qual seit zwei Wochen zusammen waren, sondern auch weil ich gerade eine erholende und heiße Dusche genommen hatte. In mir herrschte innerer Frieden.

Und da gerade niemand in unserem Schlafsaal war, machte ich mich auf den Weg, die anderen, vor Allem Sirius, zu suchen, um in seiner Nähe zu sein.

Als ich die Treppe herunter kam, sah ich die anderen auf dem Sofa sitzen und lauthals lachen. Sirius stand neben ihnen bei James und hielt sich mit der einen Hand am Sofa fest und mit der anderen seinen Bauch. Sein Lachen war wunderschön.

Laut, tief und herzlich. Seine offenen Haare wackelten. Am liebsten würde ich genau jetzt durch sie durch fahren. Mein Herz begann schneller zu schlagen.

Keiner wusste von unserer Beziehung. Wir hatten uns erst mal darauf geeinigt, dass wir niemanden davon erzählen, bis wir wirklich bereit waren.

Aber in solchen Situationen, in denen ich sehe, wie ausgelassen und entspannt er lacht und einfach natürlich ist, wünschte ich mir, dass sie es alle wüssten und ich ohne Probleme zu meinem Freund gehen könnte, um ihn grundlos zu umarmen. Denn genau das wollte ich im Moment tun.

Ich bleib zwei Meter entfernt stehen, beobachtete die Situation grinsend und wartete, bis sie sich beruhigt hatten.

Als hätte Sirius meine Anwesenheit bemerkt, drehte er sich zu mir und sah mich grinsend an. Als sich unsere Augen trafen, funkelte in seinen Augen etwas auf.

Sein Grinsen wurde ein liebevolles Lächeln. Er ließ seinen Blick über meinen Körper gleiten. Dabei leckte er sich mit der Zunge über seine Lippen. Unbewusst oder bewusst? Ich wusste es nicht.

Ich hatte unter seinem Blick plötzlich den Wunsch, mich zu winden. Diesen Schritt waren wir noch nicht gegangen. Sein Blick wanderte zu meinen Haaren und zu meinen Augen. Dann setzte er sich in Bewegung und kam auf mich zu.

Und zwar schnell.

„Sirius?", fragte ich nervös, als er näher kam. Doch er sagte nichts.

Ich wich zwei Schritte zurück. Doch er kam nah an mich ran und schlang seine Arme um meinen Bauch und drückte sein Gesicht in meine Brust. Ich erstarrte.

Ich hörte, wie er einen tiefen Atemzug nahm und tief seufzte. Ein Schauer lief an meinem Körper herunter. Ich legte meine Hände an seine Schultern und versuchte ihn wegzuschieben, doch er grummelte nur, drückte mich noch näher und nahm einen weiteren tiefen Zug.

Mein Herz schlug so schnell, dass er es hören oder wenigstens fühlen musste. Ein Teil meines Herzens genoss die plötzliche Nähe, doch der andere Teil, der weit überwiegt, hat panische Angst vor der Reaktion der anderen.

Ich war nicht darauf vorbereitet gewesen und drückte weiter gegen seine Schultern.

„Sirius.... die anderen. Bitte lass locker.", flüsterte ich leicht panisch. Er nahm noch einen Zug und lockerte dann die Arme, ließ mich jedoch nicht los.

Er hob seinen Kopf und sah mich schelmisch grinsend an.

„Darf ich nicht mal an meinem Freund riechen?", fragte er frech und legt demonstrativ seine Nase an meinen Hals und nahm noch einen tiefen Atemzug.

An der Stelle, an der seine Nase die nackte Haut an meinem Hals berührte, breitete sich Gänsehaut aus. Mein Körper erschauderte erneut.

Aber trotzdem musste ich lachen.

„Sag sowas nicht. Das ist komisch, du Weirdo.", sagte ich und drückte ihn ganz weg.

„Was denn? Du riechst einfach so verdammt gut. Ich kann mich nicht beherrschen, das weißt du doch.", sagte er und zwinkerte. Ich ließ meine Arme locker und sah mich um.

Entgegen meiner Erwartung starrten uns nur unsere Freunde an, bei denen Sirius zuvor gestanden hat. Trotzdem hatte ich Angst und spürte wie meine Wangen warm wurden und kribbelten.

Sirius sah mich ermunternd an und nahm dann meine Hand. Er führte mich zu unseren Freunden und hielt unsere verschränkten Hände hoch.

„Wir sind jetzt zusammen. Kommt damit klar.", sagte er so einfach gerade raus und sah in die Runde. Ich riss meine Augen auf und sah ihn erschrocken an. Er sagte das einfach so. Ich sah gespannt zu unseren Freunden. Ihre Gesicht erhellten sich und grinsten belustigt.

„Na endlich", klatschte Lily in ihre Hände.

„Schön, dass ihr auch mal gemerkt habt, dass ihr euch gegenseitig hinterher geschmachtet habt.", grinst James.

„Gut, dass ihr es allein geschafft habt. Wir hatten schon Angst, dass wir euch helfen müssen.", sagte Peter. Meine Wangen wurden erneut rot. War es so offensichtlich gewesen? Trotzdem fiel mir ein Stein von Herzen und ich atmete erleichtert aus.

Ich schaute zu Sirius, der auch seinen liebevollen Blick zu mir richtete. Er beugte seinen Kopf herunter und vergrub ihn in meiner Halsbeuge. Er atmete ein. Sein Atem kitzelte auf meiner Haut und sorgte schon wieder für Gänsehaut.

„Du riechst so gut.", hauchte er. Ich entzog mich aus der Umklammerung und setzte mich neben Lily. Dass die anderen das mitbekamen, war mir dann doch noch unangenehm. Doch Sirius schien das egal zu sein. Er setzte sich neben mich und verschränkte unsere Finger. James verwickelte ihn dann in ein Gespräch über Quiddich, als wäre nie etwas gewesen.

Lily grinste mich an und beglückwünschte uns erneut.

Wolfstar OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt