Feelings [3]

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[Remus]

Da stand ich nun und starrte auf den Punkt, wo er eben noch gestanden hatte. Ich versuchte meine Gefühle zu sammeln. Er hat gesagt, er will mich. Und trotzdem lässt er mich einfach stehen?

Ich räusperte, versuchte die Stücke, in die mein Herz zerfallen war, aufzusammeln und wieder zusammen zu puzzeln, schluckte die Tränen herunter und verschwand ebenfalls aus der Nische.

Ich konnte nicht klar denken. Was soll ich jetzt machen? Wie spät war es überhaupt? Es waren kaum noch Schüler unterwegs. Ich entschied mich, direkt und ohne Umwege in unseren Schlafsaal zu gehen.

Oben angekommen, ging ich direkt zu meinem Bett und ließ mich mit den Kopf voran fallen.

Meine Gedanken spielten verrückt und waren leer zugleich. Langsam fing mein Kopf an, zu schmerzen. Ich konnte nicht glauben, dass er mich einfach hatte stehen lassen.

Erst meinte er, dass er mich will. Er hat mich sogar geküsst. Zwei mal. Das heißt, dass das stimmt. Und trotzdem geht er einfach. Wo war er überhaupt?

Ich hob meinen Kopf und sah zu Sirius' Bett. Es war leer. Ich seufzte und ließ meinen Kopf wieder fallen. Er war ganz schwer.

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Mitten in der Nacht wachte ich auf. Ich öffnete die Augen und schaute zu demjenigen, der der Grund für mein Aufwachen war. Es war Sirius. Er hatte sich auf mein Bett gesetzt und sah mich an.

Ich sah zum Fenster und bemerkte, dass es noch dunkel war. Dann sah ich wieder zu ihm.

„Bist du okay?", fragte ich leise und richtete mich auf. Ich zog meine Knie an und rieb mir über die Augen. Es war mitten in der Nacht. Warum war er noch wach?

„Ich konnte nicht schlafen.", sagte er. Er kann wohl Gedanken lesen.

Und obwohl ich mich beinahe in den Schlaf geheult hätte, mich ewig herumgewälzt hatte und er mir wieder und wieder mein Herz rausgerissen hat, machte ich mit Sorgen um ihn. Ich konnte ihm nicht lange böse sein. Und vor allem konnte ich die Ringe unter seinen Augen nicht ignorieren.

„Warum?", flüsterte ich. Ich wusste nicht, was ich sonst sagen sollte. Okay oder vielleicht Das ist ja schade?

Ich beobachte sein Profil, das schwach vom Mondlicht beleuchtet wurde und das ihn distanziert wirken lässt. Er hatte seinen Kopf von mir abgewandt und antwortete eine kleine Weile nicht.

Dann sah er wieder zu mir. In seinen Augen herrschte ein Sturm. Wir sahen uns einfach nur an. Im Hintergrund hörte man leises Schnarchen von einem der anderen. Aber das ignorierten wir.

„Du hattest Recht.", sagte er leise und sah mich weiterhin an. Ich antwortete nicht sofort darauf, musste erst einmal verstehen, was er gesagt hatte.

„Wobei?", flüsterte ich nun zurück. Mein Herz ging ein wenig schneller.

Er drehte sich nun vollkommen zu mir. Seine Beine hob er auf mein Bett und verschränkte sie zum Schneidersitz.

„Ich habe es auch gefühlt. Genau wie davor... also bevor ich mich zurückgezogen habe...", hauchte er. Meine Augen weiteten sich. Hatte ich mich verhört?

„Es tut mir so unendlich leid, Remus. Ich weiß nicht, wie ich das jemals wieder gut machen kann.", sagte er leise. Ich war sprachlos. Was sollte ich jetzt sagen?

Er sah weg. Ich sah auf meine Knie, die ich immer noch angezogen hatte. Ich zitterte. Mir war nicht kalt, aber diese Worte erschütterten mich. Aber auf eine gute Weise.

Wolfstar OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt