Kennenlernen

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Einen schönen zweiten Advent und Nikolaus! 🕯🕯🎅🏼

[Remus]

„Was soll ich anziehen?", fragte sie und sah mich über ihre Müsli-Schale an.

„Das, was dir gefällt.", sagte ich lächelnd. Wir würden heute zu meinen Eltern zum Mittagessen fahren. Sie würden Beth kennenlernen. In den Wochen, in denen sie schon mal hier war, waren die beide gerade im Urlaub gewesen und konnten sie deswegen nicht früher kennenlernen. Doch heute sollte es passieren.

„Na gut.", sagte sie und steckte sich den nächsten Löffel voll Müsli in den Mund.

Sirius kam ins Esszimmer und setzte sich neben mich.

„Guten Morgen, ihr süßen.", sagte er gut gelaunt und gab mir einen Kuss auf die Wange.

„Wann fahren wir los?", fragte er dann und nahm sich die Müslis Schachtel und schüttete sich was ein.

„Um zehn.", antwortete ich und reichte ihm die Milch. Er nahm sie dankend an.

„Na, schon aufgeregt?", fragte er an Beth gewandt.

Diese nickte einfach. Die dritte Woche, in der sie bei uns lebte, war vorüber. Sie hatte sich schon gut eingelebt und man konnte beobachten, wie sie diesmal schneller auftaute.

„Du brauchst nicht aufgeregt zu sein.", sagte ich sanft und lächelte sie an. Sie lächelte zurück, antwortete jedoch nichts. Ja, sie redete eher weniger.

- - - - - - - - - -

„Da sind wir.", sagte ich und schaute in den Rückspiegel. Beth schaute aus dem Fenster. Ich parkte das Auto vor der Garage und schaltete es aus.

„Na los!", rief Sirius und hüpfte aus dem Auto. Auch ich stieg aus. Er öffnete Beth die Tür und hielt ihr die Hand hin. Sie stieg aus.

Dann öffnete sich schon die Haustür und meine Mutter kam heraus.

Sie hatte uns bereits kommen hören. Wie immer. Ich lächelte.

„Na komm, wir gehen rein.", sagte Sirius und ging vor. Ich sah wie Beth seine Hand nahm und neben ihm die Einfahrt hoch ging. Dieses Bild brachte mir ein breites Lächeln auf die Lippen.

„Da seid ihr ja endlich!", rief meine Mutter gut gelaunt.

„Und du musst Beth sein. Ich hab ja schon so viel vom dir gehört. Lass dich mal ansehen.", meine Mutter beugte sich begeistert zu der Kleinen herunter und sah sie an. Dann fuhr sie ihr mit der Hand über ihre Haare, so gut es eben mit den Zöpfen, die ich ihr heute morgen gemacht habe, ging.

„Nun schaut sie euch doch an. So hübsch. Und diese blonden Haare. Traumhaft!", sagte sie überschwänglich. Ich bemerkte, wie Beth sich langsam unwohl fühlte. Zu viel Körperkontakt.

„Ich denke, dass ist genug, Mama. Du steigerst dich da wieder rein.", sagte ich sanft. Sofort lies sie von Beth an und sah mich entschuldigend an.

„Kommt doch rein, meine Lieben, wir haben uns so lange nicht gesehen!", sagte sie und ging ins Haus.

„Alles gut?", fragte ich an Beth gewandt.

„Ja alles gut, ich bin sowas nur nicht gewöhnt.", sagte sie und lächelte mich ehrlich an.

„Da wirst du dich wohl dran gewöhnen müssen.", sagte ich grinsend, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und schob sie ins Haus und Sirius hinterher.

„Kommt erstmal in meine Arme, meine Lieben.", sagte meine Mutter und nahm Sirius und mich gleichzeitig ins ihre Arme.

„Hallo, Mama.", sagte ich.

„Remus, mein Junge, du bist zu selten hier. Deine Mutter vermisst dich.", sagte auch mein Vater, der nun hinzu kam.

Auch er nahm uns in den Arm.

„Und du musst die kleine Beth sein.", sagte er und sah sie freundlich an. Er reichte ihr die Hand.

„Ich bin Lyall.", sagte er. Beth sah ihn an und schüttelte seine Hand. Ihre sah in seiner so klein und süß aus.

„Beth.", sagte sie leise. Mein Vater grinste.

„Ich weiß."

„Was gibt's zu Essen?", fragte Sirius. Ich lachte und schlug ihn gegen seinen Arm.

„Aua! Was denn?", fragte er lachend.

„Ich habe Roladen gemacht. Ich hoffe ihr mögt das.", sagte meine Mutter bescheiden.

„Machst du Witze? Ich liebe deine Roladen!", rief Sirius begeistert und folgte meiner Mutter in die Küche. Ich sah den beiden lächelnd hinterher. Ich war so froh, dass sie sich so gut verstanden.

„Zieh erstmal deine Jacke und Schuhe aus.", sagte ich zu Beth und nahm ihr die Jacke ab, um sie an den Haken zu hängen.

„Na los, hast du nicht auch Hunger?", fragte ich sie, als sie mich unschlüssig ansah.

Auf ihren kleinen Lippen bildete sich ein sanftes Lächeln.

„Setz dich, meine Kleine.", sagte meine Mutter und sah uns an, als wir den Raum betraten. Es war Küche und Esszimmer in einem.

Beth setzte sich auf einen Stuhl und ich mich neben sie.

„Remus, du könntest ruhig schon mal den Tisch decken.", tadelte meine Mutter und sah mich kopfschüttelnd an. Ich räusperte mich. Das was jetzt kommen würde, erfüllt nicht meine Pflicht als Vorbild für Beth. Aber was soll's.

„Aber Mama... ich bin eben zwei Stunden Auto gefahren. Meine Füße tun soooo weh...", sagte ich gespielt wehleidig.

Ich sah auf den Augenwinkeln wie Beth grinste.

„Ja ja mein Junge, ruh dich lieber aus.", sagte sie ironisch.

„Ich mach das schon, Hope. Wir lassen den alten Herrn in Ruhe.", sagte Sirius und nahm meiner Mutter die Teller, die sie aus dem Schrank holte, ab. Er drehte sich um und zwinkerte grinsend, als er sah, dass ich ihm einen gespielten bösen Blick zuwarf.

Das Essen war wie immer köstlich. Während und nach dem Mittag redeten wir über alles mögliche. Meine Eltern und Beth verstanden sich super, trotz den anfänglichen überschwänglichen Angriffen meiner Mutter.

„Fahrt vorsichtig!", sagte mein Vater, als wir aus dem Haus traten. Wir umarmten uns. Meine Mutter ging vor Beth in die Hocke.

„Ich bin sehr froh, dass wir uns kennenlernen konnten. Ich hoffe, dass du dich schön einlebst und dein neues Leben genießt.", sagte sie leise und sanft und sah Beth mütterlich an. Beth nickte und legte ihre kleinen Arme um den Hals meiner Mutter. Sie umarmte sie zurück.

„Na los, ab ins Auto.", sagte Sirius klatschte in die Hände. Er und Beth gingen schon vor, während ich noch bei meinen Eltern blieb.

„Sie ist bezaubernd.", sagte meine Mutter und sah mich ehrlich an. Ich lächelte und sah zu den liebsten Menschen in mein Leben, die zusammen zum Auto gingen.

„Ja... ja das ist sie.", sagte ich leise.

„Ich bin froh, dass ihr euch für ein Kind entschieden habt.", sagte meine Mutter. Ich lächelte. Ja, Beth machte unsere kleine Familie komplett.

„Ich auch. Ich bin glücklich, Mama.", sagte ich leise und nahm sie fest in den Arm. Sie schloss auch mich fest in ihre Arme. Ich spürte, wie mein Vater seine Hand auf meine Schulter legte und zudrückte.

„Und genau das ist das, was zählt und was auch uns glücklich macht.", sagte meine Mutter und löste sich von mir. Ich sah sie an und konnte ein kleines Schimmern in ihren Augen erkennen. Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und umarmte mich noch ein Mal. Ich umarmte auch meinen Vater und lief dann meiner Familie hinterher.

Ich sah noch einmal über das Auto hinweg und winkte meinen Eltern zu. Dann setzte ich mich ans Steuer.

„Auf nachhause.", sagte Sirius. Ich beugte mich schnell zu ihm rüber und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Er sah mich überrascht an.

„Wofür war der?", fragte er, während von hinten nur ein Kichern kam.

„Nur so. Weil ich dich Liebe."

Wolfstar OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt