Überraschendes Moment

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Sirius hat es satt, im Krankenflügel zu liegen. Der letzte Streich, den die Rumtreiber vor vier Tagen durchgeführt hatten und der einiges an Zaubertränke beinhaltete, ist ordentlich schief gegangen. Es herrschte plötzlich Panik und die Leute rannten quer durch den Raum.

Wie es geschehen ist, weiß bis jetzt keine so genau, aber Sirius fehlten auf einmal einige Knochen, unter anderem die Knochen aus den Beinen. Er lag lachend auf dem Boden wie ein nasser Lappen, der fallengelassen wurde.

Alle vier kugelten sich vor lachen nebeneinander auf dem Boden, bis sie den Ernst der Lage mitbekamen und Sirius, immer noch lachend, in den Krankenflügel brachten. Madam Pomfrey hatte sie wütend und belustigt zugleich angeschnauzt und Sirius versichert, dass dies eine ziemlich schmerzhafte Behandlung bedeutete.

In diesem Moment konnte sich keiner der Jungs vorstellen wie schmerzhaft es wirklich werden würde. Doch nach vier Tagen voller Qualen, waren endlich alle Knochen nachgewachsen und Sirius kann endlich den Krankenflügel verlassen.

Er fühlt sich noch etwas benebelt und muss ein, zwei Mal auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum stoppen und sich an einer Säule festhalten, weil ihm schwummrig wird.

Letztendlich grinst er bei den Gedanken an den Streich und sagt sich, dass es das wert gewesen ist. Seine Mundwinkel senken sich aber, als er daran denkt, dass er die vier Tage Unterricht nachholen muss. Na toll.

Im Gemeinschaftsraum angekommen, wird er direkt lachend von den anderen Dreien in die Arme genommen.

„Der gefallene Held kehrt zurück!", ruft James lachend, als er Sirius als erstes brüderlich in den Arm nimmt.

„Gut, dass du wieder da bist.", sagt er.

Peter kommt auch grinsend auf ihn zu und umarmt Sirius ebenfalls.

„Hätten wir vorher geahnt, dass es so schiefgehen kann, hätten wir das sicher nicht gemacht.", beteuert James immer noch grinsend. Doch, das hätten wir, denkt sich Sirius.

„Doch, wir hätten es trotz der Wahrscheinlichkeit durchgezogen.", grinst auch Remus.

Remus hat sich seit Sirius im Krankenflügel lag, Gedanken gemacht, wie er ihm am besten helfen konnte. Und ihm erschien, für ihn mitzuschreiben und seine Hausaufgaben zu machen, seien die beste Möglichkeiten.

Bis Sirius den Gemeinschaftsraum betreten hat, saß Remus dran, seine Hausaufgaben für den nächsten Tag zu machen, um sich von den Sorgen abzulenken. Als Sirius dann kam, fiel ihm die Last der Sorgen von den Schultern und machten Platz für Erleichterung.

„Wo er Recht hat, hat er Recht.", stimmt Peter ihm zu.

Remus geht nun belustigt und erleichtert auf Sirius zu und nimmt ihn in die Arme. Diese Umarmung dauert ein wenig länger als nötig, doch es schien niemandem aufzufallen.

„Ich hab die letzten Tage Mitschriften für dich gesammelt und schon mal deine Hausaufgaben gemacht, damit du das jetzt nicht machen musst und dich noch ein wenig ausruhen kannst.", sagt er schnell. Er will keine Dankbarkeit oder Ähnliches. Es freut ihn einfach, dass er etwas dazu beitragen und Sirius etwas abnehmen konnte.

Remus deutet hinter sich auf den Tisch, an dem er bis eben gearbeitet hat. Es sind einige, es wird aber nicht lange dauern, die durchzuarbeiten. Remus plante innerlich schon, wie er Sirius Fragen dazu beantworten wird. Dagegen hätte er rein gar nichts.

Sirius wendet seinen Blick hinter Remus zum Tisch und sieht die Schriftrollen. Seine Augen weiten sich und sein Mund klappt auf. In seinem Innersten löst sich etwas, das schon lange dort geschlummert hat. Er sieht von den Schriftrollen zu Remus und zurück.

„Wow Moony! Das ist ja der Hammer!", sagt er begeistert. Er geht, ohne nachzudenken, drei Schritte auf den jungen Werwolf zu, legt seine Hände an den unteren Teil von seinem Kopf und drückt ihm einen Schmatzer auf seine wundervoll weichen Lippen, wie er dabei feststellen muss.

Sirius geht dann zum Tisch, schnappt sich die Rollen und dreht sich um.

„Moony, du bist ein Engel!", sagt er dankbar und etwas überwältigt (von Remus' Anstrengungen, ihm zu helfen und vom Kuss).

Er geht an den verdatterten Jungs vorbei Richtung Schlafsaal. Dann dreht er sich noch einmal um.

„Was würde ich nur ohne dich tun!", rief er fröhlich, verschwindet im Schlafsaal und versucht das zuvor Geschehene zu verdrängen. Das war nichts. Rein gar nichts. Das sind noch die Nachwirkungen und Erschöpfungen der letzen Tage.

Währenddessen sieht Remus Sirius hinterher. Er kann nicht klar denken, denn auf seinen Lippen haftet noch der Geschmack und das Gefühl seiner rauen Lippen. Ungläubig hebt er seine Hand zu seinen Lippen und schüttelt lächelnd den Kopf.

„Dieser verrückte Kerl.", sagt er einfach nur, dreht sich zum Tisch um und macht da weiter, wo er aufgehört hat.

Derweil sehen sich James und Peter mit großen Augen an. Was hat sich da gerade direkt vor ihren Augen abgespielt?

Wolfstar OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt