Frische Luft ll

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Der Morgen danach
Remus öffnet die Augen. Was ist das für ein Brummen? Er reibt sich die Augen, öffnet sie und setzt sich auf. Er sieht sich um, erinnert sich an die Nacht und lächelt bei dem Gedanken. Die Nacht war verdammt gut.

Aus der Küche, wie Remus annimmt, dringt Geklapper ins Schlafzimmer. Remus schlüpft aus dem Bett und in seine Klamotten, die in der letzten Nacht überall im Schlafzimmer verstreut wurden. Seine Jacke muss allerdings in einem anderen Raum liegen.

Er macht sich auf die Suche nach der Quelle des Brummens und des Geklappers. In der Küche findet er Sirius, der den Geschirrspüler ausräumt. Neben ihm brummt die Kaffeemaschine, an der eine Tasse steht. Als er ihn hört, richtet sich Sirius auf und schaut ihn freundlich an.

„Endlich aufgewacht, Dornröschen?", fragt Sirius. Den sarkastischen Unterton ignoriert Remus, als er ihn mustert. „Ich hatte ne harte Nacht. Dornen und Zeugs, du verstehst.", sagt er gelassen und lehnt sich an den Türrahmen.

Sirius grinst, dreht sich um und nimmt eine zweite Tasse aus dem Schrank. „Kaffee?", fragt er und sieht Remus wartend an. Dieser schaut auf die Uhr und stellt fest, dass er schon vor einer Stunde mit seiner Mutter verabredet war. Hastig schaut er sich um.

„Normalerweise liebend gern, aber ich bin vor einer Stunde mit meiner Mutter verabredet gewesen. Sie ist extra den Weg her her gefahren.", sagt er. Er läuft zur Wohnungstür und sammelt dabei seine Jacke auf, die neben der Tür liegt. Er nimmt sein Telefon aus der Tasche. Sechs verpasste Anrufe und drei Nachrichten von seiner Mutter. Er flucht leise.

Sirius läuft Remus hinterher, spürt den plötzlichen Drang, mehr über Remus erfahren zu wollen. Woher kommt seine Mutter? Von wo ist er hergezogen? Vermisst er sein zuhause? Er sieht ihm dabei zu, wie er seine Jacke und Schuhe anzieht und dann die Tür öffnet. Sirius will irgendwie nicht, dass es schon vorbei ist.

Remus dreht sich zu Sirius um. Er zieht ihn an sich, drückt seine Lippen zum Abschied leidenschaftlich auf die von Sirius, der gerne erwidert.

„Wir sollten das wiederholen.", sagt er atemlos, löst sich und rennt die Treppen hinunter.

Alles was Sirius tun kann, ist dem jungen Mann hinterher zu sehen, der geradezu wie ein Wirbelsturm aus seiner Wohnung gerauscht ist. Dann dreht er sich um, schließt die Tür und geht zurück in die Küche. Remus' Duft nach alten Büchern und etwas Pfefferminz liegt noch schwach in der Luft. Er nimmt einen Schluck aus seiner Tasse.

Gegen 'ne neue Runde hätte er nichts. Die Nacht war verdammt gut.

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Bis zum nächsten Mal, dass die beiden sich treffen, vergehen knapp drei Wochen.

Remus trifft sich mit ein paar Leuten in deren Verbindungshaus. Wie sich herausstellt, bedeutet eine ‚entspannte Runde' für Remus etwas anderes als für alle anderen. Das Verbindungshaus quilt vor Menschen fast über, Musik drängt gedämpft nach draußen und die Luft ist stickig, als er durch die Eingangstür tritt.

Sie bahnen sich den Weg in die Küche, um sich Getränke zu holen. Remus schnappt sich ein Bier. Er öffnet es, nimmt einen großen Schluck und genießt die bittere kalte Flüssigkeit, die ihren Weg in seinen Magen findet.

Drei Wochen Lernmatathon und zwei Prüfungen liegen hinter ihm und er will einfach abschalten und Spaß haben. Er lässt sich von Marlene auf die Tanzfläche ziehen, lässt sich mit dem Rhythmus gehen und genießt den sanften Rausch.

Zeitgleich betritt Sirius das Haus. Seine Finger sind verschränkt mit denen einen jungen Mannes, den er vor zwei Wochen kennengelernt hat. Er führt ihn direkt in die Küche. Dort nehmen sie sich Bier, stoßen an und trinken.

Mit ihrem zweiten Bier machen sie sich auf den Weg zu den Sofas. Dort treffen sie auf ihre Gruppe und fangen fröhlich an zu plaudern. Er und seine Verabredung Simon saßen eng aneinander auf dem Sofa und lachen.

Sirius entschuldigt sich nach einer Weile und macht sich auf den Weg zur Toilette. Die ist jedoch besetzt. Sirius hämmert gegen die Tür, um denjenigen daran zu erinnern, dass auch andere die Toiletten benutzen müssen.

„Na endlich.", murmelt er, als sich die Tür öffnet. Heraus kommt jedoch Remus. Bilder ihrer gemeinsamen Nacht schießen ihm in die Erinnerungen. Er hat ihn seit drei Woche nicht gesehen und doch immer wieder an ihn gedacht, obwohl er neuerdings mit Simon anbandelt, den er auch sehr gern hat. Doch mit ihm ist es anders als mit Remus.

„Hey.", sagt Remus, als auch er ihn erkennt. Sein Gesicht hellt sich ein wenig auf. Sirius lächelt ihn an. „Hey, alles klar bei dir?", fragt er. Ein Grinsen stiehlt sich auf Remus' Gesicht, was Sirius als sehr anziehend empfindet.

„Ja alles super. Nach den Prüfungen mal wieder abzuschalten, tut gut.", sagt er mit der Sanftmut, die Sirius schon öfter interessiert beobachten konnte. Er nickt verständnisvoll, auch er ist froh, dass er die Prüfungen vorerst hinter sich hat.

Sie unterhalten sich ungezwungen, bis Sirius' Blase so sehr drückt, dass er es nicht mehr aushält. Er verabschiedet sich von Remus und verschwindet im Bad.

Als er wieder heraustritt, wartet schon der nächste ungeduldig und keine Spur von Remus Schade eigentlich, Unterhaltungen mit ihm sind immer sehr angenehm. Also macht er sich auf den Weg zurück zu den Sofas. Und zu Simon.

Glaubt ihr an Schicksal?

Denn Remus und ein Mädchen stehen bei James und Lily und unterhalten sich angeregt.

„Sirius!", ruft James. „Du kennst noch Remus und Marlene?", fragt er und deutet auf die beiden. An Remus erinnert er sich sehr wohl. Doch diese Marlene sieht er das erste mal.

„Schön, euch wieder zu sehen.", sagt Sirius. Simon steht auf und kommt zu Sirius. Er hat schon zwei mehr Bier getrunken und drückt sich jetzt an Sirius' Seite und drückt seine Lippen auf seinen Hals. Sirius legt seinen Arm um ihn. Gänsehaut breitet sich von der Stelle über seinen Körper aus.

„Sirius und Simon sind neuerdings unzertrennlich.", merkt James an und wackelt mit den Augenbrauen. Sirius verdreht seine Augen und schaut zu Remus, der ihn interessiert mustert. War da Enttäuschung in seinen Augen? Wenn ja, war die sogleich wieder verschwunden.

Der Abend verging und Sirius und Remus kamen nicht noch einmal in die Situation, allein zu reden. Doch das stört keinen von beiden wirklich. Anscheinend wird das, was zwischen ihnen gewesen ist, vorerst sowieso nicht weiter geführt. Und damit kommen sie klar. Das reden die beiden sich jedenfalls ein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 19, 2022 ⏰

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