Du nervst mich [3]

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[Sirius]

„Moony, willst du noch mit zum See?", frage ich ihn.

„Nein, ich bin ziemlich müde und schlecht drauf, du weißt ja...", er versucht zu lächeln.

„Soll ich mich zu dir legen?", frage ich nun besorgt. Wenn er nicht allein sein will, dann werde ich natürlich bei ihm bleiben.

„Nein, nein, brauchst du nicht. Geh nur, ich komm' klar.", sagt er und schaut mich ehrlich an.

„Na gut. Ruh dich aus, Moony.", sage ich und gebe ihm einen Kuss auf die Stirn und lege meine Hand an seine Wange.

„Danke.", sagt er, lächelt diesmal aufrichtig. Dann dreht er sich um und geht Richtung Gryffindor Gemeinschaftsraum. Ich schaue ihm kurz nach. Die letzten zwei Wochen, seit unserer Versöhnung, verliefen gut. Ich habe das Gefühl, ich verliebe mich Tag für Tag mehr in ihn. Um das Foto und die Drohung machte ich mir nur wenig Gedanken. Es hatte sich niemand mehr deswegen bei mir gemeldet. Also hielt ich es für einen dummen Scherz. Einen sehr dummen Scherz.

Ich merke gerade, dass James schon vorgegangen ist, als mich plötzlich jemand in eine Nische hinter einer Säule des Ganges zieht. Ich hebe überrascht meine Augenbrauen.

„Regulus, Bruder, was verschafft mir die Ehre?", fragte ich ironisch und genervt. Was will der denn jetzt.

„Hast du immer noch nicht genug von deinen unwürdigen Freunden?", fragte er gehässig.

„Was soll das schon wieder?! Wir hatten das Thema schon. Mir ist egal aus welchen Familien meine Freunde stammen! Also wenn nichts weiter ist, würde ich es vorziehen jetzt abzuhauen."

„Mit solchen Leuten abzuhängen, macht dich unwürdig. Unwürdig des Geschlechtes der Blacks. Was würden Mutter und Vater denken?", fragt er herausfordernd.

„Na und? Ich scheiße schon lange auf deren Meinung.", meinte ich locker. Doch eigentlich ist es mir nicht ganz egal was meine Eltern von mir denken.

„Ach? Dann stört's dich nicht, wenn sie erfahren, dass ihr ohnehin enttäuschendes Kind auch noch mit Jungs fickt?", fragt er mit einer hochgezogenen Augenbraue und grinste. Ich erstarrte.

„Denkst du, ich wäre blind? Eure Blicke sind lächerlich auffällig und ihr haltet euch in der Öffentlichkeit nicht gerade zurück. War meine Nachricht nicht eindeutig?"

Ich antworte nicht. Dass die Drohung von ihm ist, hätte ich mir gleich denken können. Dieses miese Stück.

„Na? Willst du nichts sagen? Wo ist deine sonst so vorlaute Klappe?", fragte er sich siegessicher.

„Pass auf was du sagst, kleiner Bruder. Hast du das wirklich nötig, mich noch mehr bei unseren Eltern anzuschwärzen? Geilst du dich daran auf?", frage ich nun provozierend zurück. Darauf änderte sich sein Gesichtsausdruck ins wütende. Wunde Stelle?

„Du bist genau so unwürdig und ekelhaft wie deine kleinen Freunde! Mutter und Vater verabscheuen dich schon so, weil du in den Drecksloch Gryffindor gelandet bist und mit Schlammblütern deine Zeit verschwendest. Doch was passiert, wenn sie wissen, dass du auch noch schwul bist?", lachte er böse.

„Mami und Papi werden bestimmt sehr stolz auf ihr kleines Lieblingskind sein, weil es so gut Detektiv und Verräter gespielt hat. Passt gut zu dieser Familie.", meinte ich nun ironisch.

„Sie werden dich enterben und aus dem Haus werfen!", rief er. Ein Wunder, dass uns niemand sah oder hörte.

„Los, Renn zu Mutter und Vater. Sag ihnen, dass ihr schlimmster Sohn noch schlimmer ist als sie dachten. Na los!", sagte ich.

Wolfstar OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt