Wolfstar Oneshots

Feelings [2]

[Remus]

Ich wurde geweckt durch eine plötzliche Wärme. Eine Wärme, dich ich lange nicht mehr gespürt hatte und die ich so vermisst hatte. Ich drehte mich zu der Quelle, von der die Wärme aus kam.

Mit verschlafenden Augen sah ich in Sirius' Gesicht. Seine Augen waren geschlossen. Er war trotzdem irgendwie wach. Denn seine Arme schlagen sich um mich und zogen mich näher an ihn heran.

Ohne nachzudenken, ließ ich mich heran ziehen und kuschelte mich in seine Arme. Ich sog genüsslich seinen Duft ein, den ich so vermisst hatte und seufzte leise. Darüber konnte ich mir auch noch morgen Gedanken machen.

Als ich aufwachte dachte ich nur: Wow. Ich hatte lange nicht so gut geschlafen, wie in dieser Nacht. Bis mir bewusst wurde, warum ich diese Nacht ohne Alpträume durchgeschlagen hatte, genoss ich den Moment der unglaublichen Wärme.

Doch dann öffnete ich meine Augen und sah, was der Grund war: Sirius' Arme. Meine Augen weiteten sich und Erinnerungen von letzter Nacht kamen. Er hatte sich einfach zu mir gelegt, ohne etwas zu sagen.

Ich dachte fieberhaft nach. Was sollte ich jetzt tun? Wenn Sirius aufwacht, würde er die Situation bestimmt nicht gut heißen. Vermutlich würde er dann sagen, dass das ein Fehler oder ein Ausrutscher oder so war und dann wieder auf maximalen Abstand gehen.

Also entweder ich verschwinde aus meinem eigenen Bett, aus diesen starken warmen Armen lösen, in denen man sich so geborgen fühlte, vermeide so weiteren Schmerz durch dumme Ausreden und halte die Erinnerung an letzte Nacht und diesen kurzen Morgen in kurzer glücklicher Erinnerung oder ich schließe wieder die Augen, koste den Moment hier und jetzt aus und genieße es, so lange, bis Sirius wach wird, um mir dann die Hoffnung samt Herz herauszureißen.

Verdammt.

Doch die Entscheidung wurde mir abgenommen, als Sirius seine Augen öffnete und direkt in meine Seele blickte. Ich hielt den Atem an. Furcht vor seiner Reaktion drückte in meiner Brust. Eine kurze Weile lagen wir so da. Uns gegenseitig in den Armen haltend und uns in die Augen sehend. Keiner sagte etwas, keiner löste sich.

Dann hob er seine Hand und strich über meine Wange, meine Nase und ganz kurz über meine Lippen. Sein Blick war so liebevoll und erweckte in mir solche Hoffnungen, dass die Angst, erneut verletzt zu werden, genau so anwuchs. Meine Wange kribbelte wie verrückt. Mein Körper reagierte auf ihn.

„Ich habe das vermisst.", hauchte er so leise, dass ich es beinahe nicht verstanden hätte. Mein Herz klopfte so schnell, dass er es hören müsste. Ich schluckte einmal.

„Wieso ist es dann zur Seltenheit geworden?", hauchte ich so vorsichtig, als wenn meine Stimme die Blase, in der wir uns gerade befanden, zerplatzen lassen könnte. Seine Hand verweilte nun auf meiner Wange, nur noch sein Daumen malte kleine sanfte Kreise.

Er zuckte mit den Schultern, so gut es eben im Liegen ging. Sein Daumen malte einen letzten Kreis auf meine Wange, dann nahm er beide Hände zu seinem Gesicht und rieb sich die Augen.

Als er die Hände wieder runter nahm, war nichts mehr von den sanften, müden Auen zu sehen. Sie waren nun wieder unnahbar und distanziert, wie so oft in den letzten drei Wochen.

Schnell löste ich meine Arme von seinem Körper, die die ganze Zeit da gelegen hatten, als wären sie dafür bestimmt.

Wie vom Blitz getroffen schlug er die Decke weg und stand auf. Und ehe ich mich versah, war er im Bad verschwunden.