19. Februar 1977
Nach dem Schreck durch Regulus, musste ich erst einmal wieder etwas herunterkommen. So fand ich mich also circa eine Stunde später an einem der Fensterbretter in der Bibliothek wieder und sah auf den Briefumschlag, auf welchem mein Name in Vaters Handschrift zu lesen war.
Ich wusste nicht genau, was mich erwarten sollte und merkte auch mit jeder verstreichenden Minute, dass mich der Mut, den Brief überhaupt zu öffnen, immer weiter verlies.
Ich seufzte und tat es schließlich doch.
Vorsichtig riss ich den Umschlag Millimeter um Millimeter auf und nahm schließlich das Stück Pergament heraus, bevor ich aus dem Fenster sah und zitternd durchatmete.
Ich fand mich in diesem Moment schon etwas lächerlich, schließlich war es nur ein Brief von meinen Eltern. Was sollte denn so Schlimmes darinstehen?
So sah ich wieder auf das Pergament vor mir und begann schließlich Zeile um Zeile zu lesen.
Meine Eltern wollten sich mit mir versöhnen und luden mich für das nächste Wochenende zu sich ein.
Ein unwohles Gefühl ging mir durch den Bauch, bei dem Gedanken mit meinem Vater in einem Raum sein zu müssen. Ich konnte mich nur an wenige Momente aus meinem ganzen Leben erinnern, in denen mein Vater zugab im Unrecht zu sein, weswegen mich dieser Brief ziemlich nervös machte. Irgendetwas stimmte hier nicht, aber meine Neugier wollte, dass ich dem unbedingt nach ging.
Wieder glitt mein Blick aus dem Fenster und ich begann nachzudenken. Ich war nun volljährig und konnte machen, was ich wollte. Theoretisch musste ich meine Eltern nie wiedersehen, wenn ich es nicht wollte. Ich konnte mir nun legal eine eigene Bleibe suchen und müsste theoretisch niemanden mehr wiedersehen.
Doch dies konnte und wollte ich nicht tun. Ich hatte mittlerweile einen Freundeskreis, von dem ich behaupten konnte, dass mir jeder Einzelne gut tat und das, obwohl sie alle Gryffindors waren, während ich mehr oder weniger das blanke Gegenteil von ihnen darstellen sollte, wenn man allein von den Häusern und deren Vorurteilen ausging.
Was wäre wohl aus mir geworden, wenn ich mich mit den Slytherins in meinem Jahrgang angefreundet hätte?
Wäre ich nun auch ein Todesser?
Schnell schüttelte ich den Kopf und versuchte den Gedanken wieder loszuwerden, weil er mich erneut an Regulus erinnerte. Immerhin wusste keiner, dass ich es nun wusste und ich hatte keine Ahnung, was ich nun mit dieser Information anfangen sollte? Sollte ich es Sirius erzählen oder würde es ihn nur unnötig belasten?
Ich stand schließlich seufzend auf und machte mich daran, die Bibliothek zu verlassen, da es bereits dunkel wurde, als Lily auf einmal vor mir stand und mich aufgeregt anglühte.
„Da bist du ja endlich! Ich hab dich überall gesucht! Du warst ja gar nicht beim Abendessen.", meinte sie und mein Blick glitt zur großen Uhr, die mir verriet, dass es bereits kurz vor acht Uhr abends war.
„Tut mir leid, da hab ich wohl die Zeit etwas aus den Augen verloren.", murmelte ich leise und strich mir durch die mittlerweile etwas langen Haare.
„Ist schon in Ordnung, aber du musst dringend mitkommen.", entgegnete sie dann und zog mich schon mit sich mit.
„Ist es irgendein Notfall?", fragte ich verwirrt und aufgebracht, hoffend, dass niemanden etwas passiert war.
Lily antwortete mir aber nicht und blieb erst wieder vor dem Raum der Wünsche stehen.
Kaum hatte sich die Tür geöffnet, schallte uns ein lautes „ÜBERRASCHUNG!" entgegen, weswegen ich etwas zusammenzuckte, bevor ich mich auch nur ansatzweise umsehen konnte.
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THE LIES || s. black
Fanfiction[Sirius x OC] Aus einer der bekanntesten Zauberer-Familien der unantastbaren 28 zu stammen, bewirkte in jedem etwas, egal wie sehr man versuchte dies zu bestreiten. Das Leben wird geprägt von Vorurteilen und Gerüchten und bereits die Kindheit ist da...