51. Ein Stückchen Freiheit

636 44 3
                                    

5. Novemer 1977

Es war das Wochenende nach Sirius Geburtstag und wir fanden uns in unserem Haus wieder. Wir hatten Dumbledore gebeten uns dieses Wochenende zu Hause zu geben, um noch den Rest des Hauses einzurichten und Sirius Geburtstag anständig zu feiern und er hatte Gott sei Dank zugesagt.

So war es also, dass ich am Samstag Morgen um kurz nach halb 10 verschlafen nach unten trottete, da mich das Geräusch von schiebenden Möbeln geweckt hatte.

Augenreibend verfolgte ich die Geräusche und fand wenig später Sirius im Wohnzimmer, wie er aufgeregt das Sofa noch einmal verrückte.

„Geht es dir gut?", fragte ich belustigt mit kratziger Stimme, welche ich immer nach dem Aufwachen hatte.

„Ja...ja! Ja, natürlich. Ich wollte nur nochmal etwas verschieben. Es muss alles perfekt sein, Ani. Schließlich ist das jetzt unser Zuhause.", meinte er aufgeregt und kam auf mich zu, bevor er mir einen Kuss auf die Lippen drückte.

„Es ist gut solange du hier bist.", meinte ich dann und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, was ihn leicht rot werden ließ.

„Kann ich nur zurück geben.", murmelte er und ließ mich schließlich los, weswegen ich frühstücken ging.

Ich hatte heute nämlich noch Großes vor. Während Sirius hier alles für ein kleines Zusammenkommen unserer Freunde für seinen Geburtstag vorbereitete, würde ich zu den Weasleys fliegen, wo ich mein fliegendes Motorrad abholen würde.

Dieses gehörte nämlich gerade noch Fabian Prewett. Er hatte es aber bei seiner Schwester Molly in der Scheune abgestellt, wo ich es heute holen würde.

„Aufgeregt?", fragte mich Sirius schließlich, als ich mich fertig gemacht hatte um zu den Weasleys aufzubrechen

„Du ja scheinbar noch mehr. Sonst hättest du wohl kaum vergessen, dass du zaubern kannst und das Sofa nicht per Hand durch's Wohnzimmer schieben musst.", scherzte ich und sah, wie Sirius mich verdutzt ansah.

„Du hast recht.", gestand er und wir beide lachten, bevor ich ihm einen Kuss auf die Lippen drückte und ihm tief in die Augen sah.

„Ich-...", begann er dann und mein Herz fing an höher zu schlagen. Ich hoffte, dass er sagen würde, was ich dachte aber er traute sich nicht, weswegen ich ihm lächelnd einen Kuss auf die Wange drückte.

„Ich freu mich so für uns.", murmelte Sirius dann und wenn ich mich nicht täuschte, sah ich so etwas wie eine gewisse Röte auf seinen Wangen.

„Bis später.", meinte ich und apparierte dann zum Haus, in welchem Arthur und Molly mit ihren Kindern wohnten.

Mit einem Plopp stand ich also in einem gemütlichen kleinen Wohnzimmer und sah geradewegs einem paar Stricknadeln zu, wie sie von alleine eine Art Ärmel strickten.

„Du hast mich aber erschrocken!", hörte ich dann die freudige Stimme von Molly hinterher und wenig später lag ich auch schon in ihrer herzlichen Umarmung, „Willkommen im Fuchsbau, meine Liebe!"

Als ich sie so ansah, bemerkte ich etwas.

„Du bist-...", murmelte ich aber sie unterbrach mich breit grinsend: „Schwanger, ja... Es sind Zwillinge."

„Meinen Glückwunsch!", entgegnete ich ihr, ebenfalls breit grinsend.

„Setz dich ruhig an den Küchentisch. Fabian ist noch nicht hier.", meinte Molly dann und deutete mir mitzukommen.

„Hallo!", hörte ich ein Kinderschreien und wenig später musste ich etwas zurückweichen.

Ein kleiner rothaariger Junge war an uns vorbei und geradewegs auf einen der Esszimmer-Stühle gehopst.

„Charlie! Nicht so schnell! Wo hast du denn deine Brüder gelassen?", fragte Molly ihren Sohn, dieser antwortete aber nicht sondern sah mich an.

„Bist du Ani?", fragte er mich lächelnd und ich nickte.

„Mom hat von dir erzählt. Scheinst nett zu sein.", entgegnete er mir und flitzte dann schon wieder von dannen.

Während ich ihm so hinterher starrte, fragte Molly auf einmal: „Will Sirius eigentlich Kinder?"

Überrumpelt sah ich zu ihr.

Wollte er überhaupt Kinder?

Ich war nun schon einige Zeit mit ihm zusammen und dennoch hatte ich ihn niemals als Beziehungsmensch eingestuft. Er war unglaublich loyal seinen Freunden gegenüber aber gleichzeitig brauchte er immer seinen Freiraum und genoss es sehr, wenn es die Freiheit genießen konnte.

Gerade als ich Molly also antworten wollte, dass ich es nicht wusste, öffnete sich auf einmal schwungvoll die Tür und Fabian kam rasch herein.

„Entschuldigt die Verspätung, Ladies! Ich hatte da ein Problemchen mit einem Tierwesen.", meinte er und zeigte mir dann, ihm nach draußen zu folgen.

„Was möchtest du denn jetzt für das Motorrad haben?", fragte ich ihn, als wir uns das Fahrzeug angesehen hatten.

„Nimm es einfach mit. Mehr möchte ich nicht.", entgegnete er mir.

„Fabian, das kann ich n-...", wollte ich sagen, doch er unterbrach mich: „Nimm es einfach, Anastasia."

Ich seufzte, bevor ich ihn dankend anlächelte und mir den Helm aufsetzte, welchen er mir in die Hand drückte und mich auf das Motorrad setzte.

So fuhr ich los und befand mich auch schon wenig später in der Luft. Ich fühlte mich so frei wie schon lange nicht mehr.

THE LIES || s. blackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt