XXXIII. Stupor

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7. Dezember 1976

Es war ein regnerischer Dienstag, als ich mich mit Sirius und Remus im Unterricht für Verteidigung gegen die Dunklen Künste einfand. Tragischerweise waren wir nicht die einzigen, die heute hier waren und so starrte ich zu Beginn der Stunde geradewegs auf den Hinterkopf von Dolohov und spürte, wie die Panik ungewollt immer weiter in mir anstieg.

„Es ist alles gut.", wollte Sirius beruhigend auf mich einreden, jedoch brachte es nicht einmal im Geringsten etwas, denn heute war Anwendungsstunde, was bedeutete, dass wir ein Duell gegen einen unserer Mitschüler führen mussten.

„Möchte sich jemand freiwillig melden?", tönte die Stimme unseres Professors durch das Klassenzimmer und schon wurde meine schlimmste Angst war. Dolohovs Hand schoss als Erstes nach oben.

„Antonin! Das freut mich. Sie dürfen sich einen Partner aussuchen.", meinte unser Professor dann und mein Herz rutschte in meine Hose, während mein Körper versuchte unter dem Tisch zu verschwinden, aber schnell lag sein Blick auf mir und dann war dort wieder dieser wahnsinnige Blick.

„Anastasia.", säuselte er und auf seinem Gesicht breitete sich ein hämisches Grinsen aus.

Wie angewurzelt saß ich da und starrte in das ernste Gesicht des Slytherins. Ich hatte keinerlei Anstalten gemacht mich zu bewegen, als auf einmal unser Professor meinte: „Ms. Prince, stehen Sie schon auf. Es sind lediglich ein paar harmlose Zauber."

Gerade bereute ich es sehr, dass ich nichts gesagt hatte, wegen dem Passierten aber nun musste ich mich wohl oder übel meinem Schicksal stellen.

„Sollte ich sterben, dann solltet ihr wissen, dass ich euch wirklich von ganzem Herzen gel-...", versuchte ich Sirius noch zu sagen, doch wurde ich erneut vom Professor ermahnt endlich aufzustehen.

Ich seufzte, bevor ich mich erhob und meinen Zauberstab in die Hand nahm, bevor ich langsam nach vorne schlich, wo sich bereits Dolohov bereit machte.

Anfangs lief noch alles souverän. Wir verbeugten uns und gingen auseinander. Wir stellten uns bereit und zuerst blockte jeder von uns einige Zaubersprüche ab, doch dann passierte es.

Dolohov richtete den Zauberstab rasch auf mich und rief: „Stupor!"

Kurz schrie ich auf, als auf einmal ein elektrischer Schlag durch meinen Körper zog, bevor ich mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug und alles schwarz wurde.

Dort stand mein Vater. In diesem Raum und vor ihm kniete Esmeralda. Sie betete um etwas aber ich wusste nicht wieso sie so panisch war. Und dann-...

Langsam öffnete ich die Augen und versuchte etwas zu erkennen, jedoch blendete mich das Licht so sehr, dass ich die Augen sofort wieder zusammenkniff.

„Sie wacht auf!", hörte ich Marlene sagen aber es fühlte sich an, als wäre sie um die 100 Meter weg von mir.

„Ani?", hörte ich Marlene beinahe flüstern und öffnete wieder langsam die Augen, welche erst einige Sekunden brauchten, um sich an das Licht zu gewöhnen.

Da erkannte ich, dass ich mich im Krankenflügel befand und der anhaltenden Schmerz in meinen Gliedmaßen ließ mich erinnern, wieso ich überhaupt hier war.

Marlene war hier.

„Wir müssen uns an diesem Troll rächen, Ani!", begann Marlene direkt, doch ich schüttelte nur sanft den Kopf.

Natürlich wollte ich mich an ihm rächen, aber das Wohl meiner Freunde war mir wichtiger als Rache.

„Bitte tu nichts ohne mit mir geredet zu haben. Mit Dolohov ist nicht zu spaßen!", flehte ich sie beinahe an.

„Das weiß ich. Dein Gesicht spricht da Bände, Ani.", murmelte Marlene, „Aber ich hab keine Angst vor ihm und er kann damit nicht davon kommen."

Da wurde ich wütend.

„Marlene! Du wirst überhaupt nichts machen!", keifte ich sie an, „Es geht hier nicht nur um mich sondern um uns alle. Denkst du nicht, dass Dolohov sich auch an euch rächen würde, wenn er die Chance dazu hat?"

„Wir können uns doch alle wehren.", meinte Marlene dann.

„Was ist mit Lily? Dolohov hat die Todesser hinter sich stehen und ich will sie nicht unnötig gefährden.", erklärte ich Marlene dann und endlich begann sie zu verstehen und beruhigte sich wieder.

Sie seufzte und setzte sich zu mir auf die Bettkante.

„Ich werde nichts machen aber wir müssen uns was überlegen, dass wir gegen die lästigen Todesser machen können.", meinte sie dann und strich mir über die Hand.

Ich nickte.

Zwar hatte ich selbst noch überhaupt keine Ahnung, wie wir das anstellen sollten aber mir würde schon irgendetwas einfallen.

THE LIES || s. blackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt