14. August 1976
Bedauerlicherweise hatten die Ferien schneller begonnen, als ich es wahr haben wollte und so fand ich mich relativ schnell zu Hause wieder, zu Ungunsten aller. Die Stimmung war seit dem Gala-Ball sehr angespannt.
Doch meine Meinung hatte sich nicht einmal im Geringsten geändert. Ich wollte Regulus immer noch nicht heiraten und dies beteuerte ich auch mehrfach in den Briefen, die ich James, Remus und Marlene geschrieben hatte. Mit Sirius hatte ich mich auch zwei Mal getroffen, an den Tagen, an welchen es besonders schlimm war zu Hause. Da meine Eltern aber ja immer noch mit allen Mitteln versuchten, mich von Sirius fern zu halten, ging dies immer heimlich von statten.
Mit Severus und Regulus hingegen hatte ich kein Wort mehr gesprochen seit gegebenen Vorfällen und diese waren ausgerechnet heute zum Essen bei uns eingeladen, inklusive ihrer Eltern.
Dies war der Grund, weshalb ich gegen abends herausgeputzt ins Esszimmer kam und mich immer noch genauso unwohl fühlte, wie auch bei meiner Ankunft in diesem Haus.
„Da ist ja unser Mädchen!", hörte ich die liebliche Stimme meiner Mutter und wenig später drückte sie mir einen sanften Kuss auf die Wange. Sonst war sie mein Lichtblick gewesen, ich hatte sie schon immer lieber gehabt, wie meinen Vater aber irgendwann war sie plötzlich so kalt. Sie widersetzte sich meinem Vater überhaupt nicht mehr und interagierte nur noch mit mir, wenn es so aussah, als wolle mein Vater dies auch.
Da hörten wir Geräusche aus unserem Wohnzimmer, was wahrscheinlich daran lag, dass unsere Gäste mit Flohpulver bei uns angekommen waren.
„Bitte benimm dich.", flüsterte mein Vater noch in mein Ohr, während ich schon Walburgas dunkle Miene sah, welche mich herablassend anblickte.
„Da ist ja unsere kleine Ausreißerin.", sagte sie, wobei sich ihre Stimme eher wie ein Fauchen anhörte, und sie ging ohne weitere Interaktion an mir vorbei.
Orion und Regulus umarmten mich hingegen kurz, wobei Letzterer mir in die Augen sah, als wolle er mir irgendetwas mitteilen.
Severus ignorierte mich, während meine Tante Eileen mich fest in den Arm nahm und sich nach meinem Wohlbefinden erkundigte. Sie war schon immer die menschlichste von allen gewesen. Nie hatte sie ein Blatt vor den Mund genommen und hatte immer ihre Meinung preisgegeben. Der Blutstatus war ihr ebenfalls schon immer egal gewesen, was der Grund war, wieso sie nie wirklich gern gesehen wurde unter Reinblütern aber Dad hatte scheinbar doch irgendwo ein Herz, weswegen sie heute hier waren.
Eileens Mähne änderte sich aber, als sie von mir wegtrat, denn ich wusste ganz genau wie wenig sie von den Übrigen hielt, abgesehen von ihrem Sohn natürlich.
Während des Essens passierte glücklicherweise nicht viel. Es wurde nur Small Talk geführt, während Regulus und ich glücklicherweise aus dem Gespräch gelassen wurden. Das einzige, was mich währenddessen wunderte war, dass Sirius nicht mit hergekommen war. Ich konnte es damals ja verstehen, wenn er nicht kam, immerhin waren wir, was man stets als „Feinde" bezeichnen würde, aber dies hatte sich ja geändert. Wir waren endlich wieder so etwas wie Freunde geworden.
Nach dem Essen wurden die Gespräche aber schlagartig schlimm. Denn es ging um die Hochzeit.
„Wann wollen wir sie denn stattfinden lassen? Jetzt, wenn Anastasia endlich Bescheid weiß von ihrem Glück.", säuselte Walburga hinterlistig und ich wollte ihr einfach nur an die Gurgel gehen.
„Wenn Regulus 17 wird, also irgendwann in Anis letztem Schuljahr, wäre doch eine Idee.", schlug mein Vater vor und ihn ließ es vollkommen kalt, dass er damit mein Leben zerstören würde.
Mein Blick wanderte zu Regulus, der mich bereits ansah. Ich fragte mich ernsthaft wie er so geworden sein konnte. Sein Blick lag auf mir aber ich erkannte darin nichts als Leere. Er wollte es immer seiner Familie recht machen und vernachlässigte dadurch sich und alle anderen.
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THE LIES || s. black
Fanfic[Sirius x OC] Aus einer der bekanntesten Zauberer-Familien der unantastbaren 28 zu stammen, bewirkte in jedem etwas, egal wie sehr man versuchte dies zu bestreiten. Das Leben wird geprägt von Vorurteilen und Gerüchten und bereits die Kindheit ist da...