XL. Lebensretter und Familie

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27. Februar 1977

Als ich das nächste Mal die Augen öffnete war alles weiß. Kurz dachte ich, dass ich wirklich gestorben wäre, als ich auf einmal ein leichtes Blubbern neben mir vernahm und ein Schnarchen, welches stoppte, als eine andere Person rief: „Sie wacht auf!"

Mein Hals kratzte fürchterlich und ich hatte das Gefühl, ich würde bald dehydrieren.

Langsam aber sicher gewöhnten sich meine Augen an das grelle Licht und ich erkannte wenig später, dass ich in meinem Krankenbett lag. Wir waren im St. Mungos. Unter „wir" verstand ich die vier Leute, welche sich hier versammelt hatten. James, Lily, Remus und Sirius.

„Ani?", fragte letzterer vorsichtig und strich mir behutsam mit dem Daumen über meine Hand. Er musste wohl die ganze Zeit, die er hier gewesen war, meine Hand gehalten haben.

Ich wollte etwas sagen aber mein Hals kratzte so sehr, dass ich nur ein Ächzen herausbrachte.

„Hier!", meinte Remus gekonnt und reichte mir eine Flasche Wasser, welche ich dankend entgegennahm. Doch als ich mich aufsetzen wollte um etwas zu trinken, gab ich einen schmerzerfüllten und immer noch kratzigen Laut von mir.

„Ganz langsam.", meinte Lily und stellte mein Bett anders ein, so dass ich endlich einen Schluck trinken konnte.

„Was ist passiert?", fragte ich dann brüchig, aber nicht mehr so kratzig wie vorher.

„Du wurdest an der Hüfte verwundet. Du hast so viel Blut verloren, dass wir dachten, du würdest dort im Gras neben dem See sterben. Sirius ist mit dir hierher appariert und Lily, Remus und ich haben Dumbledore alles erzählt.", gestand James mir und ich riss die Augen auf.

„Was genau habt ihr ihm erzählt?", wollte ich panisch wissen.

Wieder bekam ich Angst vor der ganzen Situation. Wie würde es sich auswirken, wenn Dumbledore erfahren würde, dass Regulus ein Todesser war oder meine Eltern?

„Sie haben ihm nur von deinen Eltern erzählt und was dir passiert ist.", meinte Sirius dann und ich sah, dass er nicht einmal ein bisschen begeistert davon war, dass ich Regulus krampfhaft zu schützen versuchte, aber genau das wollte ich. Ich war mir fast sicher, dass Regulus sich noch ändern würde. Ich wollte ihn nicht so aufgeben, wie es scheinbar alle anderen in seinem Leben taten, ganz abgesehen davon, dass ich ihn zurecht ignoriert hatte wegen der Sachen am Astronomieturm und dennoch wurde ich wieder in die Realität zurückgeworfen, als ich sah wie eingeschüchtert er dort in dem Wohnzimmer meiner Eltern stand.

„Auf jeden Fall sind wir uns ziemlich sicher, dass du Lily zu verdanken hast, dass du noch am Leben bist.", murmelte James geschafft. Er hatte wohl geschlafen, denn seine Augen waren klein und gerötet.

„Wieso das?", fragte ich verwirrt.

„Sie hat dir Blut gespendet.", gestand Remus mir und ich sah Lily verwundert an.

„Du hast an die drei Liter Blut verloren und natürlich konnte ich dir nicht die vollen drei Liter spenden aber dadurch, dass niemand von uns den Gegenzauber zu Sectumsempra wusste, brauchten die Ärzte hier etwas Blut um dich wieder zu regenerieren und ich hab die selbe Blutgruppe wie du.", gestand mir die Rothaarige und ich sah sie überrumpelt an.

James und Lily hatten mich verteidigt und letztere hatte mir nun auch wirklich noch das Leben gerettet.

„Danke.", murmelte ich überwältigt und breitete die Arme aus um Lily zu deuten, dass ich das gerade brauchte.

Sie umarmte mich vorsichtig aber bestimmt und ich atmete tief durch.

„Ich bin froh, dass du da bist.", murmelte ich in ihr Haar.

THE LIES || s. blackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt