I. Albtraum

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2. Oktober 1975

Ich hasste Sirius Black. Das war wohl mit einer der einzigen Fakten, die so gut wie jeder in Hogwarts über mich wusste.

Ich war zu diesem Zeitpunkt wohl auch einer der sagenumwobensten Mitglieder des Hauses Slytherin, was erklärt hätte, wieso so viele über meine Abneigung gegenüber eines gewissen Gryffindor Bescheid wussten.

Ich war in eine Reinblut-Familie hineingeboren und war unter den Jahrgangsbesten, obwohl ich eigentlich nicht viel für die Schule tat. Seit wenigen Monaten war ich nun auch Vertrauensschüler, was noch mehr Leute dazu brachte, lieber nicht mit mir zu sprechen, aus Angst, sie könnten daraus schlimme Konsequenzen ziehen.

Wirklich richtige Freunde hatte ich hier nicht und wollte ich auch gar nicht. Der Fakt, dass die wenigen Bekanntschaften, die ich machte, auch noch reinblütige Slytherins waren, machte mich auch bei anderen Häusern nicht gerade beliebt. Dabei hatte ich nicht mal im Geringsten etwas gegen Muggelstämmige, aber meine Situation hatte mich einfach nie in Kontakt mit ihnen gebracht.

Ein weiterer Grund, warum mich wahrscheinlich nie jemand störte oder sich großartig mit mir anlegte, war wohl mein Elternhaus. Mein Vater, Edward Prince, war ziemlich erfolgreich in seinem Beruf im Ministerium und meine Mutter Mathilda konnte schnell Gerüchte verbreiten im Tagespropheten. Beide waren damals in Slytherin gewesen, während meine Mutter meiner Meinung nach im Herzen eher eine Rawenclaw war aber ihr Ehrgeiz sie wahrscheinlich hierher gebracht hatte. Diesen hatte ich glücklicherweise geerbt.

Einerseits fand ich meine Situation gar nicht mal so schlecht, immerhin ging mir so gut wie nie jemand auf die Nerven, da mich alle einfach in Ruhe ließen.

Andererseits schlossen viele aus meinen wenigen sozialen Kontakten, dass ich mich wohl der dunklen Seite und somit dem dunklen Lord verschworen hatte. Der Zaubererkrieg war nämlich bereits seit einigen Jahren im Gange und von Jahr zu Jahr spitzte sich die Sache immer weiter zu.

Die gleichen Gerüchte musste sich Regulus Black, des Grauens kleinen Bruder, ebenfalls oft anzuhören. Was mich langsam aber sicher dazu brachte zu verstehen, wieso Leute so oft dachten, dass wir zusammen wären.

Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass ich schon etwas spät zum Mittagessen dran war, weswegen ich mich seufzend aufraffte und somit doch endlich von meinem Verwandlungsbuch losriss.

Gerade als ich den unterirdischen Gang verlassen hatte, indem sich der Gemeinschaftsraum befand, hörte ich laute Schreie von außen. Neugierig wie ich war, ging ich natürlich auf die Geräusche zu.

Als ich jedoch bemerkte, weshalb es hier so laut war, merkte ich, wie meine Augen sich wie von allein verdrehten.

Es waren natürlich James und Sirius, dicht gefolgt von den eher zurückhaltenden Remus und Peter. Sie hackten natürlich wieder auf Severus herum, welcher alleine nicht wirklich eine Chance hatte.

Natürlich hatte ich schon öfter von den Rivalitäten zwischen Potter und Severus gehört, welche immer um dieses Gryffindor-Mädchen Lily Evans gingen, aber wirklich etwas mitbekommen, hatte ich bis jetzt nicht.

Offensichtlich hatte jemand seinen Zauberstab zu Boden gehen lassen, denn Severus versuchte ihn wieder zu greifen, doch James riss ihn mit einem weiterem Zauberspruch zu Boden.

Die Menge um uns herum lachte, während mir immer mehr Leute aus dem Weg gingen, da ich mich in Richtung Mitte bewegte.

Währenddessen ging die Mobbing-Runde immer weiter und als ich schließlich vorne stand, griff auf einmal ein rothaariges Mädchen ein, welches ich schnell als Lily identifizierte.

THE LIES || s. blackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt