29. September 1977
Ich war heute nach der Zaubertränke-Stunde von Peter beauftragt worden abends in den Raum der Wünsche zu kommen und so befand ich mich kurz nach acht Uhr auf dem Weg dort hin.
Kaum hatte sich die Tür geöffnet, wurde ich von vier Jungs im Kerzenlicht empfangen.
„Ich werde keiner Sekte beitreten.", meinte ich direkt und musterte die vier suspekt, während James aufgrund meines Kommentars seine ernste Miene nicht mehr halten konnte und somit zu lachen begann.
„Wenn du es so haben willst, hast du eigentlich keine Wahl mehr.", entgegnete Remus mir schmunzelnd.
„Sagt mir jetzt einmal jemand, was ihr von mir wollt?", fragte ich sie und ging auf sie zu, während wir uns alle in einem Sitzkreis um ein Stück Pergament versammelten.
„Also, du weißt ja, dass wir uns immer diese Spitznamen geben.", begann schließlich Peter endlich mit einer Erklärung.
„Ja, Tatze, Krone, Moony und Wurmschwanz. Wegen eurer Tierform.", meinte ich und war darauf bedacht Remus nicht irgendwie zu diskriminieren.
„Richtig, aber nicht nur.", meinte Remus dann und ich hatte somit wahrscheinlich niemanden verletzt mit meiner Aussage.
„Was ist denn?", fragte ich nun ungeduldig, „Soll ich jetzt auch ein Animagi werden oder doch ein Tieropfer bringen?"
„Ani, es ist ernst.", wollte James mich dann überzeugen aber Remus prustete los und anschließend stiegen alle Jungs mit ein.
„Leute, entweder ihr sagt jetzt endlich was Sache ist oder ich geh wieder!", meinte ich, ebenfalls amüsiert über den Fakt, dass James etwas ernsthaft besprechen wollte.
Endlich ging es zur Sache, als Sirius seinen Zauberstab zückte und meinte: „Du musst über diese Sache schweigen. Nicht einmal Lily weiß hiervon und außerdem sind wir noch nicht ganz fertig aber das muss dieses Jahr unbedingt passieren."
Ich nickte.
Sirius räusperte sich und sagte dann mit fester Stimme: „Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut."
Ein einfacher Tipper auf das Pergament genügte und langsam bildeten sich Bilder und Buchstaben auf diesem. Ich musterte es genauer.
„Die hochwohlgeborenen Herren Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone präsentieren stolz die Karte des Rumtreibers...", murmelte ich und strich mir nachdenklich eine Strähne hinters Ohr.
Beeindruckend war ausnahmsweise nicht der Fakt, dass diese Dussel die Karte gemacht hatten, sondern die kleinen Tintenflecke, die in Form von Fußabdrücken über die Karte huschten und nebenbei einen Namen anzeigten.
Dumbledore war in seinem Büro und lief tatsächlich Kreise ab, während McGonagall sich seit ich die Karte zu betrachten begonnen hatte, kein einziges Mal bewegt hatte.
„Seit wann habt ihr die Karte?", fragte ich erstaunt und beobachtete Rosier gerade dabei wie er im Schlafsaal auf einer Stelle hüpfte.
„Haben im dritten Schuljahr angefangen.", murmelte Peter.
Ich brauchte kurz um Gesehenes zu verarbeiten.
„Das heißt, ihr hättet potentiell jeden hinterherspionieren können?", fragte ich dann und musterte die vier Jungs.
„James hat es oft genug bei Lily gemacht.", antwortete Sirius daraufhin und ich wusste nicht ob ich es nicht ernst nehmen und lachen sollte oder ob ich angewidert sein sollte.
„Ich wünschte ich könnte sagen es wäre ein Witz.", murmelte James verlegen und ich verzog angewidert das Gesicht.
„Habt ihr mir dann-...?", wollte ich fragen aber sah schon ihre Reaktionen, weswegen ich empört ausstieß: „JUNGS!"
„Versprich uns dass du nichts sagst.", meinte Remus dann flehend und tippte dann mit seinem Zauberstaub auf die Karte, während er murmelte: „Missetat begangen."
„Nur wenn ihr aufhört, solche Perverslinge zu sein!", entgegnete ich und sah sie wieder alle an.
„Ach ja, aber Sirius und du könnt in meinem Haus ungestört-...", doch weiter kam James nicht, da hatte ich ihn schon umgehauen.
Lange Zeit dem Gryffindor klar zu machen, dass sowas privat war, hatte ich aber nicht, denn Sirius und Remus zogen mich von James herunter.
Drohend blickte ich James an, welcher kicherte.
„Genießt die Lady und schweigt?", neckte er mich weiter und ich merkte, wie ich immer roter wurde.
„Würde sie, wenn der idiotische beste Freund ihres Freundes nicht so eine Tratschtante war!", zischte ich ihn an.
„Ach was, wir wissen doch alle, dass da ordentlich Feuer im Kessel ist.", entgegnete er mir dann grinsend und mein Gesicht nahm beinahe den purpurnen Gryffindor-Ton an, während ich Sirius nur einen kurzen Blick schenkte und merkte, dass er mich schief angrinste.
Ich atmete tief durch und schluckte, bevor ich meinte: „Hör auf mich zu triezen, ich hatte wenigstens den Mumm und hab Sirius geküsst und renn ihm nicht noch länger schweigend hinterher!"
Ein Raunen ging durch den Raum und James entgegnete: „Autsch!"
„Ist doch wahr! Wie lange wollt ihr euch noch voreinander verkriechen?", fragte ich ihn und bekam sogleich meine Rache für sein loses Mundwerk.
„Naja, ich weiß doch nicht mal ob sie auf mich steht...", murmelte er dann kleinlaut, was nicht typisch für ihn war.
„James Henry Potter, dein Großvater, nach welchem du benannt wurdest, würde sich im Grab umdrehen!", stieß ich frustriert aus.
„Hey!", meinte James.
„Henry?", fragte Remus verwirrt.
„Ja, ich wurde so genannt, weil mein Vater Fleamont seinen Namen nicht mochte und es aber Tradition war den Mittelnamen von einem Familienmitglied zu haben. Deswegen Henry! Aber das tut mir nichts zur Sache!", meinte James dann schnell und fuhr sich durch die unberechenbaren schwarzen Haare.
„Lenkt nicht ab! James muss Lily endlich fragen ob sie mit ihm gehen möchte!", meinte ich dann und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Anastasia, sie hat mich schon so oft abblitzen lassen! Wieso sollte sie jetzt ja sagen...", meinte er entmutigt und seufzte.
„Ihr habt euch doch am Ball im fünften Schuljahr geküsst?", meinte Peter dann und ich sah ihn überrascht an.
„Ihr habt was?", stieß ich erschrocken aus.
„Ja, wir haben uns geküsst aber uns allen sollte bewusst sein, dass Ball-Küsse nicht das gleiche sind wie normale.", meinte James dann und sah zwischen Sirius, Remus und mir hin und her.
„Nur weil Remus und Ani offensichtlich verzweifelt waren, heißt das nicht, dass James und Lily dann sind.", scherzte Sirius und ich boxte ihm gegen die Brust.
„James ist der verzweifelte von allen. Er ist sogar noch schlimmer als Severus.", meinte ich dann und legte es somit darauf an James noch weiter zu provozieren.
„Nimm das zurück!", keifte er beinahe und ich merkte, dass ich ihn endlich soweit hatte.
„Nur, wenn du Lily endlich fragst.", entgegnete ich ihm und lächelte ihn siegessicher an.
„Deal.", meinte James mürrisch und mein Lächeln wurde breiter.
„Lass dir nicht zu lange Zeit.", entgegnete ich James, bevor wir uns auf die Sofas setzten und den Abend ausklingen ließen.
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THE LIES || s. black
Fanfiction[Sirius x OC] Aus einer der bekanntesten Zauberer-Familien der unantastbaren 28 zu stammen, bewirkte in jedem etwas, egal wie sehr man versuchte dies zu bestreiten. Das Leben wird geprägt von Vorurteilen und Gerüchten und bereits die Kindheit ist da...