14: Liebe und Sehnsucht

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Jimins erster Tag in der Menschenwelt ging rasend schnell vorbei. Gedankenverloren hockte er auf dem Fensterbrett und betrachtete die Sonne, die allmählich hinter den Wolkenkratzern in der Ferne versank und die Stadt in ein gleißendes, orangerotes Licht tauchte.

Ein paar Vögel zogen am Horizont vorbei, offenbar auf der Suche nach einem geeigneten Platz für die Nacht. Jimin hob den Kopf und winkte ihnen lächelnd zu, bis sie irgendwann nicht mehr zu sehen waren.

Von unten aus der Küche drangen leise Geräusche wie das Klappern von Stäbchen auf dem hölzernen Tisch und das gackernde Gelächter von Jin, der wohl gerade wieder einen seiner Witze gerissen hatte und sich nun lautstark amüsierte.

Jimin hatte keinen Hunger, aber der Teenager hatte versprochen, ihm etwas von den Resten mit rauf zu bringen.

Suga war echt nett...

Beim bloßen Gedanken an ihn stieg der jungen Hexe plötzlich die Röte ins Gesicht und Jimin verdeckte sein verträumtes Grinsen mit seinem Hemdsärmel.

Obwohl gerade niemand im Zimmer war, der ihn hätte sehen können.

Er war noch nie zuvor verliebt gewesen und erst recht nicht in einen wildfremden Menschen. Er kannte Suga noch so wenig, wusste nichts über seine Vorlieben oder gar sein Sternzeichen.

Und doch fühlte es sich so an, als würde Jimin ihn schon ewig kennen.

Wenn das nicht wahre Liebe war, was dann???

Jimin seufzte und stützte den Kopf in den Nacken, sondierte den immer dunkler werdenden Himmel.

Der Mond ging langsam auf, sandte sein Licht über die schläfrige Welt dort unten und ließ alles in einem silbrigen, geheimnisvollen Glanz erstrahlen.

Ob Taehyung schon gemerkt hatte, dass sein Hyung wie vom Erdboden verschluckt war?

Bestimmt suchte er ihn bereits fieberhaft und würde nichts anderes finden als den zerrissenen Lederbeutel mit den Zutaten für den Liebestrank...

Ohne Vorwarnung schossen Jimin Tränen in die Augen. Sie liefen unaufhörlich über seine Wangen und tropften auf sein Hemd, er ließ es geschehen.



Mochi konnte spüren, dass es Jimin nicht gut ging und hüpfte heran, um ihn zu trösten. Sanft strichen seine Borsten über sein verheultes, puterrotes Gesicht und trockneten die Tränen.

Jimin rang sich ein kleines Lächeln ab und wischte sich schniefend über die Wangen, die noch ganz feucht von den Tränen waren.

"Danke, Mochi!", flüsterte er und drückte seinen Besen ganz fest an sich. Mochi nickte und kitzelte ihn, wie er es zuvor bei Jungkook getan hatte, was Jimin ein lautes Glucksen entlockte.

"Ist ja gut. Hättest du Lust auf einen kleinen Nachtflug?"









Witch Hunt || Yoonmin ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt