22: Das verrückte Labor

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Jimin starrte Suga entgeistert an, dann entgegnete er stirnrunzelnd:

"Gefahr? Wovor denn? Mir geht es gut, oder nicht? Und außerdem wusste dieser Mensch im Kasten eben noch nicht einmal, wer ich bin - und wenn, dann kann ich doch hexen. Ich könnte ihn in einen Frosch verwandeln, was meinst du?"

Suga wusste nicht so recht, was er darauf erwidern sollte, doch dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag ins Gesicht.

"Moment - das warst du gestern Nacht? Du hast diese Familie gerettet?"

Jimin nickte hastig.

"Sie brauchten Hilfe und da...da hab ich es getan. Ich habe nicht drüber nachgedacht, ob mich jemand sehen könnte - war das etwa falsch?"

Suga verfiel in Schweigen.

Er konnte es einfach nicht sagen.

Das Einzige, was er konnte, war -

Oh Mann. Jin würde ihn umbringen, wenn er ihn erwischte.

Nur was blieb ihm anderes übrig?

Der Teenager holte tief Luft und ergriff Jimins Hand, drückte sie ganz fest. Sein Hexenblut rauschte förmlich durch seine Adern, füllte jede Faser seines Körpers mit Wärme und pulsierendem Leben.

Park Jimin war das pure Leben.

Und Suga war für ihn verantwortlich. Er musste ihn beschützen, vor seinen Eltern und allen anderen, die ihm schaden wollten.

"Ich...ich muss dir was zeigen!"

Im Keller des Hauses roch es extrem muffig und ein paar Spinnen huschten über die nackten, von bröckelndem Putz bedeckten Wände.

Suga führte Jimin eine kleine Treppe hinunter und durch einen langen Korridor, der ausschließlich mit altertümlichen Fackeln in hölzernen Halterungen erhellt wurde.

Einige Ratten wurden durch den Lärm der Schritte aus ihrem Schlafplatz in den Mauerritzen vertrieben und rannten verängstigt hin und her, Suga quiekte vor Schreck und Ekel.

Im selben Moment fing er sich wieder und wisperte:

"Ich sollte eigentlich gar nicht hier sein. Weißt du, meine Eltern mögen vielleicht verkorkst sein, aber so verkorkst - na ja, sieh selbst!"

Mit diesen Worten riss der Teenager den roten Samtvorhang zurück, vor dem sie standen und trat einen Schritt zurück.

"Willkommen in der Welt meiner Dads!"

Jimin sog entsetzt die Luft ein.

Das, was er sah, konnte einfach nicht sein.

Es konnte einfach nicht.

Kim Namjoon und Kim Seokjin waren keine gewöhnlichen Menschen, die sich für Hexen interessierten.

Sie konnten überhaupt nicht menschlich sein, für das, was Jimins Augen erblickten.

Sie waren das, was Jimin seit Jahren eingetrichtert bekommen hatte - Monster.

Dämonen.

Hexenjäger.

Witch Hunt || Yoonmin ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt