Witch Hunt || Yoonmin ✔

42: Ein zu großes Risiko

Zu früh gefreut.

Irgendwie hatte Kim Seokjin geahnt, dass Jimin gehext und sich vor der halben Schule um ein Haar verraten hatte, obwohl es ja eigentlich nur Notwehr gewesen war.

Noch während die drei Brüder missmutig an ihren Hausaufgaben saßen und einen dreiseitigen Aufsatz über die Vor - und Nachteile der Industrialisierung schreiben mussten,(Suga hasste Geschichte und hätte zu gerne etwas Hilfe gebrauchen können)rief Jin die junge Hexe zu sich ins Wohnzimmer.

"Was hast du dir bloß dabei gedacht, Jimin?", polterte er im selben Moment und sah die junge Hexe mahnend an.

"Ich habe dir ausdrücklich verboten, nicht zu hexen. Du wärst beinahe aufgeflogen, wenn Jungkook dich nicht in letzter Minute zurück gehalten hätte. Sonst würde dieser arme Junge jetzt in Gestalt einer Kakerlake oder sonst etwas herum huschen..."

Jimin schlug die Augen nieder, blickte auf seine Füße.

Nach einer Weile murmelte er trotzig:

"Er war kein armer Junge - er hätte es auf jeden Fall verdient!"

Jin seufzte tief, rieb sich die Nase.

Während er sprach, nahm seine Stimme einen etwas ruhigeren Tonfall an und über seine verärgerte Miene glitt ein warmes Lächeln.

Ganz der Vater, der nie richtig böse auf jemanden sein konnte.

"Suga hat mir alles erzählt, was passiert ist!", sagte er und legte Jimin eine Hand auf die Schulter.

"Das war sehr mutig, aber auch sehr leichtsinnig von dir, diesem Yon Shi mit Magie zu drohen. Stell dir vor, die anderen um dich herum hätten es gefilmt und ins Internet gestellt - eine äußerst fiese, menschliche Spielerei, auf die ich immer noch nicht sehr stolz bin. Und sofort hätte Namjoon gewusst, wo er nach dir suchen muss, Jimin!"

Die junge Hexe schluckte, spürte, wie ihm die Tränen kamen.

Jin begriff, dass das eindeutig zu viel gewesen war und zog Jimin in eine Umarmung.

Behutsam strich er über seine blonden kurzen Haare, drückte ihn ganz fest an sich.

Jimin schlang die Arme um Jins Taille und vergrub sein verheultes Gesicht in seinem Hemd.

Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich geborgen.