"You say witch like it's a bad thing."
Min Yoongi hat den Glauben an Übernatürliches längst verloren. Als zweitjüngster Sohn von zwei berühmten Hexenjägern versteht er einfach nicht, warum sich seine Eltern so intensiv mit diesem Thema beschäftigen...
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Jimin führte mich aus der Gasse, hinaus ins rege Treiben der Stadt und vorbei an den vielen Glaskästen, die überall herum standen.
Je mehr wir uns vom Zentrum entfernten, desto karger und unbelebter wurde die Gegend, selbst die hier wohnhaften Menschen spiegelten dies wieder.
Ich sah verdreckte Bettler am Straßenrand, die um Geld fragen und auf selbst zusammen geschusterten Matratzen schlafen mussten, einige von ihnen spielten Musik.
Händler, die ihre Ware in fahrbaren Ständen anboten, verteilten noch frisches Obst und Gemüse an die Armen, auf das sich sofort eine bis auf die Knochen abgemagerte Mutter mit vier Kindern stürzte - allein der Anblick trieb mir die Galle hoch.
Diese Leute brauchten ganz offensichtlich Hilfe...und niemand außer einigen barmherzigen Samaritern scherte sich um sie.
Das machte mich wütend und traurig zugleich, wissend, dass ich nicht viel besser dran war.
Schließlich endete unser Weg an einem baufälligen Betonklotz, an dessen bröckliger Fassade in großen schwarzen Buchstaben geschrieben stand:
HOME OF THE WEIRDOS - WE'RE PROUD OF IT!!!
Gefolgt von einem Schriftzug, der wohl von Yon Shi und seiner Bande herrühren musste -
WILLKOMMEN IN ABFALLHAUSEN - HIER GEHÖREN FREAKS HIN!!!
Jimin warf mir einen Blick zu, wartete, dass ich etwas sagte und ihn vielleicht auslachen würde, weil er in solch einem armen Viertel lebte - stattdessen sagte ich nur:
"Gehen wir rein?"
Die Wohnung von Jimins Großmutter lag im zweiten Stock des Hauses, den man entweder zu Fuß oder mit einem magiebetriebenen Kasten erreichen konnte, was Jimin mir netterweise als Aufzug erklärte.
Ein strenger Geruch von Räucherstäbchen erfüllte den Flur und machte mich ganz wacklig auf den Beinen - ich mag zwar eine Halbhexe sein, bin aber dennoch gegen Räucherstäbchen sehr empfindlich!
Irgendwann hielt Jimin vor einer dreifach verriegelten Holztür mit dem Klingelschild Park Mishuu - Wahrsagerin für alle Angelegenheiten. Keine Terminvergabe möglich.
Mich durchlief plötzlich ein kalter Schauer, als ich das so las - würde ich gleich eine echte Wahrsagerin kennenlernen, die mir womöglich einen Einblick in meine Zukunft geben konnte? Die mir womöglich sagen konnte, ob ich Magie in mir hatte und wann sie sich offenbaren würde - nicht nur in der Form von missglückten Verwandlungen?
