78. Aus der Bahn

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Nico's Sicht:

Ich wurde mit der Zeit ruhiger und versuchte mich auch zu entspannen, aber ich ließ meinen Kopf an Julia's Hals gekuschelt, ich wollte nicht von ihr weg, ich brauchte gerade halt, jemand von dem ich wusste das er noch lebt und Julia war die einzige, bei der ich mich gerade sicher fühlte. "Es tut mir leid." wimmerte ich nur leise an Julia's Hals. "Shhhh, dir muss nichts leidtun du hast nichts falsch gemacht." sagte sie, während sie mir ganz sanft über meinen Rücken strich. "Doch....ich habe alles....falsch gemacht. Ich wollte....nicht zurück zu euch....ich wollte bei ihm bleiben.....es tut mir so leid ich........lieb dich doch." wimmerte ich verzweifelt an ihrem Hals. "Shhhhh" sagte Julia sanft "Nicht reden, beruhig dich ich bin da." sagte sie leise. Ich nickte und versuchte mich irgendwie zu beruhigen, was nicht so leicht war, es tat weh, im Herzen und in der Seele.

Nach einiger Zeit konnte ich mich beruhigen, aber Julia ließ ich trotzdem nicht los. "Ruhig Nico" sagte sie sanft, während sie sich ein Stück bewegt, wahrscheinlich, um besser zu liegen. "Ich wollt dich nicht im Stich lassen." sagte ich leise und leicht benommen an ihrem Hals. "Du hast mich nicht im Stich gelassen." sagte sie sanft.
Meine Rippen fingen so langsam an noch mehr weh zu tun, was mich auf keuchen ließ. "Alles gut?" fragte sie direkt nach. "Meine..... Rippen." stöhnte ich nur leise. Ich spürte, wie mein Kopf ein Stück nach hinten gezogen wurde und dann, wie Dr. Stein mir wieder diesen Schlauch in die Nase schob und wie er mir noch eine Maske auf setzte. Ich wollte die Maske direkt wieder runter nehmen, weil mir klar was das sie mir was zur Beruhigung geben wollten, aber Julia ließ mich nicht. "Shhh, ruhig Nico. Du brauchst das." sagte sie sanft, während sie meine Arme fest hielt.

"Aber....ich..w...will..nicht." wimmerte ich leise, während ich versuchte mir irgendwie die Maske runter zu schieben was mir auch ganz gut geling, bis ich eine Hand an meinem Kopf spürte. "Nico bitte du brauchst das." sagte Dr. Stein hinter mir, ich schüttelte den Kopf und schob mir dann die Maske vom Kopf, indem ich meinen Kopf an Julia's Schulter lang rieb. Ich vergrub meinen Kopf in meinem Kissen, ich wollte keine Maske, den Sauerstoff meinetwegen ja aber kein Beruhigungsmittel mehr, ich wollte jetzt nicht schlafen, ich konnte jetzt nicht schlafen.

Julia versuchte meinen Kopf wieder aus dem Kissen zu bekommen, aber ich verkrampfte mich nur und stöhnte schmerzhaft auf, wenn sie es versuchte, weil es wirklich weh tat. Meine Rippen taten zwar höllisch weh, aber das war mir gerade egal, ich konnte jetzt einfach nicht schlafen nicht, nachdem ich gesehen hatte, wie mein bester Freund überfahren wurde. Julia und Dr. Stein versuchten alles um mir irgendwie diese Maske auf zu setzten aber dieses Mal war ich ein wenig im Vorteil, weil mir beide nicht weh tun wollten.

Ich werte mich strickt gegen irgendeine Art von schlaf oder Beruhigungs-Mittel, zu mindestens jetzt. Meinen Zugang hatte ich so dass keiner der beiden ran kam, ohne mir weh zu tun, das gleiche galt für Mund und Nase, wenn sie da wirklich ran kommen, würden sie mir vorher höllische schmerzen verpassen und ich wusste das dass keiner der beiden machen würde. "Nico bitte hör auf dich zu wehren." bat Julia mich die mittlerweile aufgestanden war, ich schüttelte den Kopf, "Nein." sagte ich nur. "Nico es ist wichtig." sagte Julia eindringlich "Wieso?" fragte ich nur nach, warum war es denn jetzt wichtig das ich schlafe? "Weil du kraft brauchst und dafür musst du schlafen." sagte sie sanft "Ich will jetzt aber nicht." sagte ich lauter und verzweifelter als geplant.

Ich hörte Julia seufzen "Was ist denn bloß los? Was hast du gesehen das dich so aufwühlt?" fragte sie so sanft nach das mir direkt wieder Tränen in die Augen stiegen. Ich schüttelte nur stumm den Kopf, während ich die Kette noch fester hielt. "Bitte geht" schluchzte ich in das Kissen, während ich den Anhänger so fest hielt das sich der Verschluss in meine Haut bohrte. "Nico....." fing Julia an, aber ich unterbrach sie "bitte" schluchzte ich verzweifelt, ich hörte noch schritte und dann wie die Tür geschlossen wurde. Nachdem ich mich vergewissert hatte das die beiden gegangen waren drehte ich mich wieder auf den Rücken und versuchte durch zu atmen.

Ich starrte die ganze Zeit nur die Decke an, während ich die Kette von Minute zu Minute fester hielt, auf der Decke wahr mittlerweile schon ein Blutfleck, aber das war mir egal, es tat weh, im Herzen. Die Stunden verstrichen, ich starrte einfach an die Decke. Mittlerweile tat meine Hand schon weh und es war eine ziemlich große Wunde geworden, aber auch das war mir egal ich hatte Angst, angst das mir jemand den Anhänger weg nehmen würde.
"Nico wir können dich von der Dialyse nehmen." hörte ich irgendwann Dr. Stein's Stimme, ich versteckte meine Hand direkt wieder und sah verschreckt hoch. Er wollte gerade ansetzten etwas zu sagen, aber dann sah er den Blutfleck "Nico woher kommt das Blut?" fragte er nach, während er zu mir kam. Ich zuckte nur verschreckt zusammen und versteckte meine immer noch blutende Hand. "Nico" sagte Dr. Stein eindringlich, ich sah hoch, er sah mich bittend an, ich schüttelte nur den Kopf.

"Was ist denn bloß los mit dir?" fragte er verzweifelt nach, während er sich zu mir setzte. "Was meinst du?" fragte ich leise nach und versuchte ihn irgendwie ab zu wimmeln. "Du weißt was ich meine, du bist so verschlossen, verschreckt, lässt dir nicht helfen und willst allein sein. So habe ich dich nicht kennen gelernt Nico, das bist nicht du das merke ich und außerdem würdest du Julia niemals absichtlich verletzen das weiß ich aber dadurch das du aus irgendeinem Grund gerade so anders bist ist sie verletzt, das ist nicht deine schuld. Ich will eigentlich nur wissen was los ist und was dich so dermaßen aus der Bahn geworfen hat."

When you Play with FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt