52. Frei

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Nico's Sicht:

"Sie hat es gestern geschafft beide Polizisten zu überwältigen, einer ist auf dem Weg ins Krankenhaus auch gestorben. Es tut mir leid, aber sie konnte fliehen und ist jetzt wieder auf freiem Fuß."

Ich atmete, nachdem ich aufgelegt hatte, tief durch. "Was ist denn los?" fragte Julia neben mir, ich atmete tief durch und klickte auf die Suchmeldung, die der Einsatzleiter mir geschickt hatte und zeigte sie Julia. "Ist das ein schlechter Scherz?" fragte sie nach, ich schüttelte den Kopf. "Sie hat einen Polizisten ermordet und den anderen schwer verletzt und ist dann geflohen." sagte ich ausatmend, während ich meinen Kopf auf meine Hände stützte. Julia antwortete daraufhin nicht, was sollte sie auch sagen.

"Was machen wir jetzt?" fragte Julia irgendwann nach. "Ich weiß es nicht." antwortete ich ahnungslos und stand auf "Ich geh erstmal duschen." sagte ich nur, bevor ich das Zimmer verließ. Ich stand unter der Dusche und ließ das warme Wasser über meine Narben laufen. Keinen klaren Gedanken konnte ich fassen, das Leonie wieder frei war, hieß das ich nirgends alleine hinkann, dass sie mich und Julia auf gar keinen Fall sehen darf, ich wusste gar nicht wie ich das alles regeln soll, da ich auch in 6 Tagen wieder einen Untersuchungstermin hatte. Irgendwann stellte ich das warme Wasser aus und zog mich an bevor ich ins Wohnzimmer ging, wo Julia schon frisch geduscht saß, wahrscheinlich hatte sie im Gästebad geduscht.

"Ich habe meinem Manager Bescheid gesagt und auch meinen Freunden." sagte ich, während ich mich neben ihr nieder ließ. "Das war richtig so." sagte sie lächelnd, ich nickte. "Wir schaffen das schon." sagte sie zuversichtlich, ich nickte und lehnte mich dann zurück, wir mussten es schaffen, ob wir wollen oder nicht.

Die Tage verliefen den Umständen entsprechend, Ich versuchte mir nicht den Kopf wegen Leonie zu zerbrechen und Julia versuchte mir so gut es ging zu helfen. Mir graute es ein wenig vor dem Morgigen Tag, ich würde allein zum Krankenhaus fahren, weil Julia wieder arbeiten musste. "Hey du schaffst das Schatz." sagte Julia als sie sich morgens von mir verabschiedete. "Ich weiß." sagte ich seufzend, während ich sie nochmal umarmte. "Wir sehen uns nachher, komm nicht zu spät." sagte sie noch lächelnd, bevor sie aus der Tür ging.

Der Vormittag zog sich wie Kaugummi, ich versuchte zwar mir keine Sorgen zu machen, aber das war nicht so leicht, denn Leo wusste wo ich wohne und ich wusste das ich erst wieder wirklich sicher bin, wenn sie hinter Gittern sitzt, und das würde sicher nicht so schnell gehen. Gegen 13:34 Uhr stieg ich ins Auto und fuhr los, ich kam lieber ein wenig zu früh als zu spät und ich konnte einfach nicht mehr zu Hause sitzen. Als ich an den Stations-Counter kam sah ich Ben der gerade am Computer saß. "Hey Ben." rief ich, er sah hoch und lächelte als er mich sah. "Hey Nico wie geht's dir?" fragte er direkt nach, während er zu mir kam und mich umarmte. "Ganz gut, muss ja." antwortete ich. Ich setzte mich mit ihm auf die Bänke "Sag schon, was hält dich wach?" fragte Ben ruhig, ich sah ihn fragend an "Deine Augenringe Nico." sagte er ernst, ich seufzte wissend. "Leo, also meine Ex, die mich entführt hat, konnte fliehen und ist wieder auf freiem Fuß." sagte ich ehrlich. "Das ist ja blöd, wie kommst du damit klar?" fragte er nach. "Naja eher nicht so gut. Sobald ich alleine bin, fühle ich mich bedroht, sie weiß, wo ich wohne, und sie hat mir damals versprochen das sie nicht aufhört bis sie ihre Rache hat." sagte ich ehrlich, während ich mir meine Schläfen rieb, der Schlafmangel machte auch mir zu schaffen. "Aber nachdem was sie alles mit dir gemacht hat, hat sie ihre Rache da noch nicht?" fragte Ben nach, ich schüttelte den Kopf. "Sie hat mit mir nicht mal die Hälfte davon gemacht was sie hätte machen können, wenn du wüsstest, wie der Keller aus sah dann wäre dir auch klar, dass es noch nicht vorbei ist." sagte ich ausatmend, Ben legte seine Hand auf meine Schulter "Das wird schon." sagte er zuversichtlich, ich nickte es musste ja werden.

"Nico können wir?" fragte auf einmal Dr. Stein, ich sah hoch und merkte das er gerade um die Ecke kam. "Ja klar." sagte ich nur, ich umarmte Ben nochmal und folgte Dr. Stein dann zum Untersuchungsraum. "Also wie geht's dir?" fragte er nach, nachdem ich mich auf die liege und Dr. Stein sich auf den Stuhl gesetzt hatte. "Ganz gut." antwortete ich stumm und hoffte das er meine Augenringe nicht bemerkte, was aber unwahrscheinlich war. "Gut, zieh einmal dein T-Shirt ausbitte." sagte Dr. Stein, ich nickte und zog mein T-Shirt aus, bevor ich mich auf die Liege legte. "Rücken oder Bauch?" fragte ich nach. "Leg dich bitte erstmal auf den Bauch." sagte er, ich nickte und legte mich dann vorsichtig auf den Bauch. "Nicht erschrecken ich taste einmal ab." sagte Dr. Stein über mir, ich nickte und versuchte mich zu entspannen.

Dr. Stein tastete vorsichtig meinen Rücken ab, es tat an ein paar stellen noch weh, aber insgesamt geht es. "Sehr gut und einmal auf den Rücken." sagte Dr. Stein, ich nickte und drehte mich dann vorsichtig auf den Rücken. "Gut ich taste wieder ab." sagte Dr. Stein, ich nickte und versuchte wieder mich zu entspannen. Es tat nur an den Rippen ein wenig weh, ansonsten ging es ganz gut. "Ich mache jetzt einmal dein Pflaster ab und gucke mir die Naht an." sagte Dr. Stein, ich nickte und legte meinen Arm dann hoch. Dr. Stein machte vorsichtig das Pflaster ab und guckte sich die Seite an. "Das sieht doch alles gut aus." sagte er lächelnd, ich nickte erleichtert. "Ich gucke mir jetzt einmal deinen Kopf an." sagte er, ich nickte und legte meinen Kopf zurück. Dr. Stein sah sich die, mittlerweile gut verheilte, Wunde an meinem Kopf an. "Das sieht auch gut aus." sagte er ruhig, ich atmete erleichtert durch. Dr. Stein holte eine Taschenlampe raus aber als er gerade in meine Augen leichten wollte ließ er es auf einmal sein und sah mich ernst an. "Nico warum hast du schwarze Augenringe bis zum Kinn?"

When you Play with FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt