73. Intubieren

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Ja ihr werdet mich für das Ende hassen aber immerhin wisst ihr nicht wo ich wohne ;-)

Viel Spaß beim Lesen und ich verkrieche mich dann mal unterm Sofa......

Nico's Sicht:

"Wir sind hier Nico." hörte ich irgendwann meine Mutter sagen. "Auch Clarissa?" fragte ich leise nach. "Ja ich bin hier." hörte ich sie sagen, ich atmete tief durch. "Ich wollt euch noch eins sagen." fing ich leise und schwach an. "Aber sicher nicht....ganz sicher nicht lebt wohl." hörte ich meine Mutter schluchzen "Nein" sagte ich so ruhig wie möglich. "Ich bin euch unendlich dankbar für alles was ich erleben durfte. Ich liebe euch alle, für immer." brachte ich noch raus bevor auch mir die Tränen über die Wange liefen. Ich hörte noch wie meine Schwester am anderen Ende der Leitung anfing zu weinen bevor Dr. Stein auflegte, auch ihm standen die Tränen in den Augen. "Können wir?" fragte er betroffen nach, ich sah das Julia da war und nickte.

Julia kam zu mir während Dr. Stein das Intubations-Set aus einer Schublade holte. "Ich liebe dich." sagte ich leise zu ihr, sie setzte sich an mein Bett und hielt meine Hand "Ich dich auch." sagte sie verweint. Dr. Stein drehte sich mit einem langen Schlauch artigen Ding wieder zu mir, ich atmete zitternd durch. "Kann's los gehen?" fragte er nach, ich nickte zitternd und versuchte mir meine Verzweiflung und angst nicht anmerken zu lassen.

Ich legte meinen Kopf zurück als Dr. Stein zu mir kam. Er stellte sich an mein Bett und hielt mir den Mund auf, als ich den Schlauch an meiner Zunge spürte liefen mir Tränen über die Wange "Du schaffst das und wir sind da, wenn du wieder auf wachst." sagte er, ich reagierte nicht aus meinen Augen liefen ununterbrochen Tränen. Ich drückte stumm Julia's Hand als Dr. Stein den Schlauch in meinen Rachen führte, ich schluchzte laut auf, aus Verzweiflung. Er befestigte den Schlauch mit irgendeiner Halterung vor meinem Mund, ich wurde immer schwächer und drückte noch ein letztes Mal Julia's Hand, bevor ich schluchzend die Augen schloss und in eine unendliche leere viel.

Julia's Sicht:

Nachdem Nico seine Augen geschlossen hatte, wischte ich mir meine Tränen weg, ich musste stark bleiben, für ihn. "Julia du solltest jetzt nach Hause." sagte Martin fürsorglich, nachdem er die Tubus Lage kontrolliert hatte. "Ich kann ihn doch jetzt nicht alleine lassen." sagte ich nur aufgewühlt. "Julia" sagte Martin eindringlich während er sich zu mir setzte "Du kannst hier nichts machen, wir können jetzt sowieso nur noch warten. Du bist komplett am Ende und wenn Nico wieder aufwacht, dann, dann wird er dich brauchen und dafür musst du fit sein. Er würde nicht wollen das es dir so schlecht geht, das weißt du. Also fahr jetzt nach Hause ich schreibe dich eine Woche krank und du machst was du willst, aber du kommst nicht ins Krankenhaus. Ich rufe dich sofort an, wenn es Veränderungen gibt." sagte er ernst, ich seufzte er hatte ja recht "In Ordnung und Martin......" fing ich an, bevor ich aus dem Raum ging, er drehte sich zu mir "......danke." sagte ich leise. "Ich bin nicht nur dein Chef Julia, ich bin dein Freund, wenn irgendwas ist du kannst immer kommen." sagte er lächelnd, ich nickte noch und verließ dann das Krankenhaus, nachdem ich Ben eingeweiht hatte.

Die Woche zog und zog sich, ich hatte echt nicht gewusst das die Zeit so langsam vergeht. Von Martin hatte ich striktes Krankenhaus verbot bekommen, damit ich mal runter komme und wieder durchatmen kann, nur leider machte mich das im Moment wahnsinnig. Ich telefonierte viel mit Clarissa die komplett am Ende war und schon wie eine Verrückte nach einem Flug suchte, ich versuchte zwar immer sie zu überreden nicht zu kommen, aber es gelang mir nicht, ihre Eltern konnte ich überzeugen aber sie nicht, sie war ein echter Dickschädel was das anging.

~1 Woche später~

Die Woche war der reinste Horror, Clarissa war gekommen und besuchte jeden Tag Nico, dessen zustand noch immer schlecht war und sein Leben stand jetzt seit 8 Tagen auf der Kippe. Ab morgen durfte ich wieder arbeiten und ich war heil froh darüber, denn auch wenn es ihm schlecht ging, wollte ich Nico wieder sehen, seine Hand halten und über seine Wange streicheln. Ich hatte zu Hause viel zu viel Zeit zum Nachdenken gehabt, ich habe mir sonst was ausgemalt, wie es weiter geht, was passiert, wenn Nico stirbt, was passiert, wenn er es überlebt, was passiert wenn Leonie ihn wieder holt, denn sie war immerhin noch frei. Ich hatte zwischendurch einmal mit dem Einsatzleiter der Polizei gesprochen, sie hatten den ganzen Wald abgesucht aber sie nicht gefunden was mich aber auch nicht wunderte, Leonie schien unglaublich gut darin zu sein ab zu hauen und unter der Öffentlichkeit zu leben. Ich machte mir wirklich sorgen was passiert, wenn Nico wieder ganz gesund wird und er wieder irgendwo allein hin fährt.

"Clarissa kommst du?" rief ich als ich am nächsten Morgen angezogen an der Tür stand und darauf wartete das sie kommt. "Bin da." sagte sie als sie aus dem Bad kam, sie schlüpfte schnell in ihre Schuhe und dann fuhren wir los. Im Krankenhaus ging ich in die Garderobe der Assistenzärzte und Clarissa verschwand direkt zu Nico, mir stand zuerst noch die Besprechung mit Dr. Stein an.

"Julia wie war der Zwangsurlaub?" fragte Ben als er ins Ärztezimmer kam. "Scheiße, ich hatte viel zu viel Zeit zum Nachdenken." antwortete ich ausatmend, während ich die Akten für die heutige Visite sortierte. "Und wie lief es hier?" fragte ich nach als er sich zu mir setzte. "Naja nicht viel besser" antwortete er. "Und Nico.....?" fragte ich leise nach. "Seine Werte bleiben im Keller, jetzt ist die gefährlichste Zeit der Sepsis, die Zeit, bevor die Medikamente anschlagen, es ist und bleibt kritisch und seine Überlebenschance steht mittlerweile bei maximal 25%" sagte Ben bedrückt "So schlimm?" fragte ich leise nach, Ben nickte nur.
"Guten Morgen." sagte Dr. Stein als er gerade rein kam. "Was eine Ausnahme das du mal zu spät bist." sagte Ben lächelnd, Martin zwang sich zu einem kleinen lächeln. "Martin was ist? Das war nur ein Scherz." fragte ich direkt nach, weil Martin war, was Humor angeht, echt gelassen. Er sah mich bedrückt an "Martin warum warst du zu spät?" fragte ich nochmal ernst nach. "Nico hatte einen Herzstillstand." sagte Martin und an seinem Blick sah ich das irgendwas nicht in Ordnung war. "Er hat es n........"

When you Play with FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt