27. Ungeplant

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Nico's Sicht:

Ich war glücklich als ich mich am nächsten Tag wenigstens ein wenig ausgeschlafen fühlte. Heute durfte ich endlich wieder raus und ich muss ja ehrlich sagen das ich mich schon sehr drauf freute. "Guten Morgen Nico, können wir?" fragte Dr. Stein lächelnd als er gerade rein kam, ich nickte sofort lächelnd und setzte mich ein Stück auf. Julia und Dr. Stein hoben mich wieder vorsichtig in den Rollstuhl, machten mir wieder den Gurt um, und gaben mir eine Decke, bevor es los ging. Julia machte einen kleinen Spaziergag mit mir durch den Park, ich genoss jede Sekunde die ich draußen verbringen durfte, es war ein wunderschönes Gefühl. Irgendwann schlug Julia wieder den weg zu dem kleinen Kaffee im hinteren Bereich des Krankenhauses ein.

"Heute gibt es einen Apfel." sagte Julia ernst. "Julia." fing ich an, aber sie schüttelte den Kopf. "Du versuchst zu essen, ende der Diskussion." sagte sie ernst, ich nickte seufzend.

Ich nahm vorsichtig einen kleinen bissen von dem saftigen Apfel und kaute ein wenig, bevor ich schluckte, aber weil ich seit Monaten nichts richtiges mehr gegessen hatte, und weil ich mein Essen wirklich runter würgen musste, verschluckte ich mich. "Nico" hörte ich Julia fragen, aber ich konnte nicht antworten, ich musste husten. "Nico ruhig" hörte ich sie wieder sagen, wieder musste ich mehr husten und konnte nicht antworten. Ich spürte wie sie zu mir kam und eine Hand an meine Schulter legte. "Nico ruhig schlucken." hörte ich Julia wieder sagen, ich versuchte es aber das Ergebnis war das meine Rippen wieder anfingen weh zu tun und ich schlechter Luft bekam. "Okay Moment" hörte ich Julia sagen. "Eine Trage schnell, und holen sie Dr. Stein." hörte ich sie rufen.

"Okay Nico nicht erschrecken ich lege dich jetzt hin" hörte ich sie sagen, ich war nur im Stande zu nicken, mehr nicht. Ich spürte nur wie sie mich mit der Decke auf der ich lag, auf die Bank zog, die neben uns stand. "Nico sieh mich an, atmen, schön weiter atmen." hörte ich Julia sagen. "Was ist passiert?" hörte ich da Dr. Stein rufen, er schien zu laufen. "Er hat sich verschluckt." antwortete Julia "Er hört nicht auf zu husten." fügte sie hinzu. "Heben sie ihn rüber, drei, zwei, eins, hepp" ich wurde bei hepp sanft irgendwo rüber gehoben, mein Kopf lag jetzt leicht schräg, wahrscheinlich wahr es eine Liege.

"Okay, Herr Santos sehen sie mich an ja? Schön hier bleiben." hörte ich ihn sagen, reagieren konnte ich nicht. "Okay beatmen sie ihn." hörte ich ihn sagen. Ein paar Sekunden später spürte ich wie mir irgendwer eine Art Maske auf Nase und Mund gesetzt wurde und irgendwie verlangsamte sich mein Atem während ich irgendwo hin gefahren wurde. Irgendwann stoppten wir und ich hörte wieder Dr. Stein "Okay und wieder, drei zwei eins, hepp", wieder wurde ich bei hepp irgendwo hin gehoben. Ich spürte wie sie die Maske von meiner Nase nahmen und mir wieder diesen Schlauch in beide Nasenlöcher steckte. "Wird es besser?" hörte ich Dr. Stein fragen, ich nickte nur schwach aber aufhören zu husten konnte ich nicht wirklich. Ich spürte nur nebensächlich wie Dr. Stein mir irgendwas durch den Zugang spritzte und meinen Kopf dann zu sich drehte. "Guck mich an Nico, schön ruhig weiter atmen." hörte ich ihn sagen, ich nickte nur schwach und versuchte wach zu bleiben. "Kämpfe nicht gegen die Müdigkeit an." hörte ich Dr. Stein ein paar Sekunden später sagen, ich sah nur schwach zu ihm hoch. Er legte sanft eine Hand auf meine Schulter "Es ist alles gut." hörte ich ihn noch sagen bevor meine Augen zu vielen und ich in eine bodenlose Dunkelheit viel.

Julia's Sicht:

Ich setzte mich besorgt an Nico's Bett, nachdem er eingeschlafen war. Es tat mir leid das ihm das eben wieder passieren musste, aber vielleicht haben Dr. Stein und ich ihm etwas zu viel zugemutet. "Denken sie das war zu früh ihm was richtiges zu essen zu geben?" fragte ich Dr. Stein der ihn gerade wieder am Bett befestigte. "Vielleicht, aber eigentlich ist er soweit jetzt mal abgesehen davon das er nicht isst, warum wissen wir ja nicht." antwortete Dr. Stein nachdenklich "Vielleicht sollten wir erstmal bei Suppe, Banane, Joghurt und Brei bleiben, auch wenn er es meistens sowieso nicht isst." fügte Dr. Stein noch hinzu. "Wahrscheinlich haben Sie recht." sagte ich nachdenklich. "Wir sollten ihm jetzt erstmal ruhe geben, ihm stehen noch 2 Reinigungen bevor." sagte Dr. Stein nachdem er fertig war mit abhören. "Haben sie ihm schon von der 3. OP erzählt die er noch braucht?" fragte ich nach. "Nein noch nicht, wir wissen ja noch nicht mal welche Rippen wir Operieren müssen, ich werde es Heute oder Morgen noch ansprechen, aber zuerst kommen noch ein paar Untersuchungen." erklärte er, ich nickte.

"Dürfen wir rein kommen?" hörte ich auf einmal Clarissa's Stimme in der Tür. "Natürlich kommt rein." sagte ich direkt und stand auf. "Er wird noch ein wenig schlafen, sagen sie Bescheid wenn irgendwas ist." sagte Dr. Stein noch bevor er mit mir aus dem Raum ging. "Piepsen sie mich an wenn er auf wacht." sagte er noch, ich nickte noch bevor er in Richtung OP Trakt ging und ich zum Überwachungsraum von Nico ging. Seine Schwester hatte sich zu ihm gesetzt und seine Eltern saßen hinten auf der Couch. Ich notierte noch seine Werte bevor ich mit Dr. Stein zur nächsten OP ging.

"Ich seh mal nach Nico." sagte ich als Dr. Stein und ich aus dem OP kamen. "Machen sie das, ich gucke nachher auch nochmal nach ihm." antwortete er. Ich klopfte leise an die Tür, und kam dann rein. Er lag zitternd und ganz blass in seinem Bett, seine Eltern waren wohl schon gegangen und er war alleine. Ich piepte sofort Dr. Stein an und ging dann zu Nico. "Nico hey." sagte ich ernst und rüttelte an seiner Schulter. Er sah mich schwach an. "Was ist passiert?" fragte Dr. Stein als er in den Raum kam. "Der Essensmangel macht sich bemerkbar." sagte ich nur. "Okay ich hatte gehofft wir kommen drum herum aber es geht nicht, holen sie Herrn Ahlbeck wir legen eine Magen Sonde." sagte er ernst, ich nickte nur und rannte dann los.

Dr. Stein's Sicht

Ich hatte ja eigentlich gehofft das er drum herum kommt, aber es ging einfach nicht mehr. "Nico, wir legen dir jetzt eine Sonde." sagte ich ernst und drehte seinen Kopf zu mir, er reagierte nicht, was ich aber auch erwartet hatte.

When you Play with FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt