77. Adri

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Nico's Sicht:

Julia starrte auf den Anhänger. "Von wo hast du das?" fragte sie nochmal nach. "Den hat er mir gegeben als ich mich entscheiden sollte, er meinte er sei immer bei mir, in meinem Herzen. ich wüsste es nur noch nicht." sagte ich leise, bevor mir wieder die Tränen über meine Wange liefen. Julia nahm mich wieder in den Arm und tröstete mich, wofür ich ihr in diesem Moment wirklich dankbar war. "Darf ich ihn sehen?" fragte sie sanft nach. Ich schüttelte den Kopf und sah ihn mir wieder an, ich fand gerade nicht den Mut ihn zu öffnen. "Was ist drin?" fragte Julia ruhig nach, ich sah zu ihr hoch, sie sah mich auffordernd an. "Ein Bild und eine SD-Karte." antwortete ich leise. "Willst du gucken was auf der SD-Karte ist?" fragte sie nach, ich nickte und keine Minute später gab Dr. Stein mir einen offenen Laptop.

Ich sah Julia und alle anderen bittend an, sie nickten und verließen alle den Raum. Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich die SD-Karte in den Laptop steckte und das Fenster öffnete. Es war ein Video, ich schluckte und drückte dann auf Play, das Video ging eine Stunde und schon bei den ersten Sekunden stiegen mir Tränen in die Augen. Es war ein Video davon wie Adri mir die Tür geöffnet hat, wahrscheinlich hatte seine Mutter das gefilmt. Ich hatte ein Skateboard in der Hand und umarmte Adri, bevor er noch in die Kamera winkte, und dann wurde der Bildschirm schwarz.

Als das Video wieder los ging waren wir am Skate-Platz, Adri und ich waren gerade auf der großen Rampe und waren im Begriff gerade zu starten, ich schluckte und drückte auf Play, meine Tränen konnte ich schon lange nicht mehr zurück halten. Diese 1h an Videomaterial war ein gefühltes ganzes Jahr, wie wir Rodeln waren, wie wir schwimmen waren, wie wir in der schule waren es gab sogar Videos von unseren Geburtstagen. Als ich zum letzten Video kam hatte ich das Gefühl das ich keine Tränen mehr übrig hab, aber da hatte ich mich wohl geirrt. Als ich das Video startete sah man gerade Adri der eine Straße überqueren wollte, als ich auf das Datum sah liefen mir wieder Tränen über die Wange, es war sein Todestag.

Ich schluckte und drückte auf Play. Er hatte gewartet, bis die Ampel rot war und wollte dann rüber gehen aber ein Auto raste weiter und erwischte ihn volle Kanne, als ich sah, wie er über die Motorhaube flog und auf die Straße knallte, konnte ich mir ein schluchzen nicht verkneifen und ein paar Sekunden später war das Video zu ende. Ich schaffte es noch die SD-Karte aus dem Laptop zurück in die Kette zu tun, bevor meine Mauer nicht mehr hielt und ich zitternd weinend in meinem Bett zusammenbrach.

Julia's Sicht:

Martin und ich warteten im Überwachungsraum, er weinte die ganze Zeit aber nach einer Stunde wurde es schlimmer, ich sah das er die SD-Karte noch aus dem Laptop nahm und sie wieder in die Kette steckte bevor er in Tränen aus brach, anfing zu zittern und zusammen brach. Ich und Martin sprangen sofort auf und stürmten in sein Zimmer und schon als ich ihn schluchzen hörte musste ich schlucken, es klang so schmerzvoll und so qualvoll. Martin nahm den Laptop weg und ich legte mich zu Nico ins Bett, bevor ich ihn eng an mich ran zog. Er vergrub seinen Kopf schluchzend an meinem Hals, ich legte meine Arme um ihn und versuchte ihn irgendwie zu beruhigen oder ihm irgendwie zu helfen.

Über 40 Minuten hielt ich ihn jetzt schon im Arm und es wurde einfach nicht besser, so schlimm war es wirklich noch nie. "Nico du musst dich beruhigen." sagte ich sanft als er wieder laut auf schluchzte. "Er fehlt mir." schluchzte Nico laut an meiner Schulter. Ich strich ihm nur besorgt über den Rücken und fragte mich wie seine Rippen das Aushalten, er musste gerade wirklich höllische schmerzen haben.

Nico's Sicht:

Meine Rippen und generell mein ganzer Körper tat höllisch weh, aber das interessierte mich gerade relativ wenig, ich wusste nicht, dass es Videos von uns gab und niemals hätte ich gedacht das es ein Video davon gibt wie er überfahren wurde. Ich wusste nicht, wie lange ich jetzt schon weinend in Julia's Armen lag, aber es wurde einfach nicht besser, dieses Gefühl von vermissen erstickte mich und dazu kam noch das ich komplett verwirrt war, weil ich nicht verstand, wie es sein konnte das die Kette die Adri mir gegeben hatte jetzt auf einmal hier war.

"Nico du musst dich beruhigen." hörte ich Dr. Stein sagen, während er eine Spritze an meinen Zugang setzten wollte, aber ich ließ ihn nicht. "Nicht." wimmerte ich leise und zog meine Hand weg, so dass er nicht mehr ran kam. "Nico bitte." sagte er ruhig, ich schüttelte schluchzend den Kopf. "Ich...w..will mich...ni....nicht..... betäuben lassen." sagte ich nur leise wimmernd, ich konnte nicht schon wieder schlafen. "Nico du musst dich aber beruhigen sonst gibt es wieder Probleme mit deinen Rippen." sagte Dr. Stein ernst. "Die tun schon weh." schluchzte ich nur leise. "Willst du das es noch schlimmer wird?" fragte Dr. Stein ernst nach "Nein." sagte ich leise, "Dann musst du dich beruhigen." sagte er ernst. "Aber...er...fehlt mir so." schluchzte ich nur leise. "Ich weiß Nico, aber er würde nicht wollen das es dir noch schlechter geht." sagte Dr. Stein einfühlsam, ich nickte, er hatte ja recht.

Ich gab Dr. Stein vorsichtig meinen Arm "Aber nichts....zum...sc...schlafen." sagte ich noch leise wimmernd "In Ordnung." sagte Dr. Stein nur, bevor ich spürte das er mir was spritzte. Ich vergrub schluchzend wieder meinen Kopf an Julia's Schulter, er fehlte mir so sehr.

When you Play with FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt