Wie erwartet hatten die männlichen Bewohner nichts gegen den kurzfristigen Einzug von Gwendolyn weshalb wir auch schon am nächsten Tag bei ihr zuhause waren um einige Kisten zu packen.
Gwen hatte zwar nichts weiter zu dem Thema Jungs gesagt, jedoch war sie jedes Mal wenn mein Bruder hinein kam knallrot geworden und hatte überall hingesehen nur nicht zu mir.
Viele an meiner Stelle würden dies wahrscheinlich unangenehm finden, ich dagegen fand es einfach nur amüsant. Beide, Damon sowie Gwendolyn, verhielten sich wie kleine Kinder welche sich noch nicht kannten und aus diesem Grund schüchtern waren, dabei waren ihre Blicke eindeutig.
Dies war auch der Grund weshalb ich nach unserem Besuch bei Josh sie alleine bei mir zuhause gelassen hatte, wobei mir durchaus bewusst war, dass nur mein Bruder da war.
Mit einem triumphierenden Grinsen auf den Lippen betrat ich das kleine Café in dem Tom, neben der Schule, jobbte und setzte mich an einen der freien Tische.
Mein bester Freund welcher mich sofort sah eilte wenige Minuten später auch schon auf mich zu um meine Bestellung aufzunehmen und diese dann anschließend fertig zu stellen.
Zu meinem Glück hatte er auch noch zwanzig Minuten seiner Pause zur Verfügung weshalb er diese nutze um sie mit mir zu verbringen.
„Ich hab in einer Stunde Feierabend wenn du willst können wir dann noch ins Studio?", wechselte er das Thema von Harry auf Tanzen.
Energisch nickend und mit einem breiten Grinsen im Gesicht griff ich nach meinem Kaffee und erhob mich von meinem Platz, gab Tom einen flüchtigen Kuss auf die Wange und schulterte anschließend meine Tasche.
„Klar. Wir treffen uns dort, okay?", doch ehe er noch etwas erwidern konnte war ich auch schon aus dem Café gerauscht auf den Weg nachhause.
Erstaunt musste ich dort feststellen, dass mein Bruder sowie meine Freundin nicht mehr da waren.
Nachdem ich meine Sporttasche zusammengepackt hatte war ich auch schon wieder die Treppe hinunter gelaufen.
Gerade als ich die Tür hinter mir zu zog und nach vorne blickte blieb ich erneut stehen und musterte verdutzt das Mädchen vor mir.
Sie musste um einiges jünger sein als ich. Ihre schulterlangen Haare fielen ihr in Wellen den Kopf hinab und nervös biss sie sich auf die rötlichen Lippen während sie mich genauso ansah wie ich sie.
„Kann ich dir helfen?", fragte ich nach einer halben Ewigkeit des Schweigens. Anscheinend war ihr die Situation peinlich denn sie sah ertappt auf den Boden vor sich und fing an mit dem Saum ihres Shirts zu spielen.
„Wohnt hier ein Sean?", stellte sie die Gegenfrage und überraschenderweise kam mir ihre Stimme bekannt vor. Da mir bewusst war, dass sie mich nun ansah nickte ich stumm.
„Ja, aber er ist gerade nicht da. Wer bist du denn, wenn ich fragen darf?", lächelte ich sie freundlich an und trat einen Schritt auf sie zu.
„Chiara, und du musst Amanda sein?", ihre Haltung lockerte sich, wenn auch nicht viel, und sie lächelte zurück. Ein weiteres Mal betrachtete ich ihr Gesicht und war mir in meiner Überlegung sicher.
„Du bist die Schwester von Kürbiskopf, oder?", rutschte es mir ungewollt heraus und innerhalb von Sekunden weiteten sich meine Pupillen. Geplant war Damon zu fragen, nicht meine Gedanken laut auszusprechen.
Anstatt mir zu antworten brach das brünette Mädchen vor mir in Gelächter aus und hielt sich lachend den Bauch.
Man musste mir meine Verwirrtheit angesehen haben, denn sie kicherte hinter vorgehaltener Hand: „Mein Bruder sagte mir schon du hättest so deine Eigenarten."
„Oh.", entgegnete ich zugegebenermaßen ziemlich plump und konnte nicht abstreiten, dass mein Bauch anfing leicht zu kribbeln als sie sagte Sean hätte über mich gesprochen.
Ich schüttelte den Gedanken beiseite, das er über mich geredet hatte, und widmete mich wieder seiner Schwester: „Also wie schon gesagt, er ist nicht da und wird wahrscheinlich erst gegen Abend kommen. Soll ich dich zu deinen Eltern begleiten oder wo willst du in der Zwischenzeit hin?"
Jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht und Panik spiegelte sich in ihren Augen wieder. Skeptisch krauste ich meine Lippen und realisierte erst jetzt die große Sporttasche neben ihr.
„Du bist ohne deine Eltern hier und dachtest dein Bruder sei da um dir Unterschlupf zu leisten.", stellte ich nüchtern fest und das Mädchen welches mich aus ihren hellen Augen anblickte stand den Tränen nah.
So gemein es auch klang wollte ich mir gar nicht erst den Grund anhören weshalb sie unangekündigt hier stand, jedoch konnte ich auch nicht so fies sein und sie hier stehen lassen. Immerhin würde es jeden Moment regnen, zumindest verzogen sich die Wolken am Himmel zu einer dunklen Schicht.
„Komm mit!", sagte ich und unterdrückte mir ein Seufzer während ich sie sanft am Arm packte und in Richtung Busstation zog.
„Wohin bringst du mich jetzt?", frage sie ängstlich weshalb ich stehen blieb und sie kurz unschlüssig musterte.
„Ich nehme dich mit zum Tanzstudio wo ich mit einem Freund verabredet bin. Es könnte für dich zwar ziemlich langweilig werden, aber wir werden schon irgendwas finden was du machen kannst.", erläuterte ich ihr mein Vorhaben. Sie sah zwar nicht begeistert aus, akzeptierte es aber.
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Believe in yourself
Romance»Manchmal fallen Wörter,die man nicht sagen wollte.Manchmal muss man lachen,obwohl es unangebracht ist.Manchmal entsteht ein großer Streit aus einer Kleinigkeit.Manchmal verlassen dich Menschen die du liebst & manchmal fallen Tränen obwohl man sie k...