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„Ihr seid ja schon wach!", stellte eine verschlafene Gwendolyn fest als sie die Küche betrat und leicht grinste bei dem Anblick den wir ihr boten.

Damon saß auf dem Stuhl auf welchem ich vorher mehreren Stunden noch gesessen hatte während ich auf seinem Schoß saß und mich an ihn kuschelte.

„Hm...", grummelte mein Bruder zustimmend und zog mich noch etwas näher an sich. Kurz blitzte in Gwens Augen die Eifersucht auf, verschwand aber wieder als sie meinen nachdenklichen Gesichtsausdruck bemerkte.

„Hey, alles gut Amanda? Du siehst irgendwie... müde aus?", fragte sie zögerlich und setzte sich auf den Platz gegenüber von uns. Ich setzte ein kleines Lächeln auf und schüttelte meinen Kopf.

„Alles gut.", versicherte ich ihr anschließend nochmal und richtete mich auf um Damons Arme um meinem Bauch zu lockern und aufzustehen. Aus der Kaffeekanne goss ich mir noch einen Kaffee ein und fing auch gleich darauf an daran zu nippen. Langsam aber sicher überrollte mich die Müdigkeit.

„Dann ist ja gut! Was wollen wir heute machen, ich wäre für einen Ausflug. So als Gruppe, wisst ihr?", mit einem Seitenblick zu mir nickte Damon und grinste seine zukünftige Freundin breit an.

„Klar, ich weck die anderen und dann können wir auch schon bald los!", freudig klatschte er in seine Hände und sprang von seinem Platz auf um die Treppe hochzustürmen.

„So, jetzt sag mir was los ist Amanda!", meinte die dunkelhaarige ernst und funkelte mich warnend an als Zeichen dafür, dass sie bloß nicht anzulügen sollte.

Seufzend schloss ich meine Augen und atmete tief durch ehe ich entgegnete: „Heute ist einfach nicht mein Tag!"

Gelogen hatte ich zwar nicht, jedoch ergriff mich das Gefühl von Schuld als Gwen eingeschnappt aus dem Fenster sah.

„Sei mir jetzt nicht böse!", flehte ich beinah schon und biss mir auf meine Unterlippe. Das letzte was ich heute noch wollte war Streit mit meiner einzigen Freundin die ich hier hatte.

„Dann sag mir verdammt nochmal was los ist Amy! Glaubst du ich bin blöd? Du und Damon seit Langschläfer.", angesäuert verzog sich ihr Gesicht als sie mir in die Augen sah.

Zögernd und mit zitternder Stimme antwortete ich: „Geburtstag."

„Was?", vollkommen aus der Bahn geworfen sah sie mich an und verstand nicht was ich ihr mitteilen wollte. Müde fuhr ich mir über das ungeschminkte Gesicht und verschränkte anschließend meine Arme vor der Brust um mich erschöpft gegen die Theke zu lehnen, die Tasse mit dem Kaffee schon längst abgestellt.

„Heute ist nicht mein Tag weil ich Geburtstag habe und komm mir jetzt bitte nicht mit Glückwünschen oder sonstigen!", meine Stimme war hart, kühl und distanziert.

„Oh.", rutschte es ihr stumpf die Kehle heraus während ihre Augenlider immer wieder zu schlugen und sie mich mit einem Blick musterte, welchen ich nicht ganz verstand.

Mein Bruder betrat erneut am heutigen Tag die Küche, diesmal jedoch gefolgt von Harry und Kyle. Kürbiskopf war zu meiner Enttäuschung nicht dabei, wollte er nicht mit kommen?

Ehe ich meinen Gedanken weiter ausbauen konnte erschien dieser im Türrahmen und streckte sich wobei sein dunkelgrünes Shirt leicht hoch rutschte und eine leichte Spur von dunklen Haaren frei legte welche in seiner Hose verschwanden.

Beschämt von den Fantasien die mir durch den Kopf gingen sah ich zu Boden. Hatte ich mir tatsächlich gerade vorgestellt wie es wäre mit ihm zu schlafen?

„Also wohin wollen wir heute?", grinste Harry welcher ein totaler Morgenmensch war und schmierte sich ein Toast welches er einen kurzen Moment später auch schon in seinen Mund schob.

Angewidert von dem Anblick sah ich zu Damon und Gwen während ich mit den Schultern zuckte. Wenn es nach mir gegangen wäre, würde ich weiterhin aus dem Fenster starren und alles und jeden ignorieren.

„Wie wäre es mit einem Picknick im Park? Das Wetter ist gut und soweit ich weiß soll es heute warm werden.", schlug nun Kyle vor dem wir einstimmig zustimmten. Jeder von uns ging in sein eigenes Zimmer wobei ich die letzte war die die Treppe hinauf ging.

Überrascht, das Gwendolyn vor meiner Tür stand und nicht im Zimmer meines Bruders war, blieb ich kurz am Absatz der Treppe stehen ehe ich weiter auf sie zuging.

Ohne etwas zu sagen öffnete ich die Tür in mein kleines Reich und ließ sie eintreten.

Als sich die Tür hinter meinem Rücken schloss fing meine Freundin auch gleich an zu sprechen: „Ich hätte dich nicht so anfahren dürfen, aber das du mir nicht gleich gesagt hast was los ist hat mich halt irgendwie verletzt! Es tut mir leid, okay?"

Aus großen Augen wartete sie meine Reaktion ab welche lediglich aus einer abwinkenden Handbewegung bestand: „Vergeben und vergessen!"

„Puh! Zum Glück!", lächelte Gwendolyn erleichtert und fiel mir kurze Zeit später um den Hals während sie in meine Haare murmelte: „Heute wird ein guter Tag!"

Nicht ganz von ihrer Aussage überzeugt machten wir uns fertig und trafen uns anschließend mit den Jungs im Flur. Diese waren schon um einiges wacher und alberten wie kleine Kinder herum.

Im Park angekommen mussten wir feststellen, dass wirklich viel los war. Überall rannten Kinder umher, Erwachsene saßen zusammen und lachten während die Hunde meist im Schatten lagen oder ebenfalls umher tobten.

Wir suchten uns einen Platz im Schatten wo wir eine große Decke ausbreiteten und uns nieder ließen. Kyle der zuvor noch Kleinigkeiten an essen vorbereitet hatte holte diese aus einer Tasche und verteilte sie ebenfalls wie Trinkbecher auf der karierten Decke.

Zwar war eine ausgelassene Stimmung, wir lachten und redeten viel, aber meine Gedanken wollten sich einfach nicht abschalten. Immer wieder musste ich an den Brief meiner Eltern denken, daran was sie wohl geschrieben hatten und ob es womöglich fies von mir war ihn einfach ungeöffnet zu lassen.

Believe in yourselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt