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Die Jeans saß enger als jede die ich zuvor getragen hatte, das Top welches ich unter der karierten Bluse trug klebte schon jetzt an meinem Rücken welcher schwitzte vor Aufregung und mein Herz klopfte mal wieder unnatürlich schnell was mir tierisch auf die Nerven ging während sich in meinem Kopf dutzende Fragen sammelten.

Mit zitternden Händen und wackligen Beinen ging ich in die Lobby wo auch schon die beiden Jungs auf mich warteten. Beide sahen gut aus, weiße Shirts, offene Hemden und dunkle Jeans.

„Du siehst gut aus!", komplimentierte mir der schwarzhaarige schmunzelnd und legte einen Arm um meine Taille als ich bei ihnen angelangte. Etwas überrascht sah ich zu ihm auf. Seit wann ging er denn so ran?

„Danke, schätze ich?", entgegnete ich unsicher und sah zu Jason rüber welcher einfach nur wie ein kleines Kind grinste und sich einen Keks freute.

Vor dem Club angekommen rutschte mir das Herz endgültig in die Hose. In einer Neonlicht Schrift stand der Name über der Tür und vor dieser standen zwei große, breitschultrige Männer.

Kritisch beäugte uns einer der Security Angestellten ehe er nickte und uns durch ließ. Sofort wünschte ich mich wieder zurück ins Hotel.

Die Luft war stickig, es roch unangenehm nach Rauch von Zigaretten, Alkohol und Schweiß währenddessen einen auch noch die grellen Lichter das Sehen erschweren. Ein DJ spielte irgendwelchen Elektro-Pop-Mist zu dem alle abtanzten und so taten als sei es die letzte Nacht ihres Lebens.

Ethan, dessen Arm die ganze Zeit auf meiner Hüfte ruhte, drängte mich voran, sodass ich nach kurzer Zeit an der Bar stand und meinen Blick über die Menschenmasse gleiten ließ.

„Wodka-O, Bier und eine Coke!", rief eine mir bekannte Stimme dem Barkeeper zu und böse sah ich Jason an. Ich dachte ich hätte meine Bedingungen klar und deutlich gestellt?

„Jason.", fing ich an und wollte ihm meine Meinung sagen, wurde aber von der Stimme neben mir unterbrochen welche leise in mein Ohr sprach.

„Ich werde auf dich aufpassen, versprochen. Genieß das Leben!", sein Atem prallte auf meine schon jetzt erhitzte Haut und sorgte für eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper.

Bei dem Gedanken daran ein einziges Mal zu leben und nicht zu denken ergriff ich das Glas gefüllt mit Wodka und Orange welches der Typ hinter dem Tresen vor uns abgestellt hatte und schüttete es innerhalb von Sekunden meinen Rachen hinunter.

Nach zwei weiteren Drinks war ich schon leicht angeheitert und vernahm alles nur noch im Tunnelblick. Die Lichter störten mich nicht mehr, meine Ohren fühlten sich wie in Watte gepackt an und mein Körper reagierte ehe ich etwas verhindern konnte.

Ohne ihm eine Chance zu geben sich zu wehren ergriff ich seine Hand und zog ihn weiter in die Menge wo ich ohne Vorwarnung anfing mich zu der Musik zu bewegen. Es war nicht die Art von Musik die ich freiwillig hören würde, jedoch war mir in diesem Moment alles egal.

Die Musik ergriff Besitz von meinem Körper und ließ mich fühlen wie nie zu vor. Meine Hüften an seinem Becken kreisend und die Haare schwenkend fing ich dazu auch noch an die Musik laut mit zu singen.

Starke Hände packten mich an der Hüfte pressten mich enger an den Körper hinter mir und bewegten sich synchron zu mir. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, auch wenn ich es im nüchternen Zustand nie zugelassen hätte.

Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn, meine Atmung ging stockend und langsam während meine Hüften sich schnell und heiß kreisten. Ich fühlte mich feminin, auch wenn ich es morgen bereuen würde.

„Pause!", keuchte Ethan an meinem Ohr und etwas Hartes drängte sich an meinen Oberschenkel.

Mit einem benommenen Nicken gab ich ihm zu verstehen, dass es okay war und so gingen wir wieder zur Bar wo wir uns etwas zu trinken bestellten und uns über die laute Musik hinweg versuchten zu unterhalten, wobei ich mehr lallte.

Der schwarzhaarige deutete mir zu warten und so blieb ich alleine in einem Club, an einer Bar stehen und wippte betrunken mit dem Kopf mit. Der Barkeeper stellte mir einen weiteren Drink hin und zwinkerte mir anzüglich zu. Da ich den Sinn zur Realität schon lange verloren hatte lächelte ich ihn an und schüttete mir den Drink hinunter.

Zugegebenermaßen schmeckte dieser anders als die zuvor und ließ meine Sinne sich noch mehr benebeln. Statt alles im Tunnelblick zu sehen lag ein grauer Schleier auf meinen Augen und Kopfschmerzen, sowie Schwindelgefühle machten sich bemerkbar.

Hände ergriffen wieder meine Hüfte und zogen mich mit sich, mein Herz raste, meine Atmung ging schneller. Dennoch bewegte ich mich wie von selbst zur Musik und bekam gar nicht mit, wie mich ein Mann immer weiter mit sich zog.

Schon jetzt bereute ich es Alkohol getrunken zu haben denn ein Würgereiz ergriff mich und ich erbrach mich am Rande der Gesellschaft. Die Hände verschwanden und wurden von anderen ersetzt, diesmal war es ein sanfterer Griff als zu vor.

Auch diese Person führte mich durch den lauten, stickigen Club hinaus in die kühle Nachtluft.

Mein Blickfeld bekam immer mehr schwarze Punkte welche ich krampfhaft versuchte zu vermeiden weshalb ich auch meine Augen weit aufriss und anfing zu hyperventilieren. Panik machte sich in mir breit.

Schwärze ergriff mich und ließ meine Augenlider schwer werden.

Kurz bevor ich bewusstlos wurde spürte ich noch wie mich jemand hoch hob und der Boden unter meinen Beinen verschwand.

Believe in yourselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt