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Die Tür öffnete sich und ich warf einen hektischen Blick in den Flur. Kürbiskopf trat durchnässt in das Haus ein, schüttelte sich einmal und schlüpfte aus seinen Sachen hinaus. Meine Augen verfolgten seine Bewegungen, so als seien sie das kostbarste der Welt.

„Alles gut?", irritiert von meinem starren trat er näher. Unter meinem Brustkorb drohte mein Herz zu versagen als ich stumm nickte und ein Lächeln aufsetzte. Adrenalin schoss durch meine Adern und Blutkörperchen als ich nach seiner Hand griff und ihn hinter mir her zog.

Jeder Schritt den ich machte verunsicherte mich noch mehr. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion, einer Zurückweisung oder etwas dergleichen. Panik musste sich in meinen Augen wiederspiegeln als ich einen Blick über die Schulter riskierte, denn aufmunternd verschränkte er unsere Finger ineinander.

Vor seiner Zimmertür blieb ich abrupt stehen, drehte mich schneller als gewollt zu ihm und stieß leicht gegen seinen Körper der nur wenige Zentimeter von dem meinem getrennt war.

Röte stieg mir in die Wangen und durcheinander sah ich den großgewachsenen Kerl vor mir an: „Amanda, was ist los? Du machst mir Angst.", fragend zog der braunäugige die Augenbrauen zusammen während sein Blick einzig und allein auf mir ruhte.

„Bitte lach nicht.", wisperte ich beschämt, wandte mich von ihm ab und trat in den Raum vor uns ein. Meine Finger lösten sich aus seinen als ich mir mit beiden Händen durch die Haare fuhr und anschließend mein Gesicht hinter ihnen verbarg.

Als ich nach einigen Minuten noch immer nichts von ihm vernahm blickte ich wieder auf, bereute es aber sofort als ich auf seine Augen traf. Mein Herz zog sich qualvoll langsam zusammen und Angst sammelte sich in mir.

Er wird mich zurückweisen!, schrie eine kleine Stimme in meinem Kopf als mir alle möglichen Szenarien durch diesen gingen. Traurig senkte ich meinen Blick wieder zu Boden, hoffte er würde diese Blamage irgendwann in naher Zukunft wieder vergessen und einfach so tun als sei nie etwas gewesen.

„Tut mir leid. Es... es war eine dumme Idee.", versuchte ich das Best möglichste noch zu retten, doch statt mir zu antworten kam mir Kürbiskopf näher und hob mein Kinn vorsichtig mit Zeige und Mittelfinger hoch. Meine Augen trafen auf seine und nichts außer Liebe spiegelte sich in ihnen wieder.

„Was? Amanda, sei nicht dumm. Es ist wunderschön.", beschwichtigte er ehrlich und küsste meine Stirn. Mein schwaches kleines Herz machte einen Hüpfer und erleichtert atmete ich durch. Die Anspannung fiel von meinem Körper wie eine Last von Schultern.

„Heißt das...", ich wusste nicht genau wie ich mich ausdrücken sollte weshalb ich verstummte und bedrückt zum Boden sah. Solch Situation war ich nicht gewohnt, sie waren Neuland für mich, und gerade deswegen fiel es mir so schwer die richtigen Worte zu finden.

Ein raues, gedämpftes Lachen entfloh ihm als er meine Unsicherheit bemerkte und mich wieder küsste, nur dieses Mal auf den Mund. Der Kuss ging nicht lange, war nicht leidenschaftlich, aber dafür steckte unglaublich viel Gefühl in ihm: „Natürlich. Was glaubst du wie lange ich mich zurück halten musste?"

Seine Augen verdunkelten sich wie schon heute Mittag in der Küche und ein Schauer überlief meinen Rücken. Ohne genau zu wissen was ich tat zog ich ihn zu mir runter und fing an ihn zu küssen.

„Spring.", hauchte er an meine leicht angeschwollenen Lippen und ich tat wie mir befohlen. Meine Beine schlangen sich um seine Mitte und mein Leib wurde nur noch fester an ihn gepresst. Stromschläge durchfuhren mich als ich seine Lippen an meinem Hals spürte, wie sie saugten und mich markierten.

Das Luft holen fiel mir schwer, zu viel Adrenalin pumpte durch mich hindurch und ein keuchen entfloh mir als ich den weichen Widerstand unter mir bemerkte. Sean hatte mich aufs Bett gelegt und sich über mich gebeugt. Seine Arme stützten neben meinem Kopf währenddessen seine Lippen wieder die meinen fanden und verwöhnten.

Meine Hände glitten unbeholfen zu dem Saum seines Shirts und zogen leicht daran. Das Lächeln auf seinen Lippen spürte ich deutlich, aber auch war seine Erregtheit nicht zu verkennen, denn diese machte sich deutlich bemerkbar und ließ seine Hose straffer werden.

Kurz trennten wir uns von einander, zogen unsere Oberteile aus und machten dann weiter wo wir aufgehört hatten. Immer wieder entflohen mir Laute die ich zuvor noch nie aus meinem Mund gehört hatte. Meine Haut brannte förmlich unter seinen sinnlichen Berührungen und ohne zu wissen was ich dort tat wölbte ich mich unter ihm. Drückte meine pochende Mitte gegen seine und stöhnte.

„Bist du dir sicher?", sein heißer Atem traf auf meinen und stumm nickte ich, da ich selbst meiner Stimme nicht traute. Seine langen Finger glitten meine Seiten hinab, hinüber zu dem Saum meiner Jeans und anschließend zu dem Knopf der diese oben hielt.

Er tat es mir gleich, entledigte sich seiner Hose und beäugte mich kritisch während er einen einzelnen Kuss auf meinem Mundwinkel platzierte: „Es wird weh tun.", warnte er mich und testete so, ob ich einen Rückzieher machen würde wenn ich könnte.

Ich nickte, sah ihm dabei zu wie er nach einem silbernen Tütchen griff und es mit den Zähnen aufriss. Mich packte etwas die Angst, doch ich würde keinen Rückzieher machen. Kürbiskopf sollte der erste und letzte Mann in meinem Leben sein, auch wenn es naiv klang.

Ich presste meine flache Hand auf den Mund, dämpfte den Schrei und versuchte den stechenden Schmerz meines Unterleibes zu ignorieren. Tränen machten sich in meinen Augenwinkeln bemerkbar, doch bevor sie mir entfliehen und übers Gesicht rollen konnten hatte Sean sie schon abgefangen und weg gewischt, oder geküsst.

Seine vollen Lippen trafen immer wieder auf meine, seine Hände waren überall und doch nur dort wo sie seien sollten und der Schmerz der durch ihn verursacht wurde ließ ab und wandelte sich in Lust um.

Sean!", stöhnte ich mit erstickter Stimme, krallte mich in seinem Rücken fest und erzitterte unter ihm. Auch er sackte zusammen, rollte von mir und zog sich das Kondom wieder ab. Meine Atmung ging noch immer unregelmäßig als ich mich zu ihm robbte, meinen Kopf auf seiner Brust platzierte und seinem Herzen horchte welches im selben, ungleichen Takt schlug wie meins.

Das letzte was ich spürte bevor ich meine Augen schloss waren seine Lippen an meinem Scheitel und die Decke die sich über uns legte.


Believe in yourselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt