Es war mittlerweile schon über eine Woche her, dass Jenny in London gelandet war. In einer weiteren Woche sollte das neue Album der Jungs herauskommen, für das natürlich auch eine Tour geplant war. Die sollte direkt im Januar des nächsten Jahres beginnen und dann ein paar Monate dauern. Sie würden in Amerika anfangen, was Jenny sehr praktisch fand, dann könnte sie vielleicht Liam vorher mal ihrer Familie vorstellen.
Die beiden waren oft gemeinsam durch London gebummelt, wobei Liam sich jedes Mal vorher versichert hatte, ob das für Jenny auch wirklich okay war. Sie sagte ihm immer wieder – mittlerweile mit einem Augenverdrehen vorneweg – dass es für sie in Ordnung war, zusammen gesehen zu werden. Das passierte natürlich auch nach ein paar Tagen und die Gerüchteküche brodelte. Jenny schrieb mit Lexi und Matt, die drei amüsierten sich über die Fragen um Liams geheimnisvolle Freundin. Liam äußerte sich noch nicht zu irgendetwas, aber nach dem Erscheinen des Albums würden sie es vermutlich offiziell machen, damit er in Interviews nicht lügen musste, sollte es zu einer derartigen Frage kommen.
Aber erstmal freute Jenny sich schon auf den nächsten Tag, denn Harry hatte ihr am Tag zuvor mit roten Wangen und Ohren gebeichtet, dass Matt ihn besuchen kommen würde. Daraufhin hatte Jenny Matt ein paar aufgeregte Nachrichten geschrieben, ihm dann aber verziehen, dass er ihr nichts davon gesagt hatte. Er wollte das lieber Harry überlassen, hatte Matt geschrieben, der vermutete, dass das lustiger sein würde. Dem musste Jenny zustimmen, es war schon niedlich, wenn Harry rot anlief und schüchtern grinste, wenn er Matt erwähnte. Jenny war jedes Mal kurz davor, ihm in die Grübchen an seinen Mundwinkeln zu piksen, wenn er grinste, konnte sich aber noch zurückhalten.
Jenny saß also am nächsten Morgen in ihrem Pick-up am Flughafen und wartete auf ihren besten Freund. Harry hatte sie gebeten, ihn abzuholen, da die Band eine Probe hatte. Schon einen Tag nach dem Release des Albums hatten sie ihren ersten Auftritt mit ein paar Liedern, die sie also bis dahin draufhaben mussten.
Jenny hatte ihre Füße seitlich neben ihr Lenkrad auf das Armaturenbrett gelegt und beobachtete mit hinter dem Kopf verschränkten Händen die Leute, die sich mit ihren Koffern aneinander vorbeischoben. Sie hatte Matt geschrieben, wo sie stand, er war auf dem Weg zu ihr.
Jenny verfolgte eine Familie, von denen keiner eine Ahnung zu haben schien, wo sie hinmussten. Der Vater zog einen großen Koffer hinter sich her und zeigte in eine Richtung. Seine Frau deutete in eine andere, wobei ihr fast eine Reisetasche von der Schulter rutschte. Die beiden Söhne hatten jeder einen kleineren Koffer in der einen und in der anderen Hand ihre Handys, aber sie redeten miteinander, sodass Jenny vermutete, dass sie nach dem richtigen Weg suchten. Die Tochter, die nach ihrem Aussehen die jüngste war, sah sich verträumt um, in ihrer Hand zog sie einen kleinen rosa Koffer hinter sich her. Jenny musste grinsen, sie liebte solche Szenen.
Aber dann tauchte hinter der verwirrten Familie Matt auf und Jenny öffnete die Tür ihres Autos. Matt sah sie, grinste und winkte. Er stellte sich dabei ungeschickter an als die Frau eben, denn ihm fiel sein Rucksack herunter. Seufzend hob Matt ihn wieder hoch und kam dann neben Jenny zum Stehen.
"Na, wie war der Flug? Lass mich raten, hinter die saß ein Kind, das die ganze Zeit gegen den Sitz getreten hat und vor dir ein schreiendes Baby."
Matt lachte auf und schüttelte seinen Kopf. "Zum Glück nicht. Sonst hätte ich mich eben einfach neben meinen Rucksack auf den Boden geschmissen."
Jenny nahm ihm besagten Rucksack von der Schulter und warf ihn auf ihre Rückbank, bevor sie Matt in eine Umarmung zog. Matt erwiderte das sofort.
"Also doch da lang? Sage ich doch die ganze Zeit." Jenny ordnete die Stimme der Frau von vorhin zu und verbiss sich ihr Lachen. Die Familie wurde leiser, entfernte sich also, während Jennys Körper anfing zu zittern vor unterdrücktem Lachen. Problematisch war dann, dass Matt auch anfing. Die Umarmung brach auseinander und sie lachten beide lauthals.
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Whirlwind [One Direction]
FanfictionIhr hellblauer Pick-up, die weiten Straßen Amerikas. Mehr braucht Jenny nicht zum Leben. Jedenfalls dachte sie das, bis sie in einer Nacht mitten im Nirgendwo zwei Sänger mit einem Motorschaden aufsammelt, um sie rechtzeitig zu ihrem Konzert zu bri...